Bewertung

Review: #1.10 Ballsaison

Dachte ich noch, #1.09 Was war und was ist wäre wirklich gut, so legt #1.10 Ballsaison überraschenderweise noch einmal eins drauf. Warum? Die Frage löst sich wohl von selbst. Wenn Großmütter auftauchen – das haben "Gilmore Girls" oder "O.C., California" bewiesen – kann die Episode einfach nur gut werden...

Chuck Bass losing something... His heart!

Wow, guter Plot, auch wenn ich ihn im Vergleich zu #1.08 17 Kerzen etwas uninteressanter fand. Dass Nate nur ein freundschaftliches Verhältnis zu Blair haben möchte, kaufe ich ihm irgendwie nicht so wirklich ab. Er weiß einfach immer noch nicht, was er will, und schwankt weiterhin zwischen "mit Blair befreundet sein" und "mehr als nur Freundschaft" umher. Nun hat er mal seinen Willen bekommen, nachdem Blair nach der Beendigung ihrer Affäre mit Chuck ("The thing between us... It's over!"), sofort ihm in die Arme gerannt ist. Dass Blair aber in den kommenden Folgen etwas seltsam sein wird, kann ich mir schon ausmalen und letzten Endes muss sie sich zwischen zwei Männern entscheiden. Nicht gerade das, was ich mir erhofft habe, da mir doch Chuck und Blair deutlich besser gefallen, als es Nate und Blair je getan haben (kann auch daran liegen, dass man kaum Szenen gesehen hat, in denen die beiden nicht Streit hatten). Chuck hat mir noch einmal doppelt Leid getan, weil ihm am Ende doch wirklich das Herz rausgerissen wurde, wie Gossip Girl das so passend ausdrückte. Unglaublich, dass Blair es geschafft hat, das gefrorene Herz von Chuck Bass – Chuck Bass, HALLO! - ein wenig auftauen zu lassen...

Jenny's First Cotillion

Puh, Jenny ging heute schon etwas zu weit, finde ich. Sie hat ja in #1.05 Wahrheit oder Pflicht noch Dan hoch und heilig versichert, nicht zu vergessen, wer sie ist und so, jaja, aber das? Wow, ich glaube kaum, dass das nur die schweren Folgen einer traumatisierenden Pubertät nach der Scheidung ihrer Eltern sind. Ihr Verhalten geht wie bereits erwähnt zu weit, kurz: sie schießt deutlich über das Ziel hinaus. Ich war überrascht, dass Alison die Entschuldigung, die ja so unglaublich von Herzen kam (mal ehrlich, habt ihr Taylor Momson das "I... I’m sorry, mom!" abgekauft?), recht neutral aufgenommen hat, bin aber froh, dass sie am Ende noch deutlich gemacht hat, Jenny würde so langsam beginnen, eine Person zu werden, die ihr nicht gefällt. Ich weiß zwar nicht genau, was in dem Kopf dieser Jugendlichen vorgeht, aber wenn sie sich mal was hineingesetzt hat, wird sie wohl solange mit dem Topf auf den Herd hauen, bis sie ihren Willen bekommt. Deshalb freue ich mich nach diesem recht guten Beginn einer neuen Storyline, wie ich das einschätze, und auf weitere Szenen zwischen Mutter und Tochter, die viele gefühlsbetonte Augenblicke versprechen können. Vielleicht bleibt hier und da noch ein wenig Platz für Dan, der den großen Bruder raushängen lassen kann.

Serena, there's so much you don't unterstand.

Nachdem anfangs die herausragende Kelly Bishop im Gespräch war, haben die Autoren aber mit der Besetzung von Caroline Lagerfelt ebenso wenig falsch gemacht. Der Schauspielerin nimmt man sofort ab, Serenas Großmutter und Lilys strenge Mutter zu sein, da Celia selbst sehr dominant ist. Auf der anderen Seite wirkt sie so unscheinbar und klein, dass es mich umgehauen hat. Immerhin muss man das schon fertig bringen, an einem Tag den Freund der Enkelin auszutricksen, den Vater des Freundes sauer machen und dann noch mit einer Unschuldsmiene alles von sich zu schieben, mit der Begründung, nur das Beste gewollt zu haben. Ich finde es da etwas traurig, dass die Reichen und Schönen immer wieder mit dem Klischee, so böse und geizig und gierig zu sein, in Verbindung gebracht und so auch gezeigt werden. Die Cohens stachen aus der Menge heraus – na und? Warum nicht hier auch? Es wäre schon mal nett, ein älteres Familienmitglied der jungen Upper-East-Sider kennen zu lernen, das etwas netter im Vergleich zu den Eltern von Chuck, Nate, Blair und teilweise auch Serena ist.

Gefallen hat mir auch nicht Serena, die wieder einmal belanglose Probleme geschaffen hat, auch wenn am Ende alles wieder pipifein und super und schön war. Und dass sie Dans Meinung über ihre Großmutter vielleicht nicht leicht akzeptiert, verstehe ich ja gerade noch, aber sie treibt es doch etwas zu weit, wenn sie ihm hinterlistige Großmutter-ist-der-böse-Wolf-Lügen zutraut. Hey, wir reden hier von Dan Humphrey, nicht von Chuck Bass, DEM Marionettenspieler persönlich.

Nichtsdestotrotz gab es so viel anderes, was das doch wiedergutmachen konnte. Dass die Vergangenheit von Lily und Rufus, nachdem die beiden nach Thanksgiving erstmal auf Abstand gehen sollten (so lange erwarte ich nun auch nicht, dass Alison dabei ist), noch einmal aufgerollt wurde, fand ich besonders schön. Lily war damals also das Erbe oder besser gesagt die Gunst und die Liebe (?) ihrer Mutter wichtiger als Rufus, der Mann, der immer zu ihr gehalten hätte. Damals war es sicherlich auch der große Einfluss von Celia, dass sie ihrer Tochter sicherlich mit (noch) härteren Konsequenzen gedroht hatte, als ihr gesamtes Erbe nicht zu bekommen... Aber man kann nur rätseln, sofern es nicht bald wieder zu so einer Episode kommt. Auf alle Fälle ist nun mal interessant, wie Lily damit umgeht, nun, als Rufus ihr seine Gefühle mehr oder weniger gestanden hat.

Offen blieb schlussendlich, ob CeCe tablettenabhängig oder Ähnliches ist, als uns am Ende in einer Szene gezeigt wurde, wie viele Medikamente sie mittransportiert hat. Ich hoffe, dass wir dazu noch etwas genauer erfahren. Sicher ist jedenfalls - und da ist CeCe das beste Beispiel - dass Geld nicht glücklich macht und man eben dann auch damit sehr alleine dasteht.

Fazit

Gute, schöne Episode, in der viel passiert und die weitere und hoffentlich ähnlich gute Folgen verspricht. Habe im Moment nicht mehr zu sagen, denn ich denke mir, dass für den Moment alles gesagt wurde, was gesagt werden sollte.

Niko Nikolussi - myFanbase

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