Bewertung

Review: #7.03 Knigge-Girls

Was bezeichnen Fans der ersten Stunde wohl als den guten alten "Gilmore Girls"-Style? Spontan würde ich sagen: witzige Dialoge wie aus der Pistole geschossen, turbulente Freitagabendessen bei den Gilmores, eine versnobte Emily, eine liebenswert-tyrannische Paris und ein bisschen, aber nicht zuviel Drama.

Wenn man diese Elemente als den typischen "Gilmore Girls"-Style definiert, dann kommt die Episode #7.03 Knigge-Girls dem typischen "Gilmore Girls"-Style schon sehr nahe. Es gibt in dieser Episode viele gelungene Gags, angefangen bei dem Tanzball mit den kleinen Mädchen, auf dem Lorelai und Michel miteinander tanzen, über Rorys und Logans Versuch einer intimen Fernbeziehung, bis hin zu Lanes und Zacks Schwangerschaftsproblemen.

Aber der Reihe nach ...

Lorelai & Rory

Die beiden Gilmore Girls verstehen sich derzeit prächtig, auch nach Lorelais Nacht mit Christopher. Wie aus früheren Staffeln gewohnt, sprechen und scherzen die beiden viel (und schnell) miteinander und halten zusammen. Rory mag ja traurig darüber sein, dass sie ihre Semesterferien nicht bei Logan in London oder mit ihm in Asien verbringen kann, aber ich finde es gut, dass sie endlich mal wieder viel Zeit in Stars Hollow und mit ihrer Mutter verbringt.

Emily

In den ersten beiden Episoden dieser siebten Staffel mussten wir auf Emily und Richard verzichten, doch nun sind sie wieder mit von der Partie und vor allem Emily präsentiert sich in Höchstform. Wie sie die kleinen Mädchen herumscheucht und ihnen vornehmes Verhalten einpauken will, ist schon Emily pur. Damit beweist der neue Serienmacher David S. Rosenthal, dass er genau weiß, wie man Emily "Die Boa" Gilmore in Szene setzen muss.

Paris

Auch wenn Paris eigentlich wieder nur eine Szene hat, gefällt sie mir im Moment richtig gut. Sie ist übertrieben ehrgeizig und giftig wie immer, kommt dabei aber sympathisch rüber, nicht zuletzt deshalb, weil sie auf ihre Art wirklich versucht, Rory während Logans Abwesenheit zu unterstützen und ihr Ratschläge zu geben.

Rory & Logan

In dem Begriff "Fernbeziehung" steckt das Wörtchen "Fern" und welche Probleme damit verbunden sind, stellen Rory und Logan langsam fest, denn die beiden leben ihr alltägliches Leben ohne den jeweils anderen und mit der Romantik ist es auch nicht weit her, wenn mehrere Ozeane und Kontinente zwischen den Verliebten liegen. Rorys Versuch, Logan trotzdem nahe zu sein, ist ganz unterhaltsam, auf Dauer dürfte es allerdings etwas langweilig werden, wenn Rory und Logan immer nur miteinander telefonieren und man Logan ausschließlich mit einem Telefon am Ohr im Büro herumwieseln oder im Bett liegen sieht. Da müssen sich die Autoren etwas einfallen lassen.

Lane & Zack

Bislang haben mich die beiden als Paar nicht wirklich überzeugt, weil sie einfach noch nicht viele zweisame Szenen hatten, doch in dieser Episode haben sie eine größere Nebenstory und sammeln durchaus die einen oder anderen Pluspunkte. Vielleicht schaffen es die Beiden in der siebten Staffel endlich, ein wenig aus dem Schatten der anderen "Gilmore Girls"-Paare herauszutreten.

Lorelai & Luke & Christopher

Ich bin versucht, diesen Abschnitt mit einer ausführlichen Interpretation der Zahl 3 und ihrer besonderen Bedeutung in unserer Kultur zu beginnen, aber wir haben schließlich nicht ewig und drei Tage Zeit und man muss nicht bis drei Zählen können, um zu wissen, das letztlich ohnehin aller guten Dinge drei sind.

Ernsthaft: ich weiß natürlich, dass die meisten "Gilmore Girls"-Fans zugleich überzeugte Verfechter der Lorelai/Luke-Beziehung sind und ich bin es im Grunde auch. In dieser Folge haben Lorelai und Luke jedoch keine gemeinsame Szene und sind weder ein Liebespaar, noch gute Freunde, ja nicht einmal Diner-Besitzer und Gast, da Lorelai keinen Fuss in Luke's Diner setzt, und trotzdem gefällt mir die Folge recht gut. Es kann sich nicht immer alles nur um Lorelai und Luke drehen und im Moment kommen die beiden einfach nicht miteinander klar.

Was Christopher betrifft, werde ich ihn wohl nie für Lorelais große Liebe halten, aber man muss gestehen, dass er sich gut entwickelt hat. Er übernimmt endlich Verantwortung und statt wie noch in der ersten Staffel mit der Tür ins Haus zu fallen und Lorelai aus heiterem Himmel einen Heiratsantrag zu machen, gesteht er ihr auf sehr ehrliche und ruhige Weise seine Liebe. Es gibt sicher die einen oder anderen Fans, die Christophers Bild am liebsten an ihre Dartscheibe heften würden (und es vielleicht sogar schon getan haben), aber sein Verhalten Lorelai und Rory gegenüber ist im Moment sehr positiv.

Maret Hosemann – myFanbase

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