Ron Livingston

Man könnte auf den ersten Blick meinen, dass Ron Livingston einer dieser typischen Seriendarsteller ist. Seine Credits umfassen über ein Dutzend verschiedene Shows, in denen er bereits mitgewirkt hat und doppelt so viele Filmrollen - typisch für diese 0815-Seriendarsteller, denn schließlich ist bisher auch der wirklich große Durchbruch ausgeblieben. Doch Livingston ist nicht durchschnittlich: er ist ein solider Schauspieler mit der Fähigkeit, sich jeder Rolle anzupassen, die gerade gebraucht wird, sei es Soldat, Autor oder Detective, Ron Livingston spielt alles.

Geboren wurde Ron Livingston am 5. Juni 1968 in Cedar Rapids. Sein Vater ist Luftfahrtingenieur, seine Mutter eine Pastorin - doch obwohl die Eltern mit dem Filmbusiness nichts zu tun haben, hat es gleich drei ihrer Kinder dort hingezogen: Rons jüngerer Bruder John ist ebenfalls Schauspieler und seine jüngere Schwester Jennifer eine bekannte Nachrichtensprecherin für CBS in Wisconsin. Nur sein jüngster Bruder Nick zog es vor, nichts ins Showbiz zu gehen und ein Studium zu verfolgen.

Auch Ron studierte nach seinem Abschluss an der Marion High School, nämlich Theaterwissenschaften und Englische Literatur an der Yale University - zur gleichen Zeit wie Edward Norton und Paul Giamatti übrigens. Noch während seiner Studienzeit begann er, am Theater zu arbeiten und auf der Bühne zu performen. Im Alter von 24 Jahren schließlich - den B.A. Degree von Yale in der Tasche - bekam er in "Straight Talk" (1992) schließlich seine erste Rolle als Soldat.

1993 entschloss Ron sich dazu, nach Los Angeles umzuziehen, um seine Karriere voranzubringen. Doch diese kam nur langsam in Schwung: nach ein paar kleinen Rollen während der folgenden Jahre, bekam er erst 1996 ein gutes Angebot für einen Part in "Swingers" neben John Favreau und Vince Vaughn.

Weitere kleine Serien- und Filmauftritte folgten, die erfolgreichsten darunter in "Office Space" (1999), "Two Ninas" (1999) oder "Beat" (2000). Ein Jahr später konnte Ron seinen ersten größeren Erfolg feiern, als er in der äußerst populären Miniserie "Band of Brothers" (2001) so sehr in der Rolle des Capt. Lewis Nixon überzeugte, dass er eine Golden Globe Nominierung in der Kategorie "Bester Nebendarsteller – Serie, Miniserie oder TV-Film" nominiert wurde. Er verlor den Award jedoch an Stanley Tucci.

Nichtsdestotrotz verhalf ihm "Band of Brothers" zu einem Karriereschub: er wurde für eine größere Rolle in der Serie "The Practice" (2001-2002) gecastet und spielte in den zwei Folgejahren in sechs Filmen mit, darunter in dem mehrfach für den Oscar nominierten Drama "Adaptation." (2002) mit Nicolas Cage in der Hauptrolle. Auch privat klappte alles: Ron verlobte sich 2001 mit Schauspielerin Lisa Sheridan, bekannt aus "Invasion".

Mit seiner Rolle des Jack Berger in "Sex and the City" wurde Ron Livingston für viele Fans der Serie ein neuer Männerstar neben dem berüchtigten Mr. Big, dargestellt von Serienkollege Chris Noth. Livingston spielte ab der fünften Staffel der Serie den charmanten Autor, der Carrie Bradshaw den Kopf verdrehte.

Nach "Sex and the City" kannte Ron die halbe (Frauen-)Welt und so war es nicht mehr schwer für ihn, Rollen zu finden. Er spielte 2005 und 2006 in den verschiedensten Filmproduktionen mit, wie die männliche Hauptrolle in "Little Black Book" (2004) neben Brittany Murphy oder "Pretty Persuasion" (2005).

2006 verpflichtete ihn der Sender FOX für die Hauptrolle in der neuen Serie "Standoff". Als Matt Flannery klärte er darin an der Seite von Rosemarie DeWitt Geiseldramen auf. Nach einigen weiteren Filmen ergatterte er dann die Hauptrolle in der Serie "Defying Gravity" (2009) und war in dem Sci-Fi-Drama "Die Frau des Zeitreisenden" zu sehen.