Review: #1.15 Serena verzweifelt gesucht

Von dieser Episode habe ich mir irgendwie etwas mehr erwartet. Stattdessen dümpelte alles wieder ein wenig vor sich hin, so richtig überzeugen konnte mich Michelle Trachtenberg alias Georgina Sparks noch nicht. Außerdem ging es mir teilweise etwas zu schnell und anderes nervte mich sogar...

Performance Anxiety

Also, die Teaser von "Gossip Girl" sind wirklich immer top. Meist gibt es coole Musik und wilde Zusammenschnitte. Diesmal ging es also um die legendären SATs, was man als deutscher (ehemaliger) Schüler sicherlich nie wirklich nachvollziehen kann, da es bei uns solche zukunftsweisenden, alles entscheidenden Allgemeinwissenstests nicht gibt. Aber nachdem man genug Teenieserien gesehen hat, kann man mittlerweile die Schwere und den Druck nachvollziehen, der dahinter steckt. Es war schon sehr lustig mitanzusehen, wie jeder der Gossip Girls und Guys auf seine Art und Weise mit dem Stress umgeht. Am genialsten war aber wohl wieder Chuck, der sich einfach gar keinen Kopf macht und jemand anderen in seinem Namen hinschickt. So kann man es natürlich auch machen. Dan war mir da wieder sehr sympathisch, bei seinen Begegnungen mit Nate muss ich ohnehin immer schmunzeln. Und ist da nicht großes Potential für eine zukünftige Freundschaft, jetzt wo Nathaniel und Charles doch so zerstritten sind? Ich finde schon...

You Had Me At Lesbian

... wäre da nicht Vanessa. Dan schien ebenso wenig begeistert zu sein wie Blair, bei der man es jedoch nur allzu gut nachvollziehen kann. Nachvollziehen vielleicht, aber nicht verstehen. Ich bin bekennender Blair/Chuck-Shipper und hoffe daher, dass Blair endlich über Nate hinwegkommt und in Chucks Arme flieht. Andererseits hoffe ich, dass das nicht ganz so schnell geht. Was Vanessa und Nate anging, war mir das nämlich wieder viel zu rasant. Vanessa liest einen Aufsatz von Nate, ist plötzlich nett zu ihm und ein paar Stunden später küssen sie sich und Nate macht sich bereits Gedanken um Vanessas Zukunft. Vielleicht mal einen Gang zurückschalten. Denn diese Beziehung hätte ich um einiges besser gefunden, wenn es sich etwas langsamer entfaltet hätte. Daraus hätte man so viel machen können. Stattdessen wird diese Chance irgendwie verbraten. Vielleicht, um die Nate/Blair-Story endlich abzuschließen, aber irgendwie gefällt mir das nicht. Trotzdem waren die beiden wahnsinnig süß zusammen. Doch hoffentlich enden sie nicht so wie Dan und Serena, die am Anfang auch noch sehr niedlich waren, mittlerweile aber eher zum Schnarchen animieren...

Real Life-Multiple Choice

... oder auch zum Haareraufen, wenn man sich einmal die letzten Wochen anschaut. Was auch immer das Geheimnis ist, dass Serena und Georgina verbindet, es muss wirklich ein riesiger Schocker sein, um die derzeitige Situation zu rechtfertigen. Denn wie Serena sich Dan gegenüber verhält, ist wirklich nicht mehr auszuhalten. Das hat er einfach nicht verdient und er würde sicher einiges verkraften, wenn sie denn nur mal ehrlich zu ihm wäre. Das nehme ich eventuell zurück, wenn ich erfahre, was wirklich hinter dem Geheimnis steckt, aber ich kann mir kaum ausmalen, was so furchtbar sein könnte. So oder so würde Serena ein wenig mehr Aufrichtigkeit deutlich gut tun, leider vermisse ich das zur Zeit bei ihr ein wenig.

Chuck gefällt mir als Serenas neuer Stiefbruder mehr als erwartet. Zwar hatte ich mehr auf ein wenig Aufziehen unter Geschwistern gehofft, aber dass er mal seine nette Seite zeigen kann, hat auch etwas. Besonders gut gefiel mir sein Telefongespräch mit Dan, das ja schon mal mehr als gut begann:

Dan (denkt, es sei Serena): "Hey, I've been wondering where you were..."

Chuck: "You mean, all of your life?"

Dan: "Don't take this the wrong way, Serena, but you sound just like this jackass we know."

Im Gespräch kam für mich aber sehr deutlich rüber, dass Chuck eigentlich nicht gerne für Serena lügen wollte ("So, now I don't believe you." - "I'd like to say I'm a little glad about that.") und darauf hoffte, dass sie und Dan das unter sich regeln wollten. Aber als es eben darum ging, stellte er sich deutlich auf Serenas Seite (siehe Szene gegen Ende, als er die Tür schließen will), was mir für Dan zwar ein wenig Leid getan hat, aber als Freund von Serena wirklich eine nette Aktion war. Dass sie Dan davon erzählen soll oder sich zumindest ihm anvertrauen kann, hat er Serena gegenüber ja mehr als deutlich gemacht. Dieser andere Chuck gefällt mir durchaus. Generell muss ich sagen, dass die drei Jungs untereinander eine extrem gute Chemie haben. Ich würde mir wünschen, dass sie noch mehr miteinander zu tun haben.

