Bewertung
Rusty Cundieff

Meet Me Next Christmas

Foto: Devale Ellis & Christina Milian, Meet Me Next Christmas - Copyright: 2024 Netflix, Inc.; Sophie Giraud/Netflix
Devale Ellis & Christina Milian, Meet Me Next Christmas
© 2024 Netflix, Inc.; Sophie Giraud/Netflix

Inhalt

Nachdem Layla (Christina Milian) kurz vor Weihnachten den charmanten James (Kofi Siriboe) kennengelernt hat, obwohl sie in einer festen Beziehung ist, gewinnt diese Begegnung ein Jahr später wieder an Bedeutung. Denn Layla wurde frisch betrogen und erinnert sich an den Deal mit James, sich ein Jahr später auf dem Pentatonix-Weihnachtskonzert zu treffen, wenn sie beide Single sind. Das Konzert ist aber ausverkauft und Layla wendet sich verzweifelt an Impromptu, eine Wunscherfüller-Agentur, bei der sie Teddy (Devale Ellis) kennenlernt. Während er sich für diese eine Konzertkarte voll reinhängt und mit Layla von Herausforderung zu Herausforderung eilt, kommen diese beiden sich näher und Layla muss sich fragen, was das Schicksal ihr wirklich sagen will.

Kritik

Die Weihnachtssaison bei Netflix ist mit "Meet Me Next Christmas" nun offiziell eingeläutet. Natürlich schaue ich ohnehin jeden eigenproduzierten Film, aber mit Christina Milian in die besinnliche Zeit zu starten, ist sicher schon sehr vielversprechend, weil sie für mich stets eine inspirierende innere Wärme ausstrahlt, die gerade für einen Wohlfühl-Film ein echtes Plus ist. Da ich mich im Vorfeld mit dem Inhalt noch nicht so beschäftigt hatte, ist ein weiteres Highlight auf jeden Fall die Einbindung von Pentatonix. Ja, die A-Cappella-Gruppe gibt es tatsächlich. Auch wenn sie wesentlich mehr als Weihnachtslieder drauf haben, so verbinde ich sie selbst tatsächlich auch vor allem mit Weihnachtsmusik, denn sie haben sich schon auf diverse Wiedergabelisten bei mir geschlichen. Dementsprechend hat mich diese kleine Überraschung hier sehr gefreut, auch weil die Lieder der Gruppe immer wieder eingestreut waren und erheblich zur Stimmung des Films beigetragen haben. Über die Persönlichkeiten der fünf Bandmitglieder kann ich wenig sagen, aber ich denke schon, dass sie teilweise etwas überzeichnete Versionen von sich selbst dargestellt haben, aber das hat gut zur allgemeinen Atmosphäre des Films gepasst. Auch generell wirkte ihre prominente Platzierung im Film nicht wie billige Werbung, stattdessen hat das Konzert einen guten Rahmen geboten und es war charmant, wie die fünf mitfieberten, ob es etwas von einem neuen Liebesglück zu erzählen geben wird.

Nach diesem längeren Input zu Pentatonix kehren wir aber zum eigentlichen Film zurück und ich finde, dass der Einstieg eigentlich sehr clever gemacht ist. In vielen Filmen dieser Art geht es gleich damit los, dass die Protagonistin betrogen wird, aber das wird hier etwas zurückgestellt. Für mich persönlich hat das einen riesigen Unterschied ausgemacht, weil ich diese überzeichneten Szenen zum Einstieg immer etwas schwierig finde. Ich habe zur Eingewöhnung direkt gerne eine atmosphärische Szene, die mir verrät, dass die ganze Inszenierung in der Lage ist, mir genau das zu liefern, was ich an Weihnachtsfilmen am liebsten mag. Das wurde hier als Aufgabe erfüllt, indem die Szenen am Flughafen schon einen guten Eindruck von Leyla vermitteln. Die ganze längere Sequenz mit James war natürlich schon auch echter Zucker und ich fand es auch mutig, wie er sich bei ihr so in Erinnerung gebracht hat, auch wenn er wusste, dass Leyla in einer Beziehung ist. Aber für sein Glück muss manchmal auch kämpfen. So kamen in jedem Fall sehr prickelnde Charme-Momente rüber, wenn ich auch gleich dachte, dass wir in den ersten 15 Minuten Film ganz schön viele Männer haben. Zum einen eben Tanner (Brendan Morgan), der aktuelle Freund, aber bald betrügende Ex, dann James und den mysteriösen Mann, der Leyla einen kleinen kulinarischen Tipp gibt. Nachdem wir dann Tanner losgeworden sind, hat sich abgezeichnet, dass es eine Dreiecksgeschichte geben wird, denn klar, der Mann vom Flughafen ist natürlich Wünscheerfüller Teddy.

