Bewertung
Toby Genkel

Doppelte Lottchen, Das

Stell' dir vor, du fährst ins Ferienlager und triffst dort auf dein Spiegelbild...

Foto: Copyright: Warner Home Video Germany
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Inhalt

Am Bühlsee steht ein Ferienheim, das von zahlreichen Kindern aufgesucht wird, die fern von ihren Eltern und der Schule das Sommerwetter genießen wollen. Dies haben unter anderen auch Luise und Lotte vor. Als sich die beiden dort kennen lernen, bleibt ihnen aber glatt der Atem weg, denn sie sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Gerade Luise ist darüber nicht besonders erfreut und macht Lotte zunächst das Leben schwer. Doch schon bald kommen sich die beiden näher und finden heraus, dass sie Zwillinge sein müssen. Wie ein Herz und eine Seele verbringen sie die restlichen Ferien und erzählen sich alles über sich und ihren jeweiligen Elternteil.

Am Ende der Ferien beschließen sie kurzerhand, die Rollen zu tauschen. Luise fährt als Lotte zu ihrer Mutter nach München, während Lotte als Luise nach Linz zu ihrem Vater fährt. Beide müssen sich nun irgendwie neu zurecht finden, damit der Tausch nicht auffällt. Immerhin hatten sie doch recht unterschiedliche Talente. Luisa kann prima Klavier spielen und Lotte ist eine gute Köchin. Auch ihre Fähigkeiten in Mathematik sind sehr unterschiedlich. Doch mit dem Willen, wieder eine gemeinsame Familie zu werden, sind sie um keine Ausrede oder Idee verlegen. Das größte Problem ist die neue Frau im Leben vom Papa...

Kritik

Auch für die ganz kleinen Kinder wird Kino gemacht und weil Erich Kästner so zeitlos und leicht geschrieben ist, die Kinder von heute aber nicht mehr lesen, versucht man sie nun so zu begeistern. Für die begleitenden Eltern ist es auch spannend, denn sie kennen das Buch auswendig und kennen auch mindestens eine der zahlreichen anderen Verfilmungen.

Die Idee ist gut, die Umsetzung durchwachsen. Nun fällt es schwer sich in einen fünfjährigen Kinobesucher hineinzuversetzen, aber die anwesende Zielgruppe hat nicht so viel Reaktion gezeigt. Die vermeintlichen Witze gingen wohl nicht nur an mir vorbei. Einzig ein Hund, der reichlich menschlich die Situationen kommentierte, konnte ein paar Schmunzler entlocken. Immerhin war der Film insgesamt sehr kindgerecht, was sowohl die Zeichnungen, Dialoge als auch das Tempo des Films angehen. Aber im Endeffekt bleibt doch nur die Geschichte, die eh für sich spricht. Diese ist immerhin wirklich herzerwärmend dargestellt. Man kann mit den Figuren mitleiden und mitempfinden. Das ist auch mit der Musikuntermalung sehr gut gelungen. Dass es zum Schluss ein Happy End gibt, ist schön, aber heutzutage eher selten und so dargestellt sehr naiv. Im Endeffekt erzählt der Film also doch mehr für die Erwachsenen und könnte einem allein erziehenden Elternteil vor interessante Fragen des Kindes stellen.

Fazit

Am Inhalt gibt es nichts zu meckern, der Unterhaltungswert ist eher gering und über den Sinn, diesen Film für kleine Kinder zu machen, darf gestritten werden.

Emil Groth - myFanbase
20.04.2007

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