There's a New Bitch in Town

Das war sie also, die lang ersehnte Georgina Sparks. Ich muss sagen, dass mir ihre tiefe Stimme durchaus gefällt, aber Blairs Art als Bitch gefällt mir deutlich besser. Sie kann das gefakte Interesse und Mitgefühl deutlich besser rüberbringen. Serena reagiert mir fast ein wenig zu naiv. Georgina verbringt einen Abend mit ihr und will plötzlich ihr Leben ändern? Hat sie das denn wirklich geglaubt? Ich jedenfalls keine Sekunde... Aber es passt zu Serena. Das mit dem Drink war dann wirklich eine Aktion, die ich nicht mal Blair zugetraut hätte. Sieht so aus, als wäre Georgina noch eine Spur härter. Das zeigt besonders ihre Skrupellosigkeit und das Ende, als sie sich mit gefälschtem Namen an Serenas Freund ranmacht. Wow, das verspricht ja noch interessant zu werden.

Age Really Does Come Before Beauty

Blair war in dieser Folge mal wieder die Bitch, die wir von ihr gewohnt sind, allerdings hatte das diese Woche für mich einen bitteren Beigeschmack. Einem Mädchen die Zukunft zu versauen, nur damit man selbst an einem Elitecollege angenommen wird, das besagtes Mädchen auch besuchen möchte, geht mir dann doch ein bisschen zu weit. So mit den Gefühlen anderer zu spielen, ist nun wirklich nicht die feine englische... Immerhin hatten die Castingleute offensichtlich kein Problem, die neue Quoten-Asiatin der Serie zu finden, nachdem Nan Zhang so überraschend ausgestiegen ist. Was mich doch immer wieder fasziniert, ist, dass Blair so offensichtlich fake gegenüber anderen ist, dass ich mich frage, warum ihnen das nicht auffällt. So wenig aufrichtig ihr Interesse an Nellys Elend war, hat diese ihr doch sofort bereitwillig alles erzählt, was sie bedrückt... Im Kampf gegen Jenny scheint Blair nun vorübergehend die Oberhand gewonnen zu haben, aber mir wäre es lieb, wenn sie im Bezug auf andere einen Gang zurückschalten könnte.

It Was Nice There For a Minute...

Rufus rückt derzeit mit seiner persönlichen Story ein wenig in den Hintergrund, was ich okay finde, denn nun kann er mal seine väterlichen Qualitäten etwas mehr unter Beweis stellen. Ich finde, dass er sich in praktisch jeder Situation absolut richtig verhält. Er macht sich verständlicherweise Sorgen um die Entwicklung seiner Tochter und will sie deshalb weiterhin im Auge behalten, auch wenn sie sich vermeintlich bessert. Die Sache mit der Nähmaschine war wirklich sehr lieb von ihm und Jenny entwickelt sich immer mehr zu einem kleinen Gör, das sich nur noch um Geld und ihre eigene Beliebtheit sorgt. Das passt mir gar nicht... Rufus' Kommentar bezüglich der Tatsache, dass dieses Verhalten "out of character" (=OOC) für Jenny sei, hat mir gefallen. Denn mich persönlich nervt es immer, wenn an einer Serie kritisiert wird, dass sich Charaktere OOC verhalten. Als ob das im wahren Leben nicht auch so passieren würde. Die Aussage zeigt, dass die Serie sich dessen durchaus bewusst ist, aber den Weg trotzdem einschlagen will.

Am schlimmsten fand ich die verzweifelte Suche Jennys nach einem Freund, nur damit sie ihn vor ihrer Clique vorzeigen kann. Da steht sie ja Blair wirklich in Nichts nach, was Spielen mit den Gefühlen anderer angeht. Wenigstens hatte sie endlich mal eine Gleichaltrige an ihrer Seite, mit der sie sonst aber nichts zu tun zu haben scheint. Wo kam dieses Mädchen her und warum hängt Jenny nur mit ihr ab, wenn sie niemand Besseres hat? Wie abfällig sie die Telefonnummer von Asher weggeworfen hat, als sie dachte, er sei ein Hundesitter, und wie bereitwillig sie ihn wieder in Betracht zog, als sie erkannte, dass er reich ist, war wirklich fast abartig. Asher erscheint mir trotzdem sehr wie ein Klischee, gerade gegen Ende hin, als er Jenny zu Hause besuchte. Trotzdem nett, dass Rufus ihn reingelassen hat. Bin ja gespannt, wohin das noch führt. Aber wenigstens ist er nett und höflich und mag Tiere... *hust* Gut, dass Jenny weiß, worauf es bei Jungs ankommt.

Fazit

Ansprechende Folge, von der ich mir jedoch auf Grund der Rückkehr von Georgina viel mehr versprochen hatte. Im Moment zweifle ich noch daran, ob der Hype um Georgina wirklich das halten kann, was er verspricht. Diese Folge ließ jedenfalls noch etwas zu wünschen übrig. Trotzdem freue ich mich auf die nächste und das ist ja eher ein gutes Zeichen.

Nadine Watz - myFanbase

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