Review: #2.05 Der falsche Tod
© 2006 ABC Television Studio. All rights reserved. No Archive. No Resale./Robert Voets
Halloween steht vor der Tür und Melinda ist in Gedanken bei ihrem Vater und der verstorbenen Andrea.
Dass der Tod von Andrea thematisiert wird, ist für mich einerseits traurig, da der Abgang von Andrea für mich einer der schwärzestes Tage der Serie war, aber anderseits finde es schön, wenn über Andrea gesprochen wird und sie nicht in Vergessenheit gerät. Die Folge beginnt dabei auch recht spannend, als Melinda beim Besuch von Andreas Grab von einem wütenden und schwer verletzt aussehenden Geistes überrascht wird. Am Grab des Mannes sitzt jeden Tag eine Frau, die um ihn trauert, doch der Geist beharrt darauf, nicht im richtigen Grab zu liegen. Melinda recherchiert und zieht in Betracht, dass der Geist bei seinem Tod mit einem anderen Geist vertauscht wurde. Nach dem Motto "Switched at birth", warum also nicht auch "Switched at death" scheint sich die Geschichte in heillosen Unsinn verstricken zu wollen. Aber meine Befürchtungen bewahrheiten sich Gott sei Dank nicht. Im Gegenteil, mit dem Gespräch von Melinda und der Ex-Frau des Geistes kommt wieder Spannung auf und man möchte unbedingt erfahren, was dem Geist denn nun wiederfahren ist.
Wie sich herausstellt, wurden die Geister nicht vertauscht, sondern Steven Burris, in dessen Grab der Körper des Geistes fälschlicherweise begraben wurde, hat dafür gesorgt, dass alle denken, er sei gestorben. Steven hatte finanzielle Probleme und wollte auf diese Weise die Auszahlung seiner Lebensversicherung an seine Frau sicherstellen. Shelby, die Frau von Steven, trauert also ohne es zu wissen um den Falschen.
Melinda wird in dieser Folge mit ihrer eigenen Geschichte konfrontiert. Auch ihr Vater hatte wie der Geist im falschen Grab die Familie verlassen. Ihr Wutausbruch und ihre harschen Worte für den Geist sind daher durchaus verständlich. Außerdem wird damit einmal eine unkontrollierte aber zugleich sympathisch unperfekte Seite an Melinda zum Ausdruck gebracht. Dass es am Ende gerade Melinda ist, die für den Geist argumentiert und dessen wütende Tochter überzeugen will, sich mit ihrem Vater zu versöhnen, ist sehr gelungen. Melinda muss hier ihre eigene Einstellung überdenken und ist fast so weit, ihrem eigenen Vater eine zweite Chance zu geben.
Neben Melinda hat mir in dieser Folge auch Shelby gefallen, die vermeintliche Witwe. Sie wird so liebenswürdig verkörpert, dass man ihr trotz aller Trauer gerne zuschaut. Sehr lustig ist vor allem Shelbys Erkenntnis, dass womöglich ein Geist versucht, aus dem Jenseits mit Melinda Kontakt aufzunehmen. Sehr gelungen ist daneben ebenso die Nebenhandlung um den Geist der älteren Dame, die dermaßen an ihrer Handtasche zu hängen scheint, dass sie Delia tyrannisiert. Eigentlich geht es ihr jedoch um eine Nachricht, die ihr Freund kurz vor ihrem Tod auf eine Serviette geschrieben hatte. Sie konnte die Nachricht vor ihrem unverhofften Tod nicht mehr lesen. Als sie feststellt, dass ihr Freund sich nach ihrem letzten, heftigen Streit wieder mit ihr versöhnen wollte, ist das sehr süß anzuschauen. Sogar Delia kann mir in dieser Folge Sympathien entlocken. Wie sie sich so um Melinda bemüht, jedoch von dieser immer wieder abgewimmelt wird, lässt mich mit ihr mitfühlen und ich denke, eigentlich ist Delia doch eine wirklich nette Frau.
Einzig Jim ist mir dieses Mal ein Dorn im Auge. Was tut er da? Er klebt wieder an Melinda und es wirkt so, als hätte er kein eigenes Leben. Man bekommt den Eindruck, er sitzt den ganzen Tag zu Hause und wartet nur darauf, dass Melinda ihm wieder eine ihrer Geistergeschichte erzählt. Das ist nicht nur unglaubwürdig, sondern im höchsten Maße nervig. Wenn Jim nur noch Betschwester für Melinda spielen soll, dann kann er genauso gut aus der Serie fliegen, denn so ist sein Charakter absolut überflüssig.
Zu guter Letzt ein für mich sehr witziges Detail am Rande: der Geist im falschen Grab stellt auf Melindas Frage, ob er Shelby angerufen habe, verdutzt fest, dass er doch als Geist gar nicht telefonieren könne. Sehr richtig! Trotzdem haben die Geister in dieser Serie in der Vergangenheit öfters einmal Telefone oder Anrufbeantworter benutzt. Aber Geister können nicht telefonieren, schreibt Euch das hinter die Ohren, liebe Autoren der Serie!
Fazit
Diese Folge ist eine der herzlichsten und man möchte meinen ehrlichsten Geschichten, die bisher bei "Ghost Whisperer" erzählt wurden. Auch wenn die Übergänge zwischen den einzelnen Handlungssträngen hin und wieder etwas holprig waren und Melinda zwischendurch in ihrem schwarzen Outfit mit roter Krawatte aussieht wie die kleine Schwester von der aus der Serie "Buffy - Im Bann der Dämonen" bekannte Drusilla, konnte die Folge dank der vielen, gut erzählten Geschichten und liebenswürdigen Charaktere rundum überzeugen. Mit dem Auftauchen eines neuen blutüberströmten Geistes, der ankündigt, dass der Tod kommen werde, wird zudem ein spannender Schlusspunkt für diese gelungene, neue Folge gesetzt.
Anne L. - myFanbase
Die Serie "Ghost Whisperer - Stimmen aus dem Jenseits" ansehen:
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Diskussion zu dieser Episode
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: A Grave MatterErstausstrahlung (US): 20.10.2006
Erstausstrahlung (DE): 06.04.2007
Regie: Eric Laneuville
Drehbuch: Catherine Butterfield
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