Bewertung
Michael Lembeck

Santa Clause 2 – Eine noch schönere Bescherung

Foto: Tim Allen, Santa Clause 2 - Eine noch schönere Bescherung - Copyright: Walt Disney Pictures
Tim Allen, Santa Clause 2 - Eine noch schönere Bescherung
© Walt Disney Pictures

Inhalt

Seit acht Jahren ist Scott Calvin (Tim Allen) nun der Weihnachtsmann und hat sich gut eingelebt in seinem neuen Zuhause und in seinem neuen Job. Das heißt aber nicht, dass er keine Sorgen hat. Kurz vor dem Fest muss Scott nämlich erfahren, dass sein Sohn Charlie (Eric Lloyd) diesmal auf der Liste der unartigen Kinder steht. Außerdem gibt es eine Klausel in seinem Vertrag, die besagt, dass er bis zum Weihnachtsfest geheiratet haben muss, ansonsten kann er kein Weihnachtsmann mehr sein. Scott steht also vor zwei ziemlich großen Problemen...

Kritik

Bei Filmfortsetzungen habe ich oftmals ein schlechtes Gefühl, weil sie meistens im Schatten des ersten Teils stehen und besonders habe ich dieses Gefühl, wenn ich absolut begeistert war. Dementsprechend ist die Messlatte auch ziemlich hoch. Bei "Santa Clause 2" hatte ich diesen Eindruck aber nicht, auch vorher nicht, als ich gelesen habe, dass es einen weiteren Teil gibt. Das lag daran, weil ich neugierig war, wie sich Scott als Weihnachtsmann schlagen würde und ich war gespannt darauf, wie sein Leben am Nordpol verlaufen würde. Ja, ich war dann doch etwas verwundert darüber, dass der Großteil des Films eben doch nicht dort gespielt hat. Ob das schlimm war? Nö, kann ich ehrlich nicht behaupten. Warum? Das berichte ich jetzt mal.

Seit dem ersten Teil dieser weihnachtlichen Trilogie sind insgesamt acht Jahre vergangen. In acht Jahren passiert so einiges und es ist ein gewaltiger Zeitsprung. Eigentlich mag ich diese langen Zeiträume nicht, weil man dann nie weiß, was in der Zwischenzeit passiert ist. Bei diesem Film ist das aber nicht schlimm. Womöglich, weil es ein Weihnachtsfilm ist und er mehr darauf ausgerichtet ist, in den Fokus zu stellen, worauf es bei Weihnachten ankommt und das hat man auch mit "Santa Clause 2" gut geschafft. Ein bisschen verwundert und verblüfft war ich aber, als man auf einmal noch eine zweite Klausel des Vertrages aus dem Hut zauberte. Scott hat sich nicht nur verpflichtet, die Kleidung des Weihnachtsmannes zu tragen und selbst der Weihnachtsmann zu sein, sondern in einer weiteren Klausel steht, dass er bis zum Weihnachtstag verheiratet sein muss. Vorrangig kennt man zwar nur den Weihnachtsmann, aber manchmal fällt eben auch der Satz: Die Frau vom Weihnachtsmann. Doch diese gibt es (noch) nicht, muss aber innerhalb von 28 Tagen mit Scott aka Santa verheiratet sein. Weihnachtsfilme haben eben auch den Stempel, kitschig sein zu müssen, also ist klar, dass "Santa Clause 2" gut und mit einem Happy End ausgehen wird. Mir hat aber der Weg dorthin gefallen und auch, dass man Dinge aus dem ersten Teil aufgegriffen hat.

Schon im ersten Teil musste Charlie bei der Schulleitung antreten, weil er erzählt hat, dass er mit seinem Vater am Nordpol gewesen ist und Scott jetzt der neue Santa ist. Und auch im zweiten Teil muss Charlie erneut bei der Direktorin vorstellig werden, weil er das Schuleigentum mit Graffiti beschmiert hat, obwohl ich sagen muss, dass ich diese Botschaft eindeutig fand. Und auch diesmal ist es, weil er nie über den wahren Beruf seines Vaters reden darf, weil es ihm eben nicht geglaubt wird und er deshalb schweigt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das für Charlie schwer ist, denn auch wenn satte acht Jahre vergangen sind, ist er immer noch stolz darauf, was sein Vater macht. Die Schattenseite eben ist, dass Charlie nicht drüber reden sollte, weil der Weihnachtszauber und der Glaube an den weißbärtigen Mann schon lange verflogen sind. Dazu gibt es mit Carol Newman (Elizabeth Mitchell) eine Direktorin, die ziemlich streng erscheint und die kein Geld für Weihnachtsdeko 'rausschmeißen' will. Bei so etwas ist es quasi schon ein Warnschuss, dabei liegt bei Carol die Strenge bezüglich Weihnachten auch in der Vergangenheit und hier ist der Film sehr realistisch, weil er aufzeigt, dass die Vergangenheit den Charakter im Erwachsenenalter prägt. Ich finde aber, dass man mit Mitchell eine tolle Darstellerin gefunden hat und für mich ist es durchaus sinnig gewesen, dass sie Jahre später eine Nebenrolle in der vierten Staffel von "Once Upon a Time" als Ingrid übernommen hat, da sie das Kühle gut rüberbringen kann. Aber wie gesagt, die 'Abneigung' gegen Weihnachten liegt bei Carol in der Vergangenheit und es wurde für mich gut dargestellt, wie Scott sie quasi zum 'Schmelzen' gebracht hat und Mitchell und Allen haben eine tolle Chemie zusammen, so dass ich wirklich schon unglaublich freudig auf Teil 3 bin.

Ein wenig wurde der dritte Teil mit dem Klon-Santa angedeutet. Ich muss gestehen, dass ich von dieser Idee und eigentlich auch Umsetzung wenig begeistert gewesen bin, weil es ein bisschen wie Füllmaterial wirkte, und diese Klonfigur, oder wohl besser Witzfigur, sorgte für Ärger und hätte beinahe mit seinen Aktionen das Weihnachtsfest verdorben. Aber auch hier war klar, dass man einen Weg finden würde, dass es ein gutes Ende nehmen würde. Mit den Rentieren Comet und Chet hat man noch lustige Elemente eingebaut, die gut gepasst und wieder gezeigt haben, wie kindgerecht auch der zweite Teil ist. Zudem hat man auch hier zwei wichtige Botschaften. Die erste: dass man nie aufhören sollte zu träumen. Die zweite: Man kann nur mit vereinten Kräften etwas bewirken. Letztlich hat man Santa, der seine magischen Fähigkeiten dafür verwendet hat, dass Carol wieder an den Weihnachtsmann glaubt, noch einmal menschlicher gemacht.

Fazit

Der zweite Teil der "Santa"-Trilogie kann ebenfalls überzeugen, wenn auch mit ein paar kleinen Abstrichen. Dennoch wird auch hier die wichtigste Botschaft vermittelt und kann vom Cast überzeugend wunderbar dargestellt werden.

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Daniela S. - myFanbase
13.11.2022

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