Bewertung
Jaume Balagueró

Fragile - A ghost story

Die Illusion einer heilen Welt ist zerbrechlich!

Foto: Copyright: Splendid Film GmbH
© Splendid Film GmbH

Als ich das Cover der DVD sah, war mir sofort klar, dass ich den Film sehen will. Horrorfilme in Krankenhäusern sind immer für einen netten Filmabend gut und dazu kommt, dass man auf dem Cover ein kleines Mädchen mit Gestellen an den Beinen in einem Rollstuhl sitzen sieht. Das bedeutete für mich: Horror vom Feinsten...

Inhalt

Das Krankenhaus Mercy Falls muss geräumt werden, da es sehr baufällig ist. Alle Patienten und Mitarbeiter wurden schon verlegt, bis auf die Station der sterbenskranken Kinder. Um den Kindern eine gute Versorgung zu gewährleisten wird eine neue Krankenschwester, Amy, eingestellt. Diese freundet sich sofort mit der kleinen Maggie an und versucht ihr klar zu machen, dass Maggies Freundin Charlotte nur in ihren Gedanken existiert. Doch dann geschehen Dinge, die Amy vermuten lassen, dass sich Maggie vielleicht doch nicht alles nur einbildet...

Kritik

Wie ich leider schon vermutet hatte, ist Calista Flockhart keine perfekte Besetzung für diesen Film gewesen. Er war an sich sehr ruhig und es wurde kaum gesprochen. Demnach musste das "Nicht-Gesprochene" durch Mimiken ersetzt werden. Bei Calista Flockhart allerdings hat man nicht sehr viele verschiedene Eindrücke bekommen. Jedes Mal, wenn ihr Charakter ein wirklich tiefes Gefühl darstellen musste oder ein schockiertes Gesicht hätte machen müssen, nahm Calista Flockhart die einfache Form der Darstellung: Sie vergrub ihr Gesicht in ihrer Hand, oder verdeckte mit ihrer Hand "wichtige" Gesichtszüge. Demnach bekam der Zuschauer auch keinen wirklichen Draht zu ihrem Charakter und hat wohl auch nicht wirklich mit ihr mitgefühlt. Auch die Hintergrundgeschichte des Charakters wurde nebensächlich und uninteressant, da sie eben nicht interessant dargestellt wurde.

Ansonsten bildete die erste Stunde des Films einen wirklich großartigen Unterhaltungswert und gab dem Zuschauer viele sehr gute Schockmomente. Man merkte richtig, wie der Film sich selbst immer wieder steigerte. Er begann mit einer ziemlich ekeligen Szene, die man sich allerdings nur indirekt sah. Dann wurde es eher ruhig und man wurde nur mit einigen mysteriösen Geräuschen bei der Stange gehalten. Die Geräusche häuften sich und vermischten sich dann allmählich mit Bildern, bis dann der Showdown eingeläutet wurde, bei dem man auch wieder einige wirklich ekelige und halbwegs brutale Bilder zu sehen bekam.

Sehr gut gemacht fand ich auch die Angst von Maggie bzw. die Darstellung von Charlotte - das mechanische Mädchen, denn die Auflösung, wer Charlotte ist und warum sie eigentlich in Mercy Falls ist, war nicht offensichtlich und lieferte weitere schockierende Bilder.

Bis dahin konnte man sich eigentlich nur für den Film begeistern. Doch wie es so oft in Horrorfilmen der Fall ist: Das Ende ist entscheidend. Und leider muss ich da wieder einmal sagen, dass das Ende viel zu klischee-haft war und auch ein wenig kitschig. Es nahm zwar Bezug auf die Hintergrundgeschichte des Hauptcharakters und passte zu einer Szene, die man vorher im Film gesehen hatte, allerdings war es dann einfach wieder zu aufgesetzt.

Fazit

"Fragile" ist eine nette Geistergeschichte, die es, wie viele andere Horrorfilme, mal wieder nur auf DVD und nicht ins Kino geschafft hat. Allerdings haben die leider nicht sehr überzeugende Darstellung von Calista Flockhart und das viel zu überladene Ende die Gesamtwertung des Films ziemlich gedrückt.

Annika Leichner - myFanbase
08.05.2007

Diskussion zu diesem Film