Bewertung
Christian Alvart

Antikörper

Das Böse ist ein Virus und keine Krankenkasse zahlt die Medizin.

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Inhalt

Ganz Deutschland atmet auf, als der Serienkiller Gabriel Engel (André Hennicke) endlich geschnappt wird. Er gesteht, 13 Jungs missbraucht und getötet zu haben, doch Dorfpolizist Michael Martens (Wotan Wilke Möhring) glaubt, dass Engel auch für den Mord an einem 12-jährigen Mädchen aus seiner Gemeinde verantwortlich ist. Der strengreligiöse Martens reist in die Stadt, um den Serienkiller zu verhören und lässt sich dabei in ein gefährliches Psychospiel verwickeln, bei dem sein Glaube und sein Verstand stark auf die Probe gestellt werden.

Kritik

Um ehrlich zu sein, hatte ich schon immer Vorbehalte gegen deutsche Filme und leider hat mich "Antikörper" eher bestätigt, als mich widerlegt. Die Anfangssequenz des Films ist noch recht vielversprechend, doch schon nach kurzer Zeit wird man als Zuschauer geradezu in übertriebener Symbolik ertränkt. So heißt der Serienkiller, der ein wahrer Teufel ist, passenderweise Gabriel Engel, was beim Stammtischtreffen der Drehbuchautoren auf der Bowlingbahn vielleicht noch wie eine gute Idee klang, aber letztlich keine ist. Dazu werden aus dem Off immer wieder Bibelstellen zitiert, die ziemlich deplatziert und fast unfreiwillig komisch wirken, und am Ende gibt es eine bedeutungsschwangere Szene mit computeranimierten (!) Rehen, die sich wirklich am Rande der Peinlichkeit bewegt.

Der ganze Film wirkt völlig überzeichnet und konfus. Die Schauspieler kann man durchaus aus der Kritik herausnehmen, denn sie machen ihre Sache ganz ordentlich, doch das Drehbuch steckt voller Mängel, Unlogik und Lächerlichkeiten. Auch die Spannung hält sich in Grenzen, da man schnell erkennt, worauf der Film hinaus will und man im Gegensatz zu Dorfpolizist Martens nicht auf den Serienkiller Engel hereinfällt.

Fazit

Auch aus Hollywood kommt nicht selten ziemlicher Schrott, doch ein Film wie "Antikörper" trägt nicht dazu bei, die deutsche Filmindustrie gegenüber Hollywood zu stärken, ganz im Gegenteil.

Maret Hosemann - myFanbase
25.02.2007

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