Bewertung
John Simpson

Freeze Frame

Ohne Kamera bist du ohne Schutz.

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Inhalt

Vor zehn Jahren wurde Sean Veil (Lee Evans) eines grausigen Verbrechens beschuldigt: er soll eine Familienmutter und deren sechsjährige Zwillingstöchter getötet haben. Zwar wurde er aus Mangel an Beweisen freigesprochen, doch sein Leben ist nicht mehr das, was es einmal war. Der Verdacht lastet noch immer schwer auf ihm und um nicht erneut ins Visier der Polizei zu geraten, lässt er sich selbst rund um die Uhr von Kameras überwachen. Er zeichnet jede Minute seines Lebens auf und legt die Videobänder in einem Archiv an. Doch dann geschehen erneut Morde und die Polizei setzt alles daran, Sean ins Gefängnis zu bringen.

Kritik

Die Zeiten haben sich geändert. Nicht mehr Big Brother beobachtet dich rund um die Uhr, sondern du selbst tust es. Keine Frage, die Grundstory dieses britischen Films ist durchaus interessant und viel versprechend, doch so ganz funktioniert "Freeze Frame" letztlich doch nicht. Mir kam beim Zuschauen immer wieder das Wörtchen "bemüht" in den Sinn. Man wird einfach das Gefühl nicht los, dass die Macher unbedingt einen Kultfilm produzieren wollten und es dabei stellenweise etwas übertrieben haben. Der Hauptdarsteller Lee Evans spielt die emotionalen Zusammenbrüche seines Charakters Sean Veil manchmal leider viel zu theatralisch, so dass einem als Zuschauer das Mitleiden schwer fällt. Es gibt eigentlich keine Szene, die nicht versucht, besonders kunstvoll, experimentell oder schockierend zu sein, was auf Dauer etwas ermüdend ist. Der ganze Film ist kalt und düster, Hoffnung gibt es keine. Gegen die Charaktere und Schauplätze in "Freeze Frame" wirkt der Eisberg, den die Titanic gerammt hat, richtig warm und gemütlich.

Es gibt aber auch positive Aspekte, die den Film über Wasser halten. So ist durchaus Spannung vorhanden, denn es gibt einige überraschende Wendungen und unerwartete Auflösungen. Die Frage ist nur, ob man genügend Geduld mitbringt, sich den Film bis zum großen Showdown anzusehen.

Fazit

"Freeze Frame" ist ein Film, der lieber Kunst als Kommerz sein will und dabei die Zuschauer ein wenig aus den Augen verliert.

Maret Hosemann - myFanbase
31.01.2007

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