Das ist die Ausgangslage des Films, die mir sehr geholfen hat, sofort inhaltlich investiert zu sein, wenn ich auch sagen muss, dass es auf der Jagd nach dem Ticket einige Sequenzen gab, die schon sehr übertrieben waren. Aber das hat sich über den ganzen Verlauf hinweg gezeigt: Der Spagat zwischen ruhigen, herzerfüllten Momenten und leichten Cringe-Erlebnissen, das ist der Stil des Ganzen. Während mir die Begegnung mit dem Pärchen Natasha (Pip Dwyer) und Javier (Wesley French) eindeutig zu viel war, so war aber das Tanztraining mit Teddys Cousin Jordy (Kalen Allen) genau der Grad an übertriebener Comedy, der für mich funktioniert. Die mit einem Augenzwinkern zu sehenden gefährlichen Szenen haben Teddy und Leyla aber natürlich schnell zusammengeschweißt. Es war später auch sehr wichtig, dass wir seine Familie kennenlernen, denn ich fand ihn bis dato auch den undurchschaubaren Typus. Während bei Leyla schnell klar ist, dass sie ein großes Herz hat, mit ihrer Naivität auch schon fast ein zu großes Herz, aber das hat gut erklärt, warum sie so auf Menschen reinfällt, die sie ausnutzen. Teddy dagegen hat sich anfangs auch über sie lustig gemacht, wurde aber auch ein wenig wie ein Tollpatsch inszeniert. Dadurch wirkte er unbegründet überheblich, aber das hat sich mit der Familie dann völlig zerschlagen. Denn da blieb irgendwann die Erkenntnis, der Name ist hier wirklich Programm: Er ist wie ein warmer Teddybär.

Auch wenn es mal wie eine Dreiecksgeschichte angedeutet war, aber klar, das erledigt sich doch schnell, denn die finale Entscheidung von Leyla ist früh ersichtlich. Dennoch hatte ich auch ein bisschen Bauchschmerzen wegen des Endes. Denn zum einen hatte James definitiv auch seinen Moment, ich wollte ihn also nicht als Verlierer vom Platz gehen sehen und zum anderen wollte ich aber nicht, dass Teddy erst ein Dämpfer verpasst bekommt, weil sich Leyla noch alles offenhalten will. In diese Gedanken hinein hat "Meet Me Next Christmas" es zu dreiviertel gut hinbekommen und mehr als die Hälfte ist doch sehr löblich, weil es dem finalen Showdown so eine zufriedene Note gegeben hat. Es kam letztlich genau dort aus, dass alle glücklich sind und wir erleben schöne Musik, besser eingestimmt kann man aus einem Liebesfilm dann eigentlich auch nicht rausgehen.

Fazit

"Meet Me Next Christmas" ist ein insgesamt doch sehr zufriedenstellender Einstieg in die Weihnachtsfilme-Zeit bei Netflix. Mit der Einbindung von Pentatonix hat man für mich ein überraschendes und passendes Element eingebaut und auch ansonsten gab es kleinere ungewöhnlichere Momente und Entscheidungen. Über einige sehr übertriebene Szenen, da musste ich doch hinwegsehen, aber in der Hauptsache kamen die Stimmung sowie die Liebesgeschichte schön an.

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Lena Donth - myFanbase
12.11.2024

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