Bewertung
Steven Spielberg

Krieg der Welten

Die Menschen stehen am Ende der Nahrungskette – dachten wir zumindest immer. Doch als die Aliens angreifen, werden die Menschen eines Besseren belehrt.

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Inhalt

Die Menschen werden seit Millionen von Jahren von hoch entwickelten Außerirdischen beobachtet, die es auf die Erde abgesehen haben. Am Tag der lange vorbereiteten Invasion hat Kranführer Ray (Tom Cruise) seine beiden Kinder, den Teenager Robbie (Justin Chatwin) und die zehnjährige Rachel (Dakota Fanning), zu Besuch.

Die Außerirdischen greifen die Menschheit mit gigantischen, dreibeinigen Kampfmaschinen an, gegen die keine irdische Waffe etwas ausrichten kann. Unzählige Menschen werden von den Strahlenkanonen der Kampfmaschinen im wahrsten Sinne des Wortes pulverisiert; anderen droht das grausame Schicksal, von den außerirdischen Invasoren gefangen genommen und mittels Maschinen ausgeblutet zu werden. Das Blut verwenden die Angreifer aus dem All als Nahrung und Düngemittel.

Ray versucht mit seinen Kindern zu fliehen, doch das Schicksal der Menschheit scheint besiegelt...

Kritik

Es gibt diese Art von Filmen, bei denen man schon vorher erwartet, dass man sie hinterher auseinander nehmen und kritisieren kann. "Krieg der Welten" ist einer dieser Filme. Immerhin handelt es sich sowohl um eine Literaturverfilmung (Vorlage war der gleichnamige Romanklassiker von H.G. Wells), als auch um ein Remake (die erste Verfilmung stammt aus dem Jahr 1953), was erfahrungsgemäß immer viel Angriffsfläche bietet. Darüber hinaus war der Film sauteuer (135 Millionen Dollar) und es sind mit Steven Spielberg und Tom Cruise absolute Superstars beteiligt, von denen man viel erwartet und denen man kaum Fehler verzeiht. Von daher war ich durchaus darauf gefasst, eine eher negative Kritik zu schreiben, doch ich muss gestehen, dass mir der Film ganz gut gefallen hat!

Die Effekte sind gelungen, da wurden die 135 Millionen Dollar ganz gut angelegt. Besonders gelungen finde ich den Sound, denn statt der übertriebenen "Hui, jetzt wird`s spannend"- Musik, arbeitet der Film mit geschickt platzierter Stille und unheimlichen, metallischen Geräuschen. Da kommt schon das eine oder andere Mal Gänsehaut auf.

Die Story wurde im Vergleich zum Roman und dem ersten Film verändert, aber das ist absolut nachvollziehbar, denn die Zeiten haben sich seit 1898, dem Jahr in dem der Roman entstand, und 1953, dem Jahr des ersten Films, doch deutlich gewandelt. Dieser neue "Krieg der Welten"-Film greift die Angst vor dem Terror auf, die seit dem 11. September 2001 vorherrscht. In Steven Spielbergs "Krieg der Welten" geht es um einen Feind, der aus dem Nichts, dem Untergrund, kommt und die Welt unvorbereitet trifft. Es gibt in diesem Film keinen klassischen Helden; auf Hurra-Patriotismus wird verzichtet. So wird Hauptcharakter Ray zu Beginn als ein wirklich schlechter Vater dargestellt, der zwar schließlich verbissen um das Leben seiner Kinder kämpft, aber in der Krise nicht immer einen kühlen Kopf bewahrt und die eine oder andere zweifelhafte Entscheidung trifft. Das oft heldenhaft dargestellte US-Militär bemüht sich hier zwar, ist aber letztlich ziemlich macht– und hilflos.

Stellenweise bietet der Film auch einige ironische Seitenhiebe auf die Einstellung der amerikanischen Bevölkerung zu anderen Nationen. Sehr erfreulich finde ich zudem, dass uns der Film keinen Präsidenten zeigt, der patriotische Reden schwingt, sondern "Krieg der Welten" ausschließlich von der einfachen Bevölkerung handelt.

Sicher lassen sich trotz der vielen positiven Eindrücke auch einige Kritikpunkte finden, so muss man letztlich festhalten, dass "Krieg der Welten" vor allem ein Effektspektakel ist, das nicht durch eine ausgeklügelte Story und hochintelligente Dialoge glänzt, sondern vor allem Action bietet.

Fazit

"Krieg der Welten" ist ein unterhaltsamer, mit viel Aufwand inszenierter Film, den man sich ruhig ansehen kann.

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Maret Hosemann - myFanbase
03.12.2006

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