Review: #2.10 Die Tür
Wieso ich "Fringe" Episode für Episode verfolge, obwohl es definitiv bessere Serien gibt? Also abgesehen davon, dass ich John Noble und Walters Kuh verehre? Es ist die Grundthematik, mit der sich die Serie seit Ende der ersten Staffel befasst. Das Wissen, dass eine Parallelwelt existiert und dadurch unsere Welt in Gefahr ist, da nur eine Welt überleben kann (fragt mich nicht wieso) und es eine Organisation zu geben scheint, die sich bemüht, dass unsere Welt diejenige ist, die von der Bildfläche verschwindet. Und da das doch mordsmäßiges Potential hat und mehr als spannend und vielversprechend klingt, kämpfe ich mich gerne durch die zahlreichen "Fall der Woche"-Folgen (von denen manche ungefähr so spannend sind wie ein Interview mit Florian Silbereisen) und freue mich dafür umso mehr, wenn ich mit Folgen wie dieser für mein Durchhaltevermögen belohnt werde.
"Are you really trying to tell us that he is one of the heads they stole? Fine. Let's say for a second you're right. Frozen heads don't just get up and walk into places. I mean, the dead don't rise out of their graves and perform midnight brain surgery."
Ich hatte mich schon gefragt, wann endlich die angeschnittene Story um den Anführer der Gestaltenwandler in der vierten Folge dieser Staffel weitergeführt wird, nachdem dieser wiederbelebt wurde. Thomas Jerome Newton, so der Name des Mannes, wurde nun also entgültig als neuer Bösewicht eingeführt, was auch dringend Zeit wurde, da eine Serie einfach einen Oberschurken braucht und es seit dem Tod von David Jones einen solchen nicht mehr gab. Noch wirkt Newton jedoch relativ blass und als Gegenspieler von Olivias Team ein wenig harmlos. Wenn schon William Bell persönlich Olivia vor Newton gewarnt hat, muss doch noch ein wenig mehr hinter seiner Fassade stecken. Natürlich war es ziemlich clever von ihm, Walter mit einem Gift zu infizieren, damit Olivia ihn gehen lässt. Aber was wirklich genial Böses oder Unsympathisches hat er jetzt nicht wirklich an sich. An Jones, welchen ich als Gegenspieler besonders in der 14. Folge der ersten Staffel grandios fand, kommt er (noch) kein bisschen heran. Aber gut, das kann sich mit der Zeit noch ändern und ich hoffe, dass wir ihn auch in der Zukunft öfter sehen werden – und nicht erst wieder zum kommenden Staffelfinale. Eigentlich sollte unser deutscher Hollywood-Export Thomas Kretschmann die Rolle des Newton mimen, was leider kurzfristig geändert und die Rolle an Sebastian Roche vergeben wurde (wir hatten davon berichtet). Ob Thomas Kretschmann die Rolle interessanter verkörpert hätte, bleibt wohl ein Geheimnis.
"Peter … I have a terrible headache – and a sudden craving for chicken wings."
Kommen wir doch zu Newtons großem Plan, obwohl man eigentlich noch gar nicht weiß, wie der aussieht. Fakt ist, dass der feine Herr Newton wohl unbedingt das Bedürfnis hat, in die Parallelwelt zu gelangen – weshalb auch immer. Das finden wir wohl erst später (so wie ich denke sogar sehr viel später) heraus. Da Newton keine Ahnung zu haben scheint, wie man das Tor zur Parallelwelt öffnet, bedient er sich einfach Walters Erinnerungen. Und das im wahrsten Sinne des Wortes, da Dr. Paris alias William Bell (dazu komme ich später noch) Jahre zuvor Walters Erinnerungen gestohlen und in diese drei nichtsahnenden Menschen stückchenweise eingepflanzt hat, sodass sie verrückt wurden. Verständlich, man stelle sich nur mal vor, man hat die Erinnerung eines Fremden im Kopf und weiß einfach nicht, was da mit einem los ist. Die Vorstellung ist recht beängstigend, weshalb ich die ganze Idee recht ausgeklügelt und innovativ fand. Außerdem hatte die Anfangsszene, in der Newton den Patienten Mr. Slater mit einem offenen Gehirn zurücklässt, etwas Bizarres, aber gleichzeitig auch etwas Lustiges an sich. Mich wundert es noch immer, dass die anderen zwei Patienten nur eine kleine Narbe am Hinterkopf hatten, obwohl ihnen zuvor fast die Hälfte der Schädeldecke entfernt wurde.
Ebenso positiv zu erwähnen ist die Tatsache, dass Walter immer mehr eine Schlüsselfunktion einnimmt. Während er in den "Fall der Woche"-Folgen meistens belanglos und für den Zuschauer fast schon langweilig an irgendetwas herumschnippelt, spielt er in Folgen wie dieser eine wichtige Rolle für die Fortführung der Serie.
Einen Wehmutstropfen gibt es jedoch, nämlich was William Bell betrifft. Nachdem er in der ersten Staffel als großer Antwortgeber gepriesen wurde und meine Erwartungen dementsprechend hoch waren, was seine Rolle in der zweiten Staffel betrifft, so bin ich doch ein wenig enttäuscht. Denn eigentlich hatte er nur in der vierten Folge seinen großen Auftritt. Und das, was er uns da an Informationen gegeben hatte, war eigentlich auch nicht die große Offenbarung. Ich bin wirklich gespannt, ob William Bell noch einmal eine größere Rolle in der Serie bekommt, da ich mich ansonsten ganz schön verarscht fühlen würde. Zumal mit Leonard Nimoy ein wirklich großartiger Schauspieler für die Rolle verpflichtet wurde.
Nichtsdestotrotz war die Enthüllung, dass Dr. Paris in Wirklichkeit William Bell ist, relativ überraschend. Manche hatten es vielleicht erahnt, ich für meinem Teil war aber ein wenig abgelenkt, weil ich mich ziemlich lange gefragt hatte, wie Olivia es nur schafft, dem Fahrer eines Wagens, während dieser fährt und während sie selbst am Laufen ist, eine Kugel mitten in den Kopf zu schießen!!!!! Okay, kommen wir wieder zurück zu "Dr. Paris": Ja, ich war überrascht. Und frage mich natürlich, weshalb Bell Walter unbedingt sein Wissen über das Gelangen in die Parallelwelt stehlen musste. Was meinte Bell mit "es sei zu gefährlich"? Hat er Angst, dass jemand in die Parallelwelt reisen will, um ihn zu töten? Ach nein, das hatten wir ja schon in der ersten Staffel. Mal schauen, was sich die Serienmacher einfallen lassen und inwiefern es gefährlich ist, wenn Newton es schafft, auf die "andere Seite" zu gelangen.
Fazit
Mit dieser Folge zeigt uns die Serie mal wieder eindrucksvoll, dass sie es durchaus kann. Sie kann durchaus sehr spannend sein, Stories vorantreiben und mich ins Staunen versetzen. So liebe ich die Serie und freue mich auf die nächsten Folgen dieser Art, weshalb ich die kommenden Fall-zentrischen Folgen einfach über mich ergehen lasse und versuchen werde, das Beste aus diesen zu ziehen. Schließlich gibt es noch Walter und seine Kuh.
Manuel H. - myFanbase
Die Serie "Fringe - Grenzfälle des FBI" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Grey MattersErstausstrahlung (US): 10.12.2009
Erstausstrahlung (DE): 17.05.2010
Regie: Jeannot Szwarc
Drehbuch: Zack Stentz & Ashley Edward Miller
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