Mulan
"Ich will Ehre bringen."
Inhalt
Im China der alten Zeit lebt eine junge Frau namens Mulan, die mit ihrer Rolle als Frau, die der Familie Ehre bringen soll, nicht viel anfangen kann. Als ihr Vater dann auch noch in den Krieg gerufen wird, entschließt sich Mulan dazu, die traditionelle Rolle der Frau abzulegen und sich als Mann auszugeben, um ihren gebrechlichen Vater vertreten zu können. Sie wird dabei von einer Glücksgrille und dem Drachen Mushu unterstützt, die ihr helfen, die Fassade aufrecht zu halten. Bei der Armee lernt Mulan Ling kennen, der die werdenden Soldaten hart rannimmt und sie bis an ihre Grenzen treibt.
Kritik
Nach "Hercules" wagt man sich nun erneut in eine fremde Kultur und erkundet mit "Mulan" die Mysterien Chinas. Man kann den Machern des Filmes dazu gratulieren, wie liebevoll sie die chinesische Szenerie mitsamt ihrer Werte und Ideale in die Tat umgesetzt haben. Wie man weiß, herrscht in China seit vielen Jahren die Ein-Kind-Politik, wodurch Familien, die mehr als einmal Nachwuchs bekommen, mit Sanktionen rechnen müssen, um somit das Bevölkerungswachstum zu dezimieren. Ein Mädchen gilt seitdem als Bürde für die Familie, weshalb diese häufig aufgesetzt oder getötet werden. Mulan ist nun eben diese einzige Tochter einer Familie und muss ihrer Familie aufgrund der Qualitäten, die sie als Frau mitbringt, Ehre erweisen. Das ist etwas, was Mulan nicht in die Wiege gelegt wurde. Sie ist für eine Frau des Chinas in dieser Zeit viel zu abenteuerlustig und aufgeschlossen, um sich in der Rolle der Hausfrau wiederfinden zu können. Somit ist es kein Wunder, dass Mulan bei dem Test der Heiratsvermittlerin glatt durchfällt. Gleichzeitig zeigt man dem Zuschauer dadurch aber auf, dass nicht jeder für die Rolle bestimmt ist, in die er geboren wurde.
Im Verlauf des Filmes lernt Mulan, über sich hinaus zu wachsen, neue Facetten an sich zu entdecken und besonders erkennt sie, dass einen Rückschläge nicht nur in die Enge zwängen, sondern einen neue Schlupfwinkeln entdecken lassen, durch die man wieder zu unerwarteten Erfolgen kommen kann.
Mulan ist eine Figur, die mit jeder Faser ihres Körpers Hoffnung verströmt. Sie ist das Sinnbild aller Frauen, die sich unterjocht und eingekerkert fühlen. Mit ihr zeigt man auf, dass man trotz gängiger Traditionen die Chance hat, eine neue Ära einzuleiten. Genau das ist es, das diesen Disney-Film so wertvoll macht. In "Hercules" setzt man vermehrt auf Witz, doch nun findet man zu Moral und Lehre zurück, wodurch man den Zuschauern auf sehr eindringliche aber keinesfalls aufsässige Weise klar machen kann, dass man für sich selbst kämpfen muss.
Neben dieser sehr gut gelungenen Botschaft, ist die Geschichte dennoch mit viel Witz und Charme gespickt. Denn Mulans Wegbegleiter sind ebenfalls keine perfekten Krieger, die aber gleichzeitig lernen, dass Beste aus sich zu machen.
Was der Geschichte die Krone aufsetzt, ist die liebevoll komponierte Musik, gepaart mit den bedeutungsschwangeren Songtexten. Jedes Mal, wenn man sich eines der Lieder anhört, kann man daraus eine neue Kompetente herausfiltern, unter der man das Lied betrachten kann. Einmal ist es Stolz, dann Trotz, dann Liebe, dann Geltungsdrang, dann Angst, dann Ehrfrucht. Es gelingt Disney dieses Mal sehr gut, einen wirklich tiefsinnigen Film auf die Beine zu stellen.
Fazit
Für mich ist "Mulan" eine wahre Perle aus dem Hause Disney. Sowohl Geschichte, als auch Botschaft, Musik und Zeichenkunst wurden auf den Punkt getroffen.
Marie Florschütz - myFanbase
21.11.2016
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: MulanVeröffentlichungsdatum (USA): 19.06.1998
Veröffentlichungsdatum (DE): 19.11.1998
Länge: 88 Minuten
Regisseur: Tony Bancroft & Barry Cook
Drehbuchautor: Robert D. San Souci & Raymond Singer
Genre: Kinder, Familie, Animation
Darsteller/Charaktere
Caroline Vasicek (Gesang) & Cosma Shiva Hagen (Stimme)
als Mulan
Otto Waalkes (Stimme)
als Mushu
Stefan Erz (Gesang) & Hannes Jaenicke (Stimme)
als Li Shang
Tommi Piper (Stimme)
als Yao
Uwe Adams (Gesang) & Wilfried Herbst (Stimme)
als Ling
Sebastian Krumbiegel (Gesang) & Markus Majowski (Stimme)
als Chien Po
Oliver Stritzel (Stimme)
als Shan-Yu
Alice Franz (Gesang) & Tilly Lauenstein (Stimme)
als Großmutter Fa
Evelyn Meyka (Stimme)
als Heiratsvermittlerin
Wolfgang Dehler (Stimme)
als Erster Ahn
Horst Buchholz (Stimme)
als Fa Zhou
Ernst Wilhelm Lenik (Stimme)
als Chi Fu
Friedrich Schoenfelder (Stimme)
als Kaiser
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