Bewertung
Rob LaDuca & Robert C. Ramirez

Joseph – König der Träume

"They sold me. They sold me into slavery. I never got to say goodbye to my mother, I never got to watch my father grow old."

Inhalt

Schon seit geraumer Zeit hat Joseph eine ganz besondere Gabe. In seinen Träumen ist es ihm möglich, die Zukunft vorauszusagen. Genau diese Gabe führt dazu, dass er von seinem Vater Jakob bevorzugt behandelt wird, was seine Brüder zur Weißglut treibt. Eines Tages halten sie es nicht mehr aus im Schatten Josephs zu stehen und verkaufen ihren jüngeren Bruder kurzerhand an Sklavenhändler nach Ägypten. Der Liebe seiner Familie entrissen, lässt Joseph sich nicht unterkriegen, auch wenn der Hass auf die Brüder tief sitzt. Als Traumdeuter steigt er schnell von seinem Sklavendasein auf und wird Berater des Regierungsbeamten Potifar. Doch auch das luxuriöse Leben hat seine Tücken, die Joseph schon bald Schwierigkeiten einbringen.

Kritik

Mit "Joseph – König der Träume" liefert sich DreamWorks die bereits zweite biblische Adaption. Der Film dient hierbei als eine Art Prequel zu dem oscarprämierten "Der Prinz von Ägypten". Auch wenn das Budget deutlich geringer ausgefallen ist und dieser Film nicht ganz an den Prinzen herankommen kann, so kann dieser sich nichtsdestotrotz sehen lassen. Schöne Bilder, tolle Traumsequenzen und einige großartige Songs können hier durchaus überzeugen.

Es wird die Geschichte Josephs erzählt, welchem es möglich ist in seinen Träumen die Zukunft vorauszusagen. Durch diese Weissagungen gelingt es ihm schlimmere Katastrophen zu vermeiden und er wird zum Liebling seines Vaters, ganz zum Entsetzen der anderen Brüder. Man kriegt deutlich deren Eifersucht zu spüren und den Hass, den sie auf den Jüngeren verspüren. Die Geschichte der Bibel wird zwar im Groben relativ wahrheitsgetreu nacherzählt, allerdings gibt es hier doch einige Änderungen, die so nicht in der Bibel stehen. Für einen Kinderfilm ist das natürlich vollkommen in Ordnung, aber wenn man den Kleinen versucht, die biblischen Geschichten durch einen solchen Film näherzubringen, könnte man bei "Joseph – König der Träume" doch ein bisschen etwas falsch machen. Es ist zwar schade, dass man sich hier hätte näher an der Vorlage orientieren können, aber nicht weiter tragisch, denn der Film ist trotzdem wundervoll inszeniert.

Auch können die wunderbaren, farbenfrohen Bilder hier überzeugen. Besonders hervorstechen tun die weissagenden Traumsequenzen Josephs, die sehr detailreich dargestellt sind und einen staunen lassen. Generell sind die Zeichnungen überaus gelungen.

Was allerdings zu bemängeln ist, ist die deutsche Synchronisation. Nicht nur sind die deutschen Liedtexte nicht annähernd so schön, wie die des englischen Originals, sondern sind ebenso die Sprecher allesamt absolut fehlbesetzt. Am grausigsten ist dabei Benno Fürmann, der Joseph spricht. Er ist kein sonderlich talentierter Synchronsprecher und legt leider null Gefühle und Emotionen in die gesprochenen Worte, sodass man leider nicht wirklich mit Joseph mitfühlen kann. Er macht überaus viel in seinem Leben durch, hat Höhen und Tiefen, die ihn zu dem Menschen machen, der er ist. Das kommt allerdings mit Fürmann als Sprecher absolut nicht zu Geltung. Sehr schade, denn auf Deutsch kann man sich den Film somit eigentlich komplett schenken.

Fazit

Im englischen Original ist der Film trotz kleinerer Mängel hervorragend. Man sollte sich hierbei lieber auf die deutschen Untertitel verlassen und bloß nicht zur synchronisierten Fassung greifen, da diese einem den kompletten Spaß beim Zusehen nimmt. Dennoch ein wunderbarer Film, mit einer großartigen Story.

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Sanny Binder - myFanbase
13.10.2016

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