Review: #2.04 Verschlossene Welt
© 2006 Touchstone Television. All rights reserved. No Archive. No Resale./Monty Brinton
Oje, was war das für eine Folge? Man muss sich von Anfang an durch unglaubliche Langatmigkeit kämpfen, ohne dass nur im Ansatz Spannung oder Interesse aufkommen würde, welche Geschichte Melinda dieses Mal versucht aufzuklären.
Auf der Suche nach Antiquitäten für den Laden fallen Melinda und Delia bemalte Holz-Ornamente in die Hände, die ein Geheimnis bergen. Mithilfe des Holzspielzeuges versucht der Geist von Dennis, einem jungen autistischen Mann, mit Melinda Kontakt aufzunehmen. Nach einigen Irrungen und Wirrungen stellt sich heraus, dass Dennis Melinda zu seiner Freundin Christin führen wollte, die ebenfalls Autistin ist und apathisch neben der Leiche des jungen Mannes ausharrte. Melinda gelingt es schließlich nicht nur Christin zu finden, sondern auch deren Mutter, welche sie als Kind wegen ihrer autistischen Erkrankung weggegeben hatte. Erst als aufgelöst wird, wer Christins Mutter ist, wird die Folge gut. Dass Melinda Mutter und Tochter zusammenbringt und unermüdlich für deren Annäherung kämpft, ist schön anzuschauen.
Sehr rührend ist auch Dennis, der trotz seiner Krankheit sehr fürsorglich ist. Nach seinem Tod ist ihm alles daran gelegen, dass es Christin gut geht. Seine Frage an Melinda, wie sich denn Liebe anfühlen würde, ist herzerweichend, ebenso wie Melindas Antwort hierauf: Liebe sei das, was er für Christin getan hätte, denn Liebe zeige sich durch Taten und nicht durch Worte. Respekt für Melinda, die die Dinge hier - trotz der eigentlich kitschigen Botschaft - doch recht "unschnulzig" auf den Punkt bringt.
Ein echtes Highlight ist die Schlussszene der Folge, als Dennis, der als Autist gewöhnlich keinen Augenkontakt halten konnte, Melinda beim Abschied in die Augen schauen kann. Befreit von den Beeinträchtigungen seiner Krankheit geht er ins Licht. Mutig und besonders mitreißend ist überdies Christins Mutter, die mit ihren ehrlichen Worten, die ambivalenten Gefühle ihre Tochter betreffend, beeindruckt.
Für lustige Momente sorgt daneben Professor Pane, der für mich ein echter Glücksgriff für die Serie ist. Ich finde seinen Charakter sehr amüsant und hoffe, dass er in Zukunft noch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit erhalten wird. Letzteres kann ich allerdings nicht von Delia behaupten. Ich kann es nicht an einem bestimmten Punkt festmachen, aber ich mag ihren Charakter nicht. Vielleicht liegt es auch daran, dass sie das schwere Erbe von Andrea angetreten hat, welche mein absoluter Liebling in der Serie war. Delia kann Andreas Fußstapfen meines Erachtens nicht annähernd ausfüllen. Der einzige interessante Ansatz, der sich bezüglich Delia bietet, sind Melindas kreative Versuche, ihre Gabe vor ihr zu verbergen. Die eine oder andere Szene der beiden ist daher doch recht lustig anzuschauen.
Neben Delia ist auch Jim für mich in dieser Folge ein ganz großes Minus. Er muss leider wieder einmal als nichtssagender Vorzeige-Ehemann fungieren, der nach meinem Eindruck seltsam "liebestrunken“ an Melinda klebt. Ich möchte das nicht sehen, was die Macher der Serie jedoch nicht davon abhält, mir immer wieder diese kitschigen Inszenierungen des Ehelebens von Melinda und Jim vorzuführen. Gut, aufgrund des schönen Abschlusses dieser Folge versuche ich über solche Sinnlosigkeiten hinwegzusehen, obwohl dies zugegebenermaßen nicht leicht fällt.
Fazit
Schade, dass die eigentlich gut angelegte Geschichte hinter dieser Folge über lange Strecken nicht gut erzählt wird. Die Folge ergießt sich ab der ersten Minute in gähnender Langeweile. Trotz dramatischer, musikalischer Untermalung, umherfliegenden Gegenständen und einem Geist, der verstört vor sich hin murmelt, kommt lange keine Spannung auf. Die spannende Wendung wird leider buchstäblich erst kurz vor zwölf eingeläutet, als aufgeklärt wird, wer Christins Mutter ist. Daher von mir eine bescheidene Bewertung für eine in großen Teilen wirklich schwache Folge.
Anne L. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Ghost WithinErstausstrahlung (US): 13.10.2006
Erstausstrahlung (DE): 30.03.2007
Regie: Frederick E. O. Toye
Drehbuch: Lois Johnson
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