Bewertung
Peter Chelsom

Weil es dich gibt

Die große Liebe zu treffen, ist eine Sache, sie wieder zu finden, eine ganz andere.

Foto: Copyright: Paramount Home Entertainment Germany GmbH
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Inhalt

Auf der Suche nach einem passenden Weihnachtsgeschenk für ihre Partner lernen sich Sara und Jonathan kennen. Nach einem gemeinsamen Kaffee hofft Jonathan auf ein Wiedersehen. Doch sie fährt einfach. Allerdings haben beide etwas im Cafe liegen gelassen, so dass sie sich kurz darauf wieder treffen. Sara ist jemand, die ans Schicksal glaubt, also lässt sich sich noch zum Schlittschuhlaufen überreden. Sie verbringen einen romantischen Abend und als Jonathan es gerade geschafft hat, dass Sara ihm ihre Telefonnummer gibt, kommt ein Windstoß durch einen LKW dazwischen. Schicksal? Sara sieht auch hierin ein Zeichen, will dem Schicksal aber noch eine Chance geben. Jonathan schreibt Namen und Telefonnummer auf einen 5-Dollar-Schein, den Sara sofort ausgibt. Sie wird ihre Nummer in ein Buch schreiben und es in einem Antiquariat abgeben. Wenn das Schicksal es so will, dann werden sie sich so wiedersehen. Jonathan findet das immer noch nicht fair und so gibt Sara dem Schicksal eine weitere Chance. Beide steigen in unterschiedliche Fahrstühle ein. Sobald die Tür zu ist, soll jeder eine Zahl drücken und wenn sie sich dann im richtigen Stockwerk treffen, dann ist das Schicksal dafür. Beide drücken die 23, aber ein Kind kommt Jonathan in die Quere. Es drückt alle Knöpfe und so verpasst Jonathan die hoffende Sara um Sekundenbruchteile. Wird das Schicksal sie dennoch wieder zusammenführen? Einige Jahre später steht für beide nun jeweils eine Hochzeit an.

Kritik

Man mag sagen, es ist mal wieder ein Film, welcher der Frage nach der wahren Liebe nachgeht. Aber es ist nicht ein Film von vielen, den man hier zu sehen bekommt. Der Aspekt des Schicksals, die Frage nach dem Menschen, der wirklich für einen bestimmt ist, gibt dem Film eine sehr wichtige, fast schon tragische Note. Immerhin gibt es in dem Film zwei eigentlich glückliche Paare, die sich das Ja-Wort geben wollen. Trotzdem steht diese eine Begegnung von Sara und Jonathan dazwischen, die alles in Frage stellt. Und wer stellt sich eben nicht immer mal wieder die Frage, was einen wirklich glücklich macht und ob die Beziehung dies wirklich erfüllt. Die Antwort mag für jeden unterschiedlich ausfallen, wenn man überhaupt eine Antwort darauf findet. Der Film gibt den Anstoß, dass man ruhig auch mal auf seinen Bauch hören sollte und Rationalität eben nicht alles ist. Aber ob das nun die beste Antwort ist?

Neben dieser fast schon philosophischen Betrachtung kann der Film aber auch durch einige witzige Situationen (Lacher sind versprochen), einen hervorragenden Soundtrack und großartige Schauspieler überzeugen. Die Mimiken der Akteure haben eine Ausdruckskraft, die es einem teilweise kalt den Rücken runterlaufen lassen. Diese Hoffnungen, dass es der richtige 5-Dollar-Schein ist, das Betteln nach weiteren Büchern zu suchen oder einfach nur der verzweifelte Ausdruck, weil man einfach nicht richtig glücklich zu werden glaubt oder einfach aufgeben will. Ganz großes Lob an John Cusack, Kate Beckinsale und die weiteren Rollen.

Als umrahmende Kulisse New York ausgesucht zu haben, ist dann fast ein bisschen dick aufgetragen, aber wo hätte es sonst sein sollen, wenn nicht auf dieser Eisbahn. Irgendwie passt auch das einfach dazu. Und so schaut man den Film und hofft und bangt, dass sich Jonathan und Sara doch noch treffen und das Schicksal ihnen hold ist.

Bridget Moynahan und John Corbett spielen die Leidtragenden des Schicksals. Sie müssen erkennen, dass sie nicht so sehr geliebt wurden, wie sie selbst geliebt haben bzw. dass sie einfach nicht die Richtigen waren. Hier leidet man als Zuschauer mit, weil auch das eine Situation ist, die man sicherlich nie selbst erleben möchte. Tragisch ist vor allem, dass sie irgendwie auch noch dazu beitrugen. Als Halley Jonathan das Buch schenkte, wusste ich kurzzeitig nicht, ob ich mich für ihn freuen oder für sie weinen sollte.

Was nimmt man aus dem Film also mit? Irgendwie ganz viel, vielleicht aber auch nichts, womit man was anfangen könnte. Man muss ihn sich einfach angucken, der Rest ist Schicksal.

Fazit

Für alle Romantiker ein wahres Meisterwerk, über das man auch zu viel nachdenken könnte.

Emil Groth - myFanbase
19.02.2007

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