Interview mit Drew Waters

Drew Waters hat einige Jahre in der Navy gedient, bevor er sein eigenes Geschäft und eine Familie gründete. Bald aber merkte er, dass sein Herz der Schauspielerei gehört, und in Absprache mit seiner Familie kehrte er seinem Geschäft den Rücken und wendete sich seinem Traumjob zu. Hier erzählt er aus seinem Leben und gibt uns einen Einblick in seine Arbeit an der herausragenden Serie "Friday Night Lights".

Wie immer steht euch auch das Originalinterview zur Verfügung. Ihr findet es hier.

Foto: Copyright: James Acomb Photography
© James Acomb Photography

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1. Was war der schönste Moment deiner Kindheit?

Mit die schönsten Momente meiner Kindheit waren die Besuche bei meiner Urgroßmutter "Booboo". Sie hatte immer einen großen Blätterhaufen zusammengekehrt, so dass mein Bruder und ich darin spielen konnten. Und bevor wir nach Hause gingen, gab sie uns eine kleine Tüte mit selbstgemachten Bonbons zum mitnehmen.

2. Wie und wann hast du dich entschieden, Schauspieler zu werden?

Mein ganzes Leben lang rieten meine Eltern und Großeltern mir, ich sollte am Theaterunterricht in der Schule teilnehmen, aber ich war zu schüchtern. Nachdem ich beim Militär und in der Modewelt war, hab ich meine Schüchternheit abgelegt und wirklich herausgefunden, wer ich bin. Ich habe mein eigenes Geschäft eröffnet, und meine Frau Heather und ich wollten eine Familie gründen.

Während ich außerhalb der USA modelte, hatte ich das Glück, eine Rolle in einem Werbeclip zu bekommen, wobei ich mich in die Arbeit am Set verliebt habe. Zu der Zeit war ich aber schon Inhaber mehrerer Geschäfte, was sehr stressig war, und weshalb ich selten zu Hause sein konnte. Ich habe festgestellt, dass nur des Geldes wegen gearbeitet habe und nicht, weil es mir Spaß gemach hätte. So bin ich also eines Tages aufgewacht, habe meine Frau und meine zweijährige Tochter angeschaut und gesagt, ich möchte alles verkaufen. Meine Frau schaute mich an, als sei ich verrückt und fragte, was ich machen will. Ich antwortete, dass ich schauspielen wollte. Sie fragte, ob ich mich damit auskenne. Ich sagte, noch nicht, aber ich wusste vorher auch nichts übers Geschäft, und damit war alles gut gegangen. Sie überlegte eine Sekunde und sagte, sie sei einverstanden. Ich habe es nie bereut.

3. Nach deinem Schulabschluss warst du einige Jahre bei der Navy. Wie sehr beeinflusst diese Erfahrung noch immer dein tägliches Leben?

Beim Aufwachsen wurde mir der moralische Wert vermittelt, dass man zu seinem Wort steht. Das Militär hat mir geholfen, nicht so schüchtern zu sein und ein Mensch mit guter Einstellung zur Arbeit zu werden, so wie mein Vater mich bereits erzogen hatte. Es hat mir die Energie und Leidenschaft gegeben, mit der ich jetzt an mein Leben und meine Karriere herangehe.

4. Was macht mehr Spaß, das Modeln oder die Schauspielerei?

Modeln ist spaßig für einen Kleinstadtjungen aus Orange, texas. Ich hab mich selbst nie als hübschen Jungen betrachtet. Ich erinnere mich, dass es ich es jedesmal seltsam fand, dafür bezahlt zu werden, wenn ich auf einem Cover oder in einer Werbekampagne war. Ich hab einfach nicht gesehen, was andere gesehen haben.

