Bewertung
Brenda Chapman, Steve Hickner & Simon Wells

Der Prinz von Ägypten

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Der Pharao Sethos I. von Ägypten lässt die Hebräer in seinem Land wie Sklaven für sich schuften. Als er den Kindermord an den männlichen Neugeborenen anordnet, gelingt es einer jungen Frau, ihren Sohn in einem Weidenkorb über den Nil zu schicken. Wie durch ein Wunder gelangt er in den Palast, wo die Frau des Königs ihn in Empfang nimmt und Moses tauft. Die Jahre vergehen, Moses wächst als Bruder von Ramses als Prinz von Ägypten auf und bringt sich oftmals in Schwierigkeiten. Doch als Hochgeborenen machen seine Abenteuer ihm Freude. Als er eines Tages in der Stadt einer jungen Hebräerin über den Weg läuft, singt ihm diese ein Wiegenlied vor, woran Moses sich noch aus früher Kindheit erinnern kann. So stellt sich heraus, dass die Frau seine Schwester Miriam ist, er eigentlich ein gebürtiger Hebräer ist und kein Prinz und er alles daran setzen muss, dass sein Volk die Freiheit erlangt.

Kritik

Mit "Der Prinz von Ägypten" ist DreamWorks ein wahres Meisterwerk gelungen, das auf geschickte Art und Weise den Kindern die Religion näherbringt. Die Geschichte des jüdischen Propheten basiert auf der Bibelgeschichte des zweiten Buch Mose, auch genannt Exodus. Hierbei ist es sehr gut gelungen, eine bibeltreue Adaption zu schaffen, die begeistern kann.

Es ist erstaunlich wie DreamWorks es geschafft hat die doch sehr grausame und erschreckende Bibelgeschichte in einen relativ kinderfreundlichen Film zu verpacken und sich dabei genauestens an die Vorlage zu halten. Es wurden keine dramatischen Änderungen vorgenommen, sondern bloß kleine Abwandelungen, die dem Spannungsbogen dienen. Das Tempo der Handlung ist sensationell gelungen. Man hat nie das Gefühl, dass etwas zu schnell oder zu langsam vor sich geht, sondern in einem angenehmen und überschaubaren Tempo, das genau an den richtigen Stellen angepasst wird. So hat man spannende Wagenrennen, eine geniale Traumsequenz, tolle Einführung in Moses als Hebräer und einen actionbepackten Aufenthalt in Ägypten, wenn er vor seinen Bruder tritt und verlangt, sein Volk in die Freiheit führen zu dürfen. Zwar ist "Der Prinz von Ägypten" im Vergleich zu anderen biblischen Monumentalfilmen unheimlich kurz, nichtsdestotrotz hat man an keiner Stelle das Gefühl etwas Wichtiges verpasst zu haben.

Der gesamte Film sprüht nur so von fantastischen Bildern, die absolut unter die Haut gehen. Einen so bis ins kleinste Detail perfekt gezeichneten Film hat man bis dato von DreamWorks nicht gesehen. Die kleinen Ornamente, die Hieroglyphen an den Wänden, das Wüstenvolk, die Spaltung des Roten Meeres – wirklich alles ist perfekt und realitätsnah dargestellt. Man kann eigentlich nur vor dem Fernseher sitzen, wie gebannt raufstarren und überwältigt sein, was das Animationsstudio mit diesem Film vollbracht hat.

"Der Prinz von Ägypten" ist sehr bedrückend und lässt einen nachdenklich werden. Doch durch die wunderschönen Songs wird diese Beklemmung glücklicherweise aufgelockert und zieht sich nicht durch den kompletten Film. Die Liedtexte sind sehr emotional und werden grandios dargeboten durch die jeweiligen Sprecher. Sie drücken zu der jeweiligen Situation passenden Emotionen aus – sei es nun Entsetzen, Trauer, Erkenntnis oder Freude. Zudem sind die Texte sehr einprägsam und melodisch, sodass man sie so schnell wohl nicht wieder vergessen wird.

Fazit

Bei "Der Prinz von Ägypten" handelt es sich um einen Film, bei dem man absolut nichts auszusetzen haben kann. Sehr realitätsnah wird die Moses-Geschichte den Kindern nahegebracht und kein Schrecken ausgelassen. Natürlich wird dadurch für die eine oder andere etwas gruselige Szene gesorgt, aber das ist auch gut so. Man sollte bei Adaptionen von Bibelgeschichten nichts Beschönigen und sich an das Original halten. Ob Groß oder Klein, hier kommt jeder auf seine Kosten. Ein Familienfilm, der besser nicht hätte sein können.

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Sanny Binder - myFanbase
13.10.2016

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