Review: #1.04 Ausgetrickst

Diese Folge war wieder etwas schwächer, einfach weil sie etwas langweiliger als ihre Vorgänger waren. Einige Storys waren jedoch wichtig, so wurde es geschafft, Blair endlich mal etwas menschlicher zu gestalten, und auch Chuck wurde mal von einer anderen Seite gezeigt, wenn auch nur kurz.

The new face of Waldorf

Diese Woche gab es mal wieder die volle Dröhnung furchtbarer Eltern. Vielleicht ist Eleanor ja auch nur eifersüchtig, dass Lily und Rufus den Status eines Hauptcharakters genießen dürfen, während sie weiterhin im Nebencast versauern muss. Wie auch immer, bin ich sehr froh, dass sie die Darstellern von Blairs Mutter ausgetauscht haben. Diese gefällt mir schon viel besser als die Frau, die sie noch im Piloten hatten. Margaret Colin hat einfach viel mehr Potential, die Mutter nicht ganz so flach und kalt erscheinen zu lassen wie es bei Nates und Chucks Vätern bisher scheint.

Kein Wunder, dass Blair sich so abweisend verhält. Sie hat ja von ihrer Mutter gelernt, dass es besser ist, all ihre Gefühle in sich drin zu behalten. Man hat jetzt jedenfalls ein besseres Verständnis dafür, warum Blair anderen nicht traut und niemanden so richtig an sich heranlässt. Ihre Minderwertigkeitskomplexe, die sie Serena gegenüber verständlicherweise ohnehin schon hat (obwohl ich nicht wirklich nachvollziehen kann, warum Serena so viel hübscher sein soll als Blair, aber gut, Männer stehen wohl auf blond), werden durch ihre Mutter nur noch verstärkt, die ihrer Tochter den Eindruck vermittelt, sie hätte lieber Serena. Wenn sie die aber mal richtig kennen würde, hätte sie sicher eine andere Ansicht dazu...

Während Blair und Chuck also dabei sind, etwas interessanter zu werden, tritt Serena irgendwie weiterhin auf der Stelle. Waren am Anfang noch Serena und Dan die einzigen Charaktere, die nicht wahnsinnig einseitig waren, ist Serena jetzt diejenige, die an Tiefen irgendwie noch gar nicht viel gewonnen hat. Für mich ist sie einfach noch zu nett, zu "gut" in dem Sinne, dass sie immer ihr "Aber das habe ich doch gar nicht gewollt"- und "Ich versuche mich zu bessern"-Schmollgesicht aufsetzt und dann wird irgendwie alles wieder gut. Sowas ist langweilig. Da habe ich lieber jemanden wie Blair, die zwar extrem unsympathisch, aber dafür vielschichtig ist...

Schön fand ich es, dass Dan Blair am Ende dabei helfen konnte, ihrer Mutter die Meinung zu sagen. Das war für mich ein besonders wichtiger Moment, da ich dort mit ihr sehr gut mitfühlen konnte, nachdem ich vor einiger Zeit etwas Ähnliches durchgemacht habe. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich seit dieser Folge etwas mehr mit Blair sympathisiere.

He looks like Matthew McConaughey between movies

Sehr genialer Kommentar wieder von Chuck, der in dieser Woche mal gezeigt hat, was ihm wirklich wichtig ist. Wenn es darauf ankommt, ist er für seinen besten Freund auf jeden Fall da. Es war aber auch ganz nett anzusehen, wie wohl ein bisschen die Eifersucht durchkam, als Carter Baizen auftauchte. Man sah aber deutlich den Unterschied zwischen Nate und Chuck. Nate ist noch eher der Naive, der den Druck seines Vaters nicht verkraftet und sich nach etwas mehr Freiheit sehnt, während Chuck der Zyniker ist, der es lange aufgegeben hat, sich Gedanken darum zu machen, wie er dem Druck entgehen kann, und stattdessen das schöne Leben genießt, das ihm sein Vater spendiert. Chucks Outfit, das er zum Basketball trug, war übrigens nur zum Schreien. Tragen Leute sowas ernsthaft?

Dann gab es für Nate ja noch einen "OMG, my dad is Jimmy Cooper"-Moment. Schon hart, wenn plötzlich dein ganzes Konto leergeräumt wird. Auch eine Situation, die ich ein wenig nachfühlen kann, wenn auf meinem Konto auch nie 200.000 $ waren...

Thanks, that's a great story, dad

Rufus hat heute also mal ein wenig tiefer blicken lassen, was seine ehemalige Beziehung zu Serenas Mutter angeht. Denn anders kann man das "I dated a girl like Serena once... actually a lot like Serena." wohl kaum deuten. Anscheinend ist er noch nicht so wirklich über Lily hinweg bzw. endete die Beziehung nicht auf sein Verschulden hin, denn er scheint ihr noch etwas nachzutrauern. Die restliche Story von Rufus hat mich diese Woche total kalt gelassen, wirklich nur zum Gähnen. Aber der Hinweis auf Allison bedeutete wohl, dass diese Story bald mal ins Rollen kommen wird. Denn so langsam werde ich etwas ungeduldig, da es nicht wirklich voran geht.

Dan hatte es in dieser Folge auch wirklich schwer mit Blair zu konkurrieren, was ich aber nachvollziehen kann. Denn für Serena sollte die beste Freundin auch vorerst an oberster Stelle stehen, bevor dann der potentielle Freund kommt. Immerhin scheint Blair Dan ja nun nicht mehr ganz zu hassen. Die Szene, in der sie ihre "Zustimmung" gibt, war auch sehr niedlich.

No, that's not a tear in my eye... It's allergies.

So viel Sarkasmus von einem Voice Over hat mich heute wirklich zum Lachen gebracht. Irgendwie habe ich Gossip Girl aber diesmal fast vermisst. Besonders in der ersten Hälfte der Folge kam sie kaum vor. Hoffe, dass sich das nächste Woche wieder ändert, denn irgendwie habe ich mittlerweile Gefallen daran gefunden. Zum Abschluss noch ein wahres Wort von unserer Lieblingsbloggerin, das ich selbst nur allzu gut nachvollziehen kann:

"In every girl's life there comes a moment when she realizes that her mother just might be more messed up than she is..."

Fazit

Wir haben wieder etwas gelernt: An der Upper East Side frühstückt man nicht, man bruncht. Denn man hat es nicht nötig, früh aufzustehen. Und man sollte seinen Eltern besser keinen Zugang zu seinem Konto geben, auf dem 200.000$ ruhen. Definitiv ein wertvoller Tipp... Sollte ich mal 200.000$ auf dem Konto haben, werde ich sicher dran denken. Ansonsten war die Folge okay, aber ich will mehr. Um einen Band der beliebten "Gossip Girl"-Buchreihe zu zitieren: All I Want Is Everything!

Nadine Watz - myFanbase

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