Die Schauspielerei auf der anderen Seite ist ein Wahnsinnsspaß. In jeder Rolle kann ich einen anderen Charakter erschaffen, jeden Tag jemand anders sein und etwas anderes tun. Ich war nie gut darin, still zu sitzen oder jeden Tag dasselbe zu tun. Ich meine nicht, dass ich mit mir selbst nicht zufrieden bin. Ich liebe es bloß, mich in einem anderen Charakter zu verlieren. Das Schauspielen hat aus mir einen besseren Menschen, Ehemann und Vater gemacht. Ich stehe jeden Tag auf und freue mich auf die Arbeit.

5. Inwiefern unterscheidet sich die Arbeit an FNL von der an deinen anderen Projekten? Ist es anspruchsvoller, vor der Kamera mit Text und Darstellung mehr Freiheiten zu haben?

FNL war die erste Serie dieser Art, als sie herauskam. Niemand anders hat so gedreht. Es ist großartig, Teil einer solchen richtungsweisenden Serie zu sein. Es gibt keine Markierungen, auf die man achten muss. Die Kamera folgt einem, was uns die Freiheit gibt, die Szenen sehr realistisch zu halten. Die größte Herausforderung ist, nicht aus dem Konzept zu kommen, wenn man ohne Manuskript spricht. Ein Aussetzer ist der Tod!

6. Hat man bei dieser Arbeitsweise eine Szene schneller im Kasten als bei Dreharbeiten mit festem Text und Markierungen?

Beides kann schwierig sein. Ich denke, der Schlüssel, um den FNL-Stil ans Laufen zu bringen, ist, Schauspieler zu haben, die gut improvisieren und miteinander interagieren können. Es gibt einen Adrenalinstoß, wenn jemand sich vom Script entfernt und du darauf reagieren musst. Es fühlt sich sehr realistisch an.

7. Wie ist die Atmosphäre am Set, wenn die Footballspiele gefilmt werden? Fühlt es sich an, wie bei einem richtigen Footballspiel?

Es ist verrückt, wie realistisch sie wirken. Wenn das Publikum loslegt und ich an der Seitenlinie Anweisungen gebe und Spieler aufs Feld schicke, erinnert mich das an meine High School-Football-Zeit. Die Emotionen und das Adrenalin wallen bei mir beinahe so auf, als wüsste ich nicht, wie es ausgeht.

8. Man hört ab und zu, dass es unter den Darstellern von FNL einige Spaßvögel gibt, kannst du uns eine kleine Anekdote vom Set erzählen?

Wir sind ziemlich zahm. Ich würde sagen, die meisten unserer Streiche werden mit der Kamera festgehalten - wenn wir versuchen, einander aus der Bahn zu werfen. Meistens haben wir aber großen Respekt voreinander.

9. Die vierte Staffel von "Friday Night Lights" hat gerade angefangen. Was können wir von deinem Charakter Wade in den nächsten Episoden erwarten?

Ich wünschte, ich könnte was verraten. Ich kann zumindest soviel sagen, dass ich denke, es wird die bisher beste Staffel werden. Wenn ihr kein DirecTV (US-Sender) habt, um die Serie jetzt zu sehen, dann könnt ihr sie auf NBC (US-Sender) ab Ende Februar verfolgen.

10. Wie sind deine Pläne für die Zukunft? Hast du neue Projekte?

Zur Zeit drehe ich gerade einen Western namens "The Legend of Hell's Gate", welcher auf eine wahren Begebenheit aus 1880 beruht. Ich spiele Champagne Charlie Austin. Außerdem habe ich eine Serie kreiert mit dem Namen "Art Junkies", welche sich gerade in der Vorproduktion befindet. Wir drehen auch noch an der vierten Staffel von FNL.

11. myFanbase ist eine Website, die sich Fernsehserien widmet. Hast du eine Lieblingsserie?

WIE? Ihr meint, abgesehen von FNL? Ich muss sagen, ich bin ein großer Fan von "Modern Family". Es ist gut, wieder eine tolle Komödie zu sehen.

Catherine Bühnsack und Nicole Oebel - myFanbase