Review: #2.01 Ein Sommer geht zu Ende
Es ist viel passiert seit der letzten Folge und mir fällt es ein wenig schwer, den Sprung von acht Monaten zu verarbeiten. Tami ist hochschwanger, von der Schwangerschaft an sich hat man jedoch nichts mitbekommen. Aus der erträglichen Julie wurde über den Sommer ein pubertärer, nerviger Teenager, der sich gegen sein altes Leben stellt. Lyla hat Jesus für sich entdeckt und sich taufen lassen. Nur Riggins ist noch ganz der Alte.
"I'm just sixteen. There has to be more than this."
Ich habe das Gefühl, wir können diese Staffel oder wenigstens einen Teil davon mit ansehen, wie sich Julie von ihren Eltern lösen und selbstständig über ihr Leben entscheiden will. Das kann ja nur lustig werden! Schon der Vorgeschmack, den wir in dieser Folge gesehen haben, konnte mich nicht erfreuen. Auf der einen Seite ist es für mich verständlich, dass sie sich nichts von einem Vater sagen lassen will, der die ganze Zeit nicht da ist. Doch muss sie deshalb auch Tami leiden lassen? Ihr geht es nicht viel besser, Tamis Mann war während der gesamten Schwangerschaft nicht da und sie musste das ertragen. Als Kind sollte man ein wenig mehr Verständnis aufbringen. Auf der anderen Seite weiß man jedoch nicht, was sich alles in den letzten Monaten abgespielt hat und wie viel Verständnis Julie schon aufgebracht hatte.
Matt tat mir in dieser Folge extrem leid. Er saß die ganze Zeit da wie ein Häufchen Elend und konnte nur zusehen, wie sich Julie mehr und mehr von ihm entfernt. Doch auch in diesem Fall muss man wieder sagen, man weiß einfach nicht, was sich zwischen den beiden abgespielt hat. Sind es wirklich Julies Hormone, die die Beziehung zerbrechen lassen? Oder ist es auch die Langeweile, die eingesetzt hat und die dafür sorgt, dass andere Gefühle Julies Liebe zu Matt überragen?
Über Julies Verhalten muss man jedoch nicht spekulieren. Ich frage mich, ob sie überhaupt nachdenkt, wenn sie Matt versetzt. Selbst wenn sie sich schuldig fühlt, dass ihr die Beziehung zu ihm nicht mehr genug ist - das ist keinen Grund Matt so zu behandeln. Oder ob ihr bewusst ist, wie sehr sie ihre einsame Mutter verletzt, wenn sie sie wieder und wieder von sich wegstößt. Eric hatte es in meinen Augen jedoch schon verdient, so von seiner Tochter angegangen zu werden.
"So, you decide to come back after eight months in Austin and have these deep, long conversations? You are so hypocritical."
Denn seien wir einmal ehrlich: Was bringt diesen Charakter dazu, seine Tochter und seine schwangere Frau allein zurückzulassen? Im Finale der ersten Staffel klang alles noch so verheißungsvoll, als könnte sich nichts zwischen die Familie drängen. Und jetzt lässt Eric seine weinende Ehefrau auf der Couch zurück und kennt nicht den Umgang seines eigenen Kindes. Obwohl Tami ihn dazu überredet hatte, seine Position trotz ihrer Schwangerschaft anzutreten, sollte er meiner Meinung nach merken, wenn sie es nicht mehr alleine durchhalten kann und an der Situation zerbricht.
Aus Erics Worten und Taten wird zwar ersichtlich, dass er sich nichts lieber wünscht, als zu seiner Familie zurückzukehren, doch trotzdem kann er das nicht. Denn es scheint, als fühle er sich momentan dem Football mehr verpflichtet als seiner Familie. Sein Traum, Coach eines College-Teams zu sein, scheint wichtiger als sein Traum, eine große, glückliche Familie zu haben. Was ist nur mit Eric passiert? Ich erkenne ihn kaum wieder.
"I'm gonna be back for you!"
Landry hat es also noch nicht aufgegeben, endlich bei Tyra zu landen. Irgendwie kann ich mir die beiden nicht wirklich zusammen vorstellen. Landry ist dieser nette, unschuldige Typ von Nebenan, kann er mit einer Beziehung zu Tyra überhaupt umgehen? Und momentan habe ich eher das Gefühl, sie nutzt ihn aus. Doch mit der Rückkehr ihres Peinigers sieht alles anders aus. Denn nachdem Landry nun schon für sie da war, als er Tyra angegriffen hatte, teilen sie nun ein dunkles Geheimnis. Ich kann mir gut vorstellen, dass das die beiden einander näher bringt, denn nur sie können darüber miteinander reden. Wie es scheint, will Tyra die Polizei unter keinen Umständen einschalten. Doch ob das wirklich gut geht? Ob Landry es schafft, tatsächlich niemanden davon zu erzählen? Schon in #1.21 Auf zu neuen Ufern konnte er Tyras Geheimnis nicht für sich behalten...
"I accepted Jesus as my lord and saviour."
Und was macht denn Lyla da? Ganz offensichtlich hat sie die Trennung ihrer Eltern nicht verkraftet. Sie scheint mit dem Handeln und der Verantwortungslosigkeit ihres Vaters sehr zu kämpfen, denn sonst kann ich mir ihren Wandel nicht erklären. Warum sollte sie sich der Kirche so zuwenden, wenn sie ihr nicht einen Ausweg aus ihrer Misere bieten könnte? Menschen außerhalb von Texas bzw. den konservativen Staaten der USA suchen sich sicherlich andere Optionen, mit so einem lebensverändernden Vorfall klar zu kommen, aber bei "Friday Night Lights" sollte mich das eigentlich nicht so sehr überraschen... Ich brauche bestimmt nur einige Zeit, um mich daran zu gewöhnen. Doch ich liebe Lyla für das Gebet, was sie vor dem Essen gesprochen hat. Wenn so etwas dabei herauskommt, dass sie sich taufen lässt, dann bitte mehr davon!
"I'm running closed practice."
Da können wir uns ja freuen, dass wir als Zuschauer noch dabei sein dürfen... Ob ich mich an den neuen Coach gewöhnen kann, halte ich gerade noch für fraglich. Ich sehe noch immer Eric in dieser Position. Dieser hatte meines Erachtens auch ein wenig mehr Feingefühl für Tim und Jason an den Tag gelegt. Und der neue Coach schmeißt Buddy, das "Maskottchen" der Panthers, aus dem Training?! Dieser hat gerade genug Probleme mit seiner Eifersucht auf seine Frau und ihren neuen Freund, da habe ich irgendwie ein bisschen Mitleid mit ihm.
Fazit
Alles in allem eine gute Folge, die wohl eher vorbereitend auf die gesamte Staffel gedacht ist. Ich hoffe, Julies pubertäre Phasen werden nicht ganz so ausgeprägt wie in dieser Folge dargestellt und Eric kommt zurück nach Dillon. Mit der momentanen Situation bin ich etwas unglücklich.
Sophie Blumengarten - myFanbase
Die Serie "Friday Night Lights" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Last Days of SummerErstausstrahlung (US): 05.10.2007
Erstausstrahlung (DE): kein Termin
Regie: Jeffrey Reiner
Drehbuch: Jason Katims
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