Bewertung

Review: #5.10 Coach, bleib da!

Der Countdown läuft. Die finalen Episoden von "Friday Night Lights" haben endgültig begonnen. Passend dazu dreht sich in der viertletzten Folge auch vieles um die Zukunft. Coach Eric Taylor sieht sich mit einem lukrativen Jobangebot konfrontiert und muss entscheiden, ob er auch in Zukunft den Lions die Treue halten will. Auch Vince muss entscheiden, welchen Weg er in Zukunft gehen will und wem er mehr die Treue hält: Seinem Vater und seinem Coach. Luke realisiert, dass seine Zukunft wohl nicht der Football ist und beginnt, sich nach Alternativen umzusehen, und schlussendlich geht es auch um die ungewisse Zukunft von Tim Riggins und dem angespannten Verhältnis zu seinem Bruder Billy. Diese Folge fungiert als Weichensteller und Vorbereitung für die finalen Episoden und muss deshalb als Übergangsepisode gesehen werden, die in ihrer Gesamtheit als solche aber durchaus gut funktioniert.

Are we moving to Florida?

Eric steht in dieser Episode vor einer schweren Aufgabe: Er muss sich entscheiden, ob er die Lions für ein attraktiveres Jobangebot in Florida verlassen will oder ob er Dillon, seiner Heimat, die Treue halten will. Äußerst rührend und unterhaltsam sind die Versuche Buddys, Eric in Dillon zu halten und ihm zu zeigen, dass diese Stadt ihn braucht und dass er gleichzeitig auch diese Stadt braucht. Dafür organisiert Buddy auf dem Fest der Sportmannschaften East Dillons eine zeremonielle Lobrede auf den Coach der East Dillon Lions, bei der jeder Spieler einzeln darlegt, was der Coach für ihn bedeutet. Die kurzen Lobgesänge der Spieler auf ihren Coach sind wirklich herzerwärmend und zeigen, wie sehr Eric die Spieler geprägt und positiv beeinflusst hat. Schlussendlich entscheidet sich Eric dafür, seiner Heimat die Treue zu halten und Coach der East Dillon Lions zu bleiben. Die Schlussrede Erics ist wieder einer dieser typischen, Gänsehaut-erzeugenden FNL-Momente, die einem wirklich nahe gehen. Eine schöne Storyline, voll kleiner, berührender Momente.

I don’t know where I would be without you.

War Vince in den letzten Folgen aufgrund seiner Überheblichkeit und Abhängigkeit von seinem Vater kaum noch zu ertragen, so bekommt er nun endlich die Kurve und realisiert, dass es seiner Karriere wenig förderlich ist, wenn er weiter auf seinen Vater hört, und so bekennt er sich schließlich in einem großartig-aufrichtigen Moment zu seinem Coach und gibt diesen zu verstehen, wie viel er ihm bedeutet. Vince zeigt also endlich Charakterstärke und verhält sich wieder wie ein echter Teamleader. Seine Entwicklung in dieser Folge ist nur zu begrüßen und wenn er weiter ein solches Verhalten an den Tag legt, dann sollte es auch nicht mehr lange dauern, bis Jess ihm verzeiht. Von heute auf morgen wird das nicht passieren, aber es wird passieren.

It’s time for you to let Tim Riggins come home.

Nachdem in der letzten Folge Matt wieder mehr Screentime vergönnt war, so bekommt man in dieser Folge wieder einen Charakter des Ursprungscasts zu Gesicht: Tim Riggins. Dieser bekommt die Chance, auf Bewährung aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Damit dies geschieht, muss sein Bruder Billy aber Menschen auftreiben, die bezeugen können, dass es sich bei Tim um einen guten Menschen handelt, der keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt. Billy kann dafür schnell Eric und Buddy gewinnen, die beide auch aufrichtige und ehrliche Reden auf die Charakterstärke Tim Riggins halten. Nur Billy tut sich schwer, wurde ihm von Tim doch vor der Anhörung mitgeteilt, dass er es lieber hätte, wenn Billy nichts sagen würde, was Billy schwer trifft. Das Verhältnis der Riggins war schon immer kompliziert und von ambivalenten Gefühlen geprägt. Nachdem Tim aber für seinen Bruder ins Gefängnis gegangen ist, scheint ein tiefer Riss zwischen den Brüdern zu bestehen, der so schnell wohl nicht geflickt werden kann. Es tut schon weh, Tim so verbittert und Billy so von Selbstzweifeln zerfressen zu sehen. Man kann nur hoffen, dass Tim seinem Bruder irgendwann verzeihen kann. Der Umstand, dass Tim nun aus dem Gefängnis entlassen wurde, könnte ein erster Schritt zur Versöhnung werden.

That was cute.

Ein kleiner Raum war in dieser Folge auch noch dem überaus niedlich-süßen Paar Luke und Becky vergönnt. Zentral ging es dabei, um Lukes Zukunft und die Gewissheit, dass seine Zukunft wohl nicht im Football, sondern eher auf der Farm liegt. Wie die beiden über die Zukunft reden und sich gegenseitig vergewissern, dass es ihnen am wichtigsten ist, dass sie zusammen ihre Zukunft verbringen, war einfach nur schön. Keine große Dramatik, keine großen Streitereien, einfach nur ein glückliches junges Paar, welches gemeinsam Ängste vor der Zukunft bekämpft. Manchmal ist dies schon genug.

Fazit

Insgesamt eine Folge, die überzeugend die Weichen für die letzten Folgen der Serie stellt. Besonders die Huldigung der Leistung von Coach Eric Taylor und dessen Entscheidung, den Lions die Treue zu halten, Vince wiedergewonnene Charakterstärke und Tims Entlassung aus dem Gefängnis bleiben längerfristig im Gedächtnis haften. Eine eher ruhige, aber gleichzeitig sehr schöne Folge, welche die Vorfreude auf die finalen Episoden weiter steigert.

Moritz Stock - myFanbase

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