Oscarfieber, Teil 8: Das Nominierungsverfahren

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Beste Regie

Auch für diese Kategorie muss der Film die oben genannten Kriterien erfüllen. Dann verläuft eigentlich alles ähnlich wie beim Filmpreis: Fünf Nominierte werden herausgewählt, die nominiert werden. Bei dem Preis für den Besten Regisseur sind aber nicht alle Mitglieder der Academy stimmberechtigt, sondern nur die Regisseure, die in der Academy vertreten sind. Diese dürfen sich die Filme der nominierten Darsteller dann ebenfalls in einem Kino in Los Angeles ansehen, oder erhalten die DVDs der Filme. Auch hier muss die Wahl der Mitglieder bis eine Woche vor Verleihung bei der Academy eintreffen und auch hier werden diese von den drei Notaren gezählt und bis zur Verleihung versiegelt.

Bester Animationsfilm

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© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Für eine Nominierung in dieser Kategorie muss ein Film zu 75 Prozent aus animierten Elementen bestehen. Dabei muss es sich um die Frame-by-Frame-Technik handeln. Auch dieser Film muss während des vorigen Kalenderjahres in einem Kino im LA-County angelaufen sein und dort sieben Tage laufen. Um einen Animationsfilm in das Oscarrennen aufnehmen zu lassen, muss eine Art Anmeldeformular ausgefüllt werden, dass dann von allen hochrangigen Teammitgliedern unterschrieben werden muss. Des Weiteren muss bis Anfang November des Vorjahres der Verleihung eine englischsprachige Inhaltsbeschreibung, eine Liste der Sprecher, Verantwortlichen und deren Filmografien sowie die DVD mit dem Film bei der Academy eingegangen sein. Ein animierter Film kann auch – soweit es den Regeln der Academy nicht widerspricht – in anderen Kategorien nominiert werden. Von dem Committee für den Besten Animationsfilm werden dann aus den eingereichten Filmen zunächst die Nominierten und später der Gewinner ermittelt.

Bester fremdsprachiger Film

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Ein fremdsprachiger Film ist für die Academy als ein Film definiert, der außerhalb der USA produziert wurde und mit einer überwiegend nicht englischsprachigen Spur versehen ist.

Um auch als nicht-englischsprachiger Film in das Oscarrennen zu gehen, muss ein Film in einem bestimmten Zeitraum zumeist bis Ende September des Vorjahres der Verleihung in seinem Heimatland angelaufen sein. Auch hier muss er ein bestimmtes Format haben. Außerdem muss der Academy mit dem Film auch ein englischer Untertitel zugesandt werden. Doch vorher wird jedes Land von der Academy aufgefordert, einen Film an sie zu senden. In Deutschland ermittelt immer eine Fachjury, welcher Film nach Los Angeles geschickt werden soll. Dabei ist es auch wichtig, dass die kreativen Köpfe hinter dem Film Bürger oder Einwohner des Landes sind, aus dem der Film stammt.

Bis Anfang August muss die Academy aus dem Land eine DVD des Films mit Untertitel erhalten haben. Auch hier erwartet man einige Unterschriften, eine englischsprachige Inhaltsangabe, Fotos und die Filmografien der Darsteller, Produzenten und Regisseure. Ein fremdsprachiger Film kann auch in anderen Kategorien der Oscars vertreten sein, wenn er die Bedingungen für diese erfüllt. Nachdem der Academy die Filme aus den verschiedenen Ländern zugegangen sind, bestimmt eine Jury dann die nominierten Filme, von denen schließlich ein Gewinner ermittelt wird. Der Preis für den Besten fremdsprachigen Film geht an den Film selber, nicht den Regisseur oder die Produzenten. Der Regisseur jedoch nimmt den Preis stellvertretend für die gesamte Filmcrew an.

Bestes Drehbuch

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Im Gegensatz zu den Golden Globes verleiht die Academy of Motion Picture Arts and Sciences zwei verschiedene Preise für die die Drehbuchautoren. Dies hängt jeweils davon ab, ob sie für das Drehbuch eine Vorgabe hatten, oder es selbst erfunden haben. Der Preis für das Beste adaptierte Drehbuch geht an den Drehbuchautor, der laut der Academy das beste Drehbuch geschrieben hat, welches auf einer Vorlage basiert. Dabei ist es unerheblich, worin diese Vorlage bestand. Es kann eine Kurzgeschichte, ein Buch, ein anderer Film oder eine TV-Serie sein.

Den Preis für das Beste Orginaldrehbuch erhält der Drehbuchautor, der selber oder mit seinen Co-Writern eine Idee für den Film hatte und daraus das Drehbuch entstehen ließ. Über Gewinn oder Verlust in der Kategorie entscheiden die Autorenkollegen der Nominierten.

Eva Klose - myFanbase

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