Call, The
Wer bisher immer geglaubt hat, ein Handy wäre eine praktische und gefahrlose Erfindung, der wird durch diesen Film eines Besseren belehrt.
Inhalt
Japan: in der Clique der Studentin Yumi (Kou Shibasaki) ereignen sich bizarre Todesfälle. Die Freunde finden auf den Mailboxen ihrer Handys Nachrichten, die einige Stunden aus der Zukunft zu stammen scheinen und in denen sie sich selbst sterben hören. Nachdem bereits zwei der Freunde auf die angekündigte Art ums Leben gekommen sind und Yumis beste Freundin Natsumi (Kazue Fukiishi) ebenfalls eine Todesbotschaft erhalten hat, beginnt Yumi auf eigene Faust zu ermitteln. Unterstützt wird sie von Hiroshi (Shin'ichi Tsutsumi), dessen Schwester ebenfalls eine Todesnachricht auf ihrem Handy erhalten hat und grausam getötet wurde. Während Yumi und Hiroshi einer Familientragödie auf die Spur kommen, wird Natsumis angekündigter Tod zu einem Medienereignis.
Kritik
Dass die Japaner etwas von Horrorfilmen verstehen, sollte allgemein bekannt sein, schließlich liebt Hollywood es, Remakes zu japanischen Horrorfilmen zu produzieren ("Ring", "The Grudge"...). Mit "The Call" liegt nun ein weiterer japanischer Horrorfilm vor, der durchaus das Zeug hat, von Hollywood kopiert zu werden.
Die Idee mit Handys als Todesbringer ist wirklich nicht schlecht, schließlich sind Handys mittlerweile verbreiteter als die Grippe und bei den ganzen technischen Spielereien, die jedes handelsübliche Handy heute zu bieten hat, kann man durchaus einige Horrorszenarien entwerfen. So baut dieser Film eine durchaus faszinierende Atmosphäre auf, denn es hat nun einmal so ziemlich jeder ein Handy in der Tasche und man bekommt dieses wohlige "Du kannst ihnen nicht entkommen"-Gefühl. Es ist auf jeden Fall bemerkenswert, dass der Film zwar in einer völlig anderen Kultur spielt und man kein einziges Straßen– oder Namensschild lesen kann, aber die vielen Handys, Handyverträge, Handyshops und Klingeltöne wirklich an das eigene Umfeld erinnern. "The Call" ist ein Film, der ein Massenphänomen in blanken Horror verwandelt. Das Schlimmste, das dir in diesem Film passieren kann, ist, dass andere Menschen deine Nummer in ihren Handys gespeichert haben. Wäre der Film Realität, wäre unser Land vermutlich nach spätestens einer Woche menschenleer.
Darüber hinaus hat "The Call" auch saftige Medienkritik zu bieten, denn wie das Schicksal der todgeweihten Natsumi ausgeschlachtet wird, ist schon nicht ohne. Auf jeden Fall baut der Film an vielen Stellen große Spannung auf, denn auch wenn einem Natsumi Leid tut, wie sie da mit Todesangst in einer Livesendung sitzt, während neben ihr so genannte Experten in die Kamera klugscheißen, ist man doch sehr gespannt, welches Schicksal ihr blüht. Auch das Ende des Films bietet einige Überraschungen und unerwartete Wendungen, die es in sich haben.
Leider gelingt es dem Film jedoch nicht, über die gesamte Spieldauer zu überzeugen, denn zwischenzeitlich scheint man am Filmset gedacht zu haben, dass Make-Up, Kostüme und Special Effects zu kurz gekommen sind und so wurden einige Zombie-Szenen eingebaut, die nicht unbedingt nötig gewesen wären und bewirken, dass der Film ein wenig die Linie verliert. Außerdem muss man sich als von Hollywood beeinflusster Zuschauer an gewisse japanische Gepflogenheiten gewöhnen, wie der sehr förmliche Umgang der Charaktere miteinander.
Fazit
Insgesamt kann man "The Call" als einen Geheimtipp bezeichnen, der sich durchaus lohnt.
Maret Hosemann - myFanbase
01.03.2007
Diskussion zu diesem Film
Weitere Informationen
Originaltitel: Chakushin ariVeröffentlichungsdatum (DE): 13.08.2004
Länge: 112 Minuten
Regisseur: Takashi Miike
Drehbuchautor: Minako Daira
Genre: Thriller, Horror
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Darsteller/Charaktere
Kou Shibasaki
als Yumi Nakamura
Shin'ichi Tsutsumi
als Hiroshi Yamashita
Kazue Fukiishi
als Natsumi Konishi
Anna Nagata
als Yoko Okazaki
Atsushi Ida
als Kenji Kawai
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