Bewertung
Tony Goldwyn

Letzte Kuss, Der

Du machst es so kompliziert, weil du es so haben willst. Männer sind da einfacher.

Foto: Copyright: Paramount Pictures
© Paramount Pictures

Inhalt

Michael führt ein Leben, dass er sich immer erträumt hat. Er hat einen Job in einem Architekturbüro, er hat seit drei Jahren eine tolle Freundin, Jenna, von der er ein Kind erwartet, und alle Planungen gehen in Richtung Hauskauf und Heirat. Es scheint alles perfekt zu sein, aber das ist für Michael wohl zu perfekt. Aus Gründen, die er selbst nicht richtig benennen kann, ist er nicht richtig glücklich, zumal er in seinem Umfeld auch nicht gerade positive Beispiele vorgesetzt bekommt. Als er auf einer Hochzeit die attraktive Kim kennen lernt, die sich ziemlich deutlich an ihn ranschmeißt, fällt es ihm schwer, das wirklich alles zu blockieren. Der Wink nach Freiheit bringt ihn durcheinander. Er trifft sie wieder und sie verabreden sich zum Tanzen. Jenna sagt er, dass er mit seinem besten Kumpel Chris unterwegs sei, doch sie findet den Schwindel heraus. Es kommt also, wie es kommen musste…

Kritik

Neben dem Haupthandlungsstrang gibt es noch viele kleine Nebengeschichten, die so viel erzählen, dass man sich eine kleine Ewigkeit mit dem Film beschäftigen könnte Da ist der beste Freund von Michael, der bereits eine Ehe führt und ein Kind hat, sich aber nur noch mit seiner Frau streitet. Da ist der verlassene Kumpel, Izzy, der so mit sich zu kämpfen hat, dass er keine andere Wahl sieht, als sich mit einer Südamerikareise abzulenken und auch die Eltern von Jenna, die nicht mehr glücklich mit ihrer langen Ehe sind. Somit ist für jeden was dabei und die Handlungen der Charaktere wirken so nachvollziehbar, dass man fast nicht glauben mag, dass es sich nur um einen Film handelt. Hier sind Menschen zu sehen, die impulsiv handeln, Menschen, die viel nachdenken, und Paare, die diese beiden Dinge zu vereinen versuchen. Es fallen Sätze, die man sich am liebsten aufschreiben will, weil man weiß, dass man die irgendwann noch mal gebrauchen wird, und man lernt als Zuschauer, was es heißt und bedeutet, verzeihen zu können.

Die Story ist nicht konstruiert oder unnötig aufgemotzt, sie ist real, direkt aus dem Leben, genauso wie ihre Charaktere. Man wird hin und her gerissen. In der einen Minute denkt man noch, was für ein Arschloch ist das nur und wenn man dann noch mal in Ruhe nachdenkt, kann man dieses Arschloch plötzlich auch verstehen (ohne ihm zu verzeihen). Man leidet mit den Charakteren mit, denn man kann sich irgendwie mit ihnen identifizieren und wenn man nur einfach in sich hineinhört und sich sagen hört: Kenne ich irgendwo her. Der Realismus macht den Film zu einen wahren Erlebnis, denn er hat sich tiefgründig mit seinen Inhalten auseinander gesetzt. Außerdem hat man danach ein großes Bedürfnis über en Film zu reden, denn es gibt so viel zu diskutieren und argumentieren. Hierbei sind die Specials der DVD sehr hilfreich, denn die Ansichten der Regisseure und Schauspieler zum Film sind sehr interessant und eröffnen einem selbst noch mal neue Dimensionen.

Der Film hätte noch lange weiter gehen können, aber beim Abspann erkennt man dann doch, dass es nur ein Film war, und man will sofort raus ins Leben um diese Erlebnisse weiterzuführen, selbst zu erleben und zu lernen, was Liebe ist und anrichten kann, denn das tut man im Leben immer noch am besten.

Fazit

Wer denkt, dass viele Probleme mit dem Abschluss des Erwachsenwerdens nicht mehr auftauchen, der sei hier eines Besseren belehrt, denn da kommt noch einiges. Großartige Auseinandersetzungen und ein geschärfter Blick auf das Beziehungsleben machen den Film zu einem Muss.

Technische Details

FSK: ab 12 Jahren
Genre: Komödie
DVDs: 1
Prod.-Jahr: USA 2006
Laufzeit: ca. 103 Min.
Bildformat: 2.35:1 Anamorphic Widescreen
Tonformat: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Englisch, Deutsch
Untertitel: Englisch, Deutsch

Special Features:

- Kommentare von Zach Braff, Tony Goldwyn, Jacinda Barrett, Rachel Bilson, Michael Weston und Eric Christian Olsen
- Der letzte Kuss: Aus der Perspektive des Filmemachers, Zusammenkunft, Unsere Lieblingsszenen, Letzte Gedanken
- Musikvideo - Cary Brothers- "Ride" -Performance-Version mit einem Intro von Zach Braff
- Entfernte Szenen
- Gag Reel
- Original Kinotrailer

Emil Groth - myFanbase
13.03.2007

Diskussion zu diesem Film