Bester Nebendarsteller
Jeder, wirklich jeder Kritiker hat wohl mit einer Nominierung für den Golden-Globe-Gewinner Christoph Waltz gerechnet. Und natürlich hat der Star aus "Inglourious Basterds" sie auch erhalten. Bei seinen Mitbewerbern handelt es sich um Matt Damon (für "Invictus"), Woody Harrelson (für "The Messenger"), Christopher Plummer (für "Ein russischer Sommer") und Stanley Tucci (für "In meinem Himmel"). Während Damon sowie Harrelson sich über ihre zweite Nominierung in einer Schauspielkategorie freuen können, ist es für ihre Kollegen Waltz, Tucci und den schon 80-jährigen Plummer die erste. Auch hier wurden Schauspieler für die Darstellung echter Personen geehrt, nämlich Damon und Plummer. Die kleine Liste der von der Academy auserwählten Fünf ist deckungsgleich mit der von den Golden Globes. Die Herkunft der Nebendarsteller fällt dabei deutlich multikultureller aus. Matt Damon und Woody Harrelson sind US-Amerikaner, Tucci Italo-Amerikaner, Plummer Kanadier und Waltz Österreicher.
Beste Nebendarstellerin
Für Penélope Cruz ist die Nominierung für "Nine" die dritte in nur vier Jahren. Erst 2009 gewann sie in genau dieser Kategorie für "Vicky Christina Barcelona". Ganz anders sieht es bei ihren Kolleginnen aus. Vera Farmiga sowie Anna Kendrick wurden für "Up in the Air", Maggie Gyllenhaal für "Crazy Heart" und Mo'Nique für "Precious" zum ersten Mal für einen Oscar in Betracht gezogen. Topfavoritin Mo'Nique erhielt im Januar den Golden Globe. Bis auf Maggie Gyllenhaal werden alle ihrer damaligen Konkurrentinnen bei den Oscars erneut gegen sie antreten. Julianne Moore, die für "A Single Man" mit einer Golden-Globe-Nominierung bedacht worden war, fand bei den 82. Academy Awards keine Beachtung. Abgesehen von der Spanierin Cruz handelt es sich bei den restlichen Schauspielerinnen um US-Amerikanerinnen.
Bester fremdsprachiger Film
Ja, es gibt für uns einen Grund zur Freude. Mit dem Drama "Das weiße Band" des österreichischen Regisseurs Michael Haneke bemüht sich zum 18. Mal ein deutscher Beitrag um den begehrten Preis. Falls der in schwarz-weiß gedrehte Film seinen Erfolg bei den Golden Globes wiederholen kann, bedeutet dies den vierten Auslandsoscar für Deutschland in dieser Kategorie.
Doch kein Land war seit Schaffung dieser Kategorie im Jahr 1947 so oft nominiert wie Frankreich. Mit Jacques Audiards Gefängnisdrama "Un prophète" tritt zum 36. (!) Mal ein französisches Werk an. Neun der Filme wurde die Auszeichnung bisher auch zuteil. Auch Argentinien konnte bereits einen Erfolg verbuchen (1986 für "Die offizielle Geschichte") und geht nun zum sechsten Mal ins Rennen, dieses Mal mit dem Thrillerdrama "El secreto de sus ojos" von Juan José Campanella. Israel, das bisher acht Mal leer ausging, darf mit dem Drama "Ajami" von Scandar Copti und Yaron Shani erneut hoffen. Für Peru ist es die erste Nominierung überhaupt. Der Landesbeitrag "Eine Perle Ewigkeit" (Originaltitel: "La teta asustada") von Claudia Llosa gewann auch auf der Berninale 2009 den Goldenen Bären. Wie die vier anderen Werke ist Llosas Film dem Genre Drama zuzuordnen. "Das Weiße Band" und "Un prophète" sind die einzigen Filme dieser Shortlist, die ebenfalls für den Golden Globe nominiert gewesen waren.
Beste Regie
Kathryn Bigelow ("Tödliches Kommando – The Hurt Locker") und Lee Daniels ("Precious") haben gleich doppelten Grund zur Freude. Zum einen, weil es sich um ihre erste Oscarnominierung handelt, zum anderen, weil sie in dieser Kategorie zwei Minderheiten repräsentieren, die in den vergangenen Jahrzehnten hier kaum zur Kenntnis genommen wurde: Frauen und Afroamerikaner. Bigelow und Daniels eingeschlossen lassen sich alle bisherigen Nominierten jeweils an einer Hand abzählen. Bigelow ist die vierte Frau, Daniels erst der zweite Afroamerikaner.
Für Quentin Tarantino ("Inglourious Basterds") und Jason Reitmann ("Up in the Air") ist es die zweite Chance auf die Auszeichnung als Bester Regisseur. James Cameron ("Avatar") hat als einziger schon einmal den Regie-Award gewonnen (1997 für seinen Megahit "Titantic") und tritt jetzt zum zweiten Mal für besagte Auszeichnung an. Mit seiner Mitnominierten Bigelow war er übrigens von 1989 bis 1991 verheiratet.
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