Letzten Glühwürmchen, Die
Japan, im Sommer 1945. Amerikanische B-29-Bomber werfen Tausende von Bomben auf die japanische Stadt Kobe, die in Flammen aufgeht. Schwarzer Regen fällt auf die Stadt... Seita, 15 Jahre alt und seine vierjährige Schwester Setsuko, verlieren durch das Bombardement ihre Mutter...
Inhalt
Japan, im Sommer 1945. Amerikanische B-29-Bomber werfen Tausende von Bomben auf die japanische Stadt Kobe, die in Flammen aufgeht. Schwarzer Regen fällt auf die Stadt... Seita, 15 Jahre alt, und seine vierjährige Schwester Setsuko, verlieren durch das Bombardement ihre Mutter. Vom Vater, Marineoffizier im Krieg, haben sie keine Nachricht. Die beiden kommen bei einer Tante unter, die sich aber bald als hartherzig erweist und die Kinder aus dem Haus ekelt. Ein verlassener Bunker, der nachts von Glühwürmchen beleuchtet wird, bietet ihnen Unterschlupf. Doch der Reis, den Seita beschaffen konnte, geht zu Ende. Die kleine Setsuko wird immer schwächer, sie bekommt Hautausschlag und Fieber, und eines Tages will ihr kleiner Körper nicht mehr. Seita endet als Bettler in der U-Bahn. Physisch und psychisch gebrochen muss auch er eines Tages aufgeben...
Kritik
An diesem Tag, dem Tag von Seitas Tod, beginnt retrospektiv diese todtraurige, aber wunderschöne Filmerzählung. Was so melodramatisch klingt, ist ein ausgesprochen sensibel und leise erzählter Film; die Inszenierung betont nicht die tragischen, sondern die stillen Momente, die Momente des Glücks. Der Realismus von "Die letzten Glühwürmchen" - nüchtern zeigt Takahata ein besiegtes Japan, ein Japan in Ruinen - steht in Kontrast zum Genre des Zeichentrickfilms, ein Produkt der Fantasie und das macht den besonderen Reiz des Films aus.
DVD
Bild: Der ursprüngliche Veröffentlichungszeitpunkt der DVD war für April festgesetzt worden, doch verschob sich die Veröffentlichung immer wieder aufgrund angeblicher Mastering-Probleme auf den 19. Juli. Dies ließ natürlich schreckliches erahnen, doch zum Glück bestätigt sich diese Vorahnung nicht.
Das Bild überrascht mit guter Schärfe, starken Farben und tollen Schwarzwerten. Negativ hingegen fallen Rauschen (welches zwischen Szene zu Szene schwankt), sowie einige Kompressionsartefakte auf, die eigentlich nur in schellen Sequenzen vorhanden sind. Diese Artefakte muss man allerdings schon genau suchen, um sie ausfindig zu machen.
Insgesamt gesehen, kann man angesichts des Alters des Films - immerhin von 1988 - mit dem Bild sehr zufrieden sein.
Ton: Hier tat man gut daran, nicht in einen sinnlosen Upmix des Tons zu investieren. Erfahrungen zeigen nämlich, dass nur sehr wenige "aufgeblasene" Tonspuren überzeugen.
So hat man bei Anime Virtual zum japanischen Originalton gegriffen, welcher - aufgrund des Alters - nicht mit aktuellen Stereo-Tonspuren mithalten kann (zu dumpf klingen Dialoge und Effekte), der aber jedem Filmfan sicher lieber sein wird, als ein künstlich aufgebohrter 5.1-Raumklang.
Zudem hat man die deutsche Synchronfassung mit auf die Scheibe gebannt, die im Zuge einer TV-Ausstrahlung vom Fernsehsender arte in Auftrag gegeben wurde. Diese Synchronisation ist fantastisch, was man heutzutage leider noch nicht von jedem Anime behaupten kann. Auch bei der Tonwiedergabe schlägt sich die deutsche Tonspur besser, als ihre Kollegen. So klingen die Stimmen klarer und die Effekte kommen ein wenig räumlicher aus den Boxen.
Ausstattung: Bis auf ein animiertes Menü keine. Dieses Menü sieht im übrigen mehr nach gewollt, als gekonnt aus: Die Computeranimation - von sehr schlechter Qualität - wirkt einfach deplaziert.
Dafür hat man das Menü mit einer sehr schönen Musik unterlegt.
Zum Glück verschont uns Anime Virtual diesmal mit einem Untertiteldebakel, wie jüngst bei einigen "Weiß Kreuz"-DVDs geschehen. Hier protzten die Untertitel mit Rechtschreib-, sowie Grammatikfehlern. Zudem konnte man die verwendete Schrift kaum lesen.
Bei "Die letzten Glühwürmchen" hat man zum Glück alles richtig gemacht, die Untertitel sind sehr gut lesbar und Rechtschreib-, bzw. Grammatikfehler bleiben diesmal aus.
Fazit
Der Film ist fantastisch, er rechtfertigt den Kauf der DVD allein. Die fehlenden Extras stören zwar ein wenig, dafür ist die DVD aber auch sehr billig (17-20 €).
Die technische Umsetzung stimmt ebenfalls, bis auf ein paar kleine Mankos abgesehen. Klare Kaufempfehlung!
Anmerkung
Die DVD war bereits kurz nach der Veröffentlichung ausverkauft. Anime Virtual hat aber im Oktober eine identischen Neuauflage auf den Markt gebracht, um der Nachfrage gerecht werden zu können. Der Film lief bereits einige Male via arte im deutschen Fernsehen.
Technische Details
Label: Anime Virtual
Land, Jahr: J, 1988
Darsteller: --
Laufzeit: 85 Minuten (PAL)
Altersfreigabe: FSK - ab 6 Jahren
Regionalcode: 2
Sprache (Tonformat): Japanisch (Dolby Digital 2.0), Französisch (Dolby Digital 2.0), Deutsch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Französisch, Deutsch
Bildformat: 1,85:1 - anamorph
Alexander B. - myFanbase
20.06.2004
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: Hotaru no hakaVeröffentlichungsdatum (USA): 16.04.1988
Veröffentlichungsdatum (DE): 27.08.2002
Regisseur: Isao Takahata
Drehbuchautor: Akiyuki Nosaka, Isao Takahata
Genre: Drama
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