Bewertung
George A. Romero

Land of the Dead

Am liebsten mögen wir unsere Zombies nicht nur blutrünstig, sondern auch kreuzdoof, doch diese Zeiten sind erst einmal vorbei, denn nun fangen die Zombies an, sich zu organisieren und gemeinsam gegen die Menschen vorzugehen.

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Inhalt

Ein rätselhaftes Virus bewirkt, dass Verstorbene als Menschenfressende Zombies wieder auferstehen und ohne Sinn und Verstand umherstreifen, um ihren Blutdurst zu stillen. Die überlebenden Menschen haben sich mittlerweile angepasst und leben in einer abgeriegelten Stadt, in der sich bereits wieder eine gesellschaftliche Kluft zwischen Arm und Reich gebildet hat. Während die Reichen in einem luxuriösen Hochhaus leben, hausen die Armen in einer Art Ghetto.

Für die Versorgung der Stadt sorgt eine Truppe, die schwerbewaffnet in die von den Zombies bewohnten Ortschaften eindringt und Lebensmittel besorgt. Angeführt wird diese Truppe von Riley, der entsetzt feststellt, dass die vermeintlich hirnlosen Zombies beginnen, sich zu organisieren und den Umgang mit Waffen zu lernen.

Der reiche und skrupellose Bürgermeister Kaufman, der die Stadt regiert, nimmt Rileys Bedenken nicht ernst, doch die Zombies sind bereits auf dem Weg zu der Menschenfestung.

Kritik

George A. Romero, der Regisseur und Drehbuchautor des Films, ist dafür bekannt, in seinen Horrorproduktionen (versteckte) Gesellschaftskritik zu üben und die in den USA herrschenden Missstände anzuprangern. Dies tut er auch in "Land of the Dead" mehr oder weniger offensichtlich.

Der machtgierige und reiche Bürgermeister Kaufman steht zweifellos für die amerikanische Politik, wenn nicht sogar für Präsident George W. Bush persönlich. Die abgeriegelte Stadt steht für die sich von der Welt abschottende USA, in der eine gesellschaftliche Kluft zwischen Arm und Reich herrscht. Die Zombies schließlich repräsentieren die Außenwelt, die sich nicht länger ausbeuten und wie hirnlose Zielscheiben behandelt lässt. So muss man es natürlich nicht sehen, wenn man nicht will, aber die Symbolik ist schon sehr eindeutig.

Die Frage ist nun, ob "Land of the Dead" wirklich als Gesellschaftskritik funktioniert. Antwort: Jein! Wie gesagt, sind die Symbole, die George A. Romero verwendet, schon sehr eindeutig und durchschaubar. So ist beispielsweise bemerkenswert, dass die Zombies von einem Afro-Amerikaner, der vor seinem "Tod" ein einfacher Arbeiter war, angeführt werden. Zweifellos ist die kritische Message des Films wichtig und gut, doch "Land of the Dead" ist und bleibt vor allem eins: ein blutiger Horrorfilm.

"Land of the Dead" lebt vor allem von seinen blutigen Szenen, in denen die Zombies diverse menschliche Körperteile abreißen und verspeisen (die inneren Organe scheinen besonders schmackhaft zu sein), sowie von den Actionszenen, in denen von Autos bis Köpfe alles Denkbare explodiert. Letztlich wirken die gesellschaftskritischen Untertöne nur wie die Hintergrundmusik zu einem fröhlichen Gemetzel.

Fazit

"Land of the Dead" bietet für Fans blutiger Horrorfilme durchaus kurzweilige Unterhaltung, mit ein bisschen, aber nicht überzubewertender, Gesellschaftskritik.

Maret Hosemann - myFanbase
05.11.2006

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