Bewertung

Review: #2.21 Ferngesteuert

Lorelai macht ihren Abschluss am Community College und Rory möchte das richtig feiern. Obwohl Lorelai nicht möchte, dass ihre Eltern an der Abschlussfeier teilnehmen, bittet Rory ihre Großeltern, sich die Sache durch den Kopf gehen zu lassen. Das ist nicht das erste Mal, dass sich Rory über die Wünsche ihrer Mutter hinwegsetzt, zumal sie genau weiß, welche Streitigkeiten immer wieder zwischen Lorelai in ihren Eltern aufkommen. Doch ihre Beweggründe und die Geschichte, die sie ihren Großeltern von ihrer Schulaufführung erzählt, sind einfach zu süß, um ihr wirklich böse zu sein. Wie immer punktet Rory durch ihre Naivität.

Doch in dieser Episode haben wir Rory auch von einer anderen Seite kennen gelernt. Eine Seite, die selbst sie nicht kannte und die sie, wie sie am Ende der Episode lautstark betont, auch nicht wirklich leiden kann. Nachdem sie einen überraschenden und wohl auch aufwühlenden Anruf von Jess erhalten hat, lässt Rory mehr oder weniger alles stehen und liegen und fährt mit dem Bus zu ihm nach New York. Dort verbringen die beiden ein paar entspannte Stunden miteinander, essen Hotdogs und stöbern durch Plattenläden. Dass Rory dafür die Schule schwänzt und den Trip ihrer Mutter anfangs verheimlicht, passt wirklich nicht zu dem Bild, das man von ihr hat. Ich frag mich auch, warum sie damit nicht noch einen Tag gewartet hat. Die vernünftige Rory hätte gemerkt, dass der Tag der Abschlussfeier ihrer Mutter nicht dazu geeignet ist, einen Trip nach New York zu planen. Aber mir gefällt, dass sie etwas unberechenbarer wird. Man kann Jess mögen oder nicht, aber er bringt immerhin Seiten in Rory hervor, die sie zu einem normalen etwas rebellischen Teenager – falls man bei Rory überhaupt davon sprechen kann – werden lassen. Da ich persönlich Dean nie wirklich mochte, gefällt es mir natürlich, dass Rory sich nicht so einfach von Jess lösen kann. Da kann man auch über die lahme Begründung, dass sie sich nur von Jess verabschieden wollte, hinwegsehen. Komisch nur, dass sie selbst nicht erkennt, was mit ihr los ist. Selbst als Lorelai ihr versucht die Augen zu öffnen und ihr erklärt, dass sie in Jess verknallt ist, versperrt sich Rory vor dem Gedanken. Verständlich, da sie ja mit Dean zusammen ist und ihn nicht verletzen möchte. Aber wenn sie das wirklich nicht will, sollte sie sich wohl bald mal entscheiden und keine Spontantrips nach New York mehr unternehmen, sollte sie Dean wirklich lieben.

Was Lorelais Abschlussfeier angeht, fand ich die Story insgesamt eher lahm. Natürlich taucht Emily mit Kameramann und Tontechniker auf, um perfekte Aufnahmen von der Zeremonie zu machen. Dass sie ihre Tochter damit lächerlich macht, kommt ihr dabei natürlich nicht in den Sinn. Ich finde es immer wieder schade, dass Emily sich scheinbar nicht weiterentwickelt und nicht auf Lorelai eingeht. Wenn man dann aber den Blick von ihr und Richard bei der Zeremonie sieht, weiß man, aus welchem Grund sie sich so verhalten haben. Sie sind stolz auf ihre Tochter, ob sie es nun zugeben wollen oder nicht. Und dann ist es auch schön zu sehen, wie Lorelai das wahrnimmt und auf ihre Eltern zugeht. Die Szene mit dem gemeinsamen Foto war mal wieder so eine Situation. Es gibt also wenigstens ein paar Lichtblicke.

Die Schlussszene zeigt mal wieder eins der schnellsten Wortgefechte zwischen Rory und Lorelai. Und obwohl es eigentlich ein Streit ist, sind die beiden einer Meinung. Sie sind von Rorys Verhalten enttäuscht und vor allem Rory scheint durcheinander zu sein, warum sie überhaupt nach New York gefahren ist und damit die Abschlussfeier ihrer Mutter verpasst hat. Ein bisschen anstrengend können die beiden Gilmore Girls schon sein. Aber was wäre die Serie ohne diese Wortgefechte?

Fazit

Rory zeigt eine neue Seite an sich und ist immer offensichtlicher von Jess fasziniert, beziehungsweise in ihn verknallt. Zwar ist es nicht okay, dass sie Dean das alles verschweigt, aber das hat sich ja schon über die vergangenen Episoden angedeutet, dass es zwischen den beiden nicht mehr wirklich rund läuft. Die Beziehung zwischen Lorelai und ihren Eltern bleibt nach wie vor kompliziert und so sehr Emily auch an ihren Prinzipien festhält, so sehr merkt man auch, dass sie und Richard ihre Tochter lieben. Das würden sie natürlich nie richtig zeigen, zu sehr hat Lorelai sie in ihrer Jugend enttäuscht, aber Momente wie in dieser Episode bei der Urkundenübergabe, zeigen es dann doch.

Catherine Bühnsack - myFanbase

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