Cloris Leachman

Die 1926 geborene Cloris Leachman wuchs wohl behütet mit ihren zwei jüngeren Schwestern in einer Kleinstadt in Iowa auf. Ihrer Mutter, die übrigens ebenfalls Cloris heißt, war es wichtig, dass die künstlerischen Talente ihrer Töchter gefördert werden, weshalb Cloris Klavier- und Gesangsunterricht bekam. Erst als sie aufs College ging, verließ Cloris ihre Heimat. Sie studierte Drama an der Northwestern University in Chicago und war Teil der College-Verbindung Gamma Phi Beta. In Chicago spielte sie nicht nur am Theater, sondern nahm auch an verschiedenen Schönheitswettbewerben teil. So wurde sie 1946 zur Miss Illinois und durfte an der Miss-America-Wahl teilnehmen. Das war ihr Sprungbrett nach New York City. Sie studierte im renommierten Actors Studios und spielte in diversen Theaterstücken mit, die sie unter anderem auch an den Broadway führten. Dort lernte sie unter anderem auch ihre erste große Liebe, Andrew Morgan, kennen.

Durchs Theater kam Leachman zum Film. Sie hatte verschiedene Castings und erhielt kleine Gastrollen in TV-Serien. 1955 schaffte sie in "Rattennest" es dann erstmals auf die Kinoleinwand. Auf den großen Durchbruch musste sie aber noch warten. Erst 1969 gelang er ihr an der Seite von Robert Redford und Paul Newman in dem Film "Butch Cassidy und Sundance Kid". Drei Jahre später folgte dann der Oscar als Beste Nebendarstellerin für ihre Rolle der verzweifelten Ehefrau in "Die letzte Vorstellung". Danach konzentrierte sie sich vorrangig auf ihre Arbeit beim Fernsehen. Ihre Stimme hat einen großen Wiedererkennungswert und deshalb wurde sie in letzter Zeit auch immer wieder für Synchronisationsarbeiten bei Zeichentrick- oder Animefilmen eingesetzt. Zudem spielte sie von 2010 bis 2014 die Hauptrolle der Maw Maw in der FOX-Comedyserie "Raising Hope".

Im Jahr 1953 heiratete Leachman den Regisseur und Produzenten George Englund, von dem sie sich 1979 wieder scheiden ließ. Die beiden bekamen fünf Kinder, die allesamt im Showgeschäft gelandet sind. Ihr Sohn Bryan verstarb bereits 1986 an einer Überdosis Medikamente. Noch heute ist Leachman eng mit George Englund befreundet und die beiden gehen in ihrer Rolle als Groß- und Urgroßeltern auf.

Neben ihrer Karriere und dem Privatleben engagiert sich Leachman, die selbst Vegetarierin ist, aktiv für die Organisation PeTA. Darüber hinaus veröffentlichte sie 2009 ihre Autobiografie "Cloris: My Autobiography", bei der ihr George Englund wieder zur Seite stand. Etwa zeitgleich erschien auch ihre erste eigene Modekollektion unter dem Namen "Cloris".

Leachman gehört zu den bekanntesten Schauspielerinnen Hollywoods, auch wenn nicht jeder ihren Namen kennt. Keine Schauspielerin hat so viele Primetime Emmy Awards - acht Stück an der Zahl - erhalten wie sie. Den deutschen Zuschauern wird sie vor allem als giftige Grandma Ida aus "Malcolm mittendrin" bekannt sein.