Bewertung

Review: #2.03 Schmerzliche Wahrheit

Nach der schwachen Staffelpremiere und der noch bitteren zweiten Episode, konnte die Serie mit #2.03 Schmerzliche Wahrheit wieder bessere, sprich mittelmäßige, Kost bieten. Zwar immer noch nicht perfekt, doch kommt das immer noch näher an meine Vorstellung einer guten Episode heran, als es bei den vorherigen Folgen der Fall war.

Sag ein Wort... und du bist gefeuert!

Jennys Story mit Eleanor war dieses Mal recht amüsant und bot im Großen und Ganzen auch ein wenig Abwechslung zu dem ganzen Beziehungsdrama. Die Episode hat gezeigt, wie sehr Jenny sich bemüht, reinklemmt und Engagement zeigt. Dass Eleanor ihr da ein wenig einen Strich durch die Rechnung machen würde, war fast vorhersehbar, aber im Endeffekt keinesfalls tragisch. Eleanor ist nun mal ein sehr von sich und ihrer Arbeit überzeugter Mensch, hat Prinzipien und, nicht zu vergessen, ihren Stolz. Einen großen Stolz. Dass es dann eine Jugendliche wagt, sie zu berichtigen, ist natürlich nicht das, was sie sich vorgestellt hat. Das ironische Ende der Geschichte wusste wirklich zu überzeugen, denn Jenny wollte ja gar nicht mehr gehen und hat ihren Job behalten, weil sie sich doch noch so gut mit ihrer Mentorin verstanden hat. Alles wurde wieder gut. Wie im Märchen "Aschenputtel", das Laurel so großartig beschrieben hat.

Opferbereitschaft

Vanessa musste in dieser Episode wirklich ein großes Opfer bringen und hat damit auch bewiesen, wie sehr sie Nate liebt. Dass sie ihre Beziehung mit ihm beendet hat, damit Catherine nicht aus Versehen (natürlich, was sonst?) der Aufenthaltsort von Nates Vater in der Gegenwart des FBI rausrutscht, bricht mir auch jetzt noch das Herz. Das zeigt einmal mehr, wie edel und loyal Vanessa ist und dann auch noch ihre Wünsche und Bedürfnisse der anderen vor die ihren stellt. Höchstwahrscheinlich wird aus Nate und Vanessa auch in den kommenden Episoden (noch) nichts werden, doch wünschenswert wäre es allemal. So langsam werden die beiden für mich ebenso eines der "Kriegen-sie-sich-oder-nicht?"-Paare, was momentan noch nichts Negatives sein muss. Die Geschichte der beiden ist noch lange nicht auserzählt und ich denke mir, dass da auch noch viel Potential wäre, wenn die Story nicht so wie bei Derek und Meredith in "Grey’s Anatomy" ausarten sollte. Aber warum noch weitere Gedanken daran verschwenden? Ich werde mich wie immer überraschen lassen... Soweit es zumindest möglich ist.

Chaos an der Upper East Side

Argh! Und nun zur Story um den Stromausfall. So gut wie jede Serie hat in ihrer Laufzeit einmal eine Episode zu bieten, in der die Charaktere auch mit einem Stromausfall konfrontiert werden. Nun war es also auch in "Gossip Girl" soweit. Ich fand die Idee ganz gut und überraschenderweise wurde diese auch gut umgesetzt.

Blair und Chuck hatten richtig gute Momente, besonders am in den Foren weltweit schon berüchtigten Episodenende, als Marcus die beiden beim Knutschen erwischt hat. All meine Nackenhaare standen zu Berge, als Chuck und Blair bereits im Dunkeln begannen, sich zu küssen. Die Anspannung wurde dann aber nur noch größer, als das Licht wieder anging und die beiden einfach dort weitermachten, wo sie aufgehört hatten. Auf der einen Seite hätte ich mir so gewünscht, dass die beiden kurzen Prozess gemacht hätten und miteinander weggefahren wären, auf der anderen Seite hätte ich mich entzwei reißen können, weil mich größtenteils Blair wieder mit ihrem Verhalten gestört hat. Es kann ja sein, dass sie Marcus nicht nur wegen seines Adelstitels mag, sondern auch ein paar Gefühle für ihn hat, dann aber so auf dessen Gefühlen herumzuspringen ist wirklich nicht schön. Sie liebt Chuck und sie sollte sich – mal ganz abgesehen davon, dass sie und Chuck sich ihre Gefühle ebenso eingestehen und sie nicht nur still ausleben sollten – darüber bewusst sein. Sie sollte Marcus die Wahrheit sagen, denn Marcus hat aufrichtige Gefühle für sie und er wird es nur noch schwerer haben, mit ihr abschließen zu können, wenn sie nicht bald alles erklärt.

Und so gutmütig er auch in letzter Zeit mit Blair war, sollte er schon langsam erkennen, was wirklich vorgeht. Ein Mensch, in diesem Fall Blair, kann nichts für seine Gefühle, ja, aber jemanden Hoffnung zu machen, wo grundsätzlich nichts ist und auch nie etwas sein wird, ist nicht richtig. Ich wünschte, Blair wäre so aufrichtig. Um Marcus’ Willen. Er ist ein ganz netter Kerl, der so was nicht verdient hat.

Catherine war auch wieder in ihrem Element und hat Intrigen gesponnen, bis ins letzte natürlich. Catherine ist schon ein recht interessanter Charakter, keine Frage – eine Julie Cooper (und diese war ja nie besonders uninteressant), aber nur noch hinterhältiger - aber auf Dauer bezweifle ich, dass ich sie aushalten werde, die Kraft dazu brauche ich schon für Dan und Serena und so manche andere Storylines. Aber sie ist so durch und durch böse (da kommt sie an mein Stiefmutter-Bild in "Aschenputtel" sehr nahe ran, auch mit der Gefahr, dass ich nun ein wenig übertreibe), dass ich auch nichts dagegen hätte, wenn sie "Gossip Girl" nicht mehr all zu lange erhalten bleibt.

Rekordverdächtig

Obwohl mir das Ende nahe ging (ich weiß, ich bin schwach geworden, ach herrje), bin ich aber hochauf zufrieden, dass die beiden erkannt haben, einen Schlussstrich ziehen zu müssen. Denn zu einer Beziehung gehört eben auch reden (und das bitte nicht wie die Tiere im Zoo!!!) und nicht nur miteinander schlafen und rumhängen, mehr haben die beiden in den letzten Episoden schlicht und einfach nicht getan. Im Nachhinein betrachtet ist das auch ganz witzig, weil sich Dan und Serena nun schon zum wievielten Mal... zum dritten Mal in einem Jahr getrennt haben? Wow, das ist schon rekordverdächtig.

Zum Reden sind diese Kinder (der Begriff "Erwachsene" wäre fast eine Beleidigung) trotz ihres Abenteuers im Lift nicht gekommen. Den Sinn der Sache habe ich weiterhin nicht verstanden, wahrscheinlich sollten die beiden von Grund auf nur im Lift sitzen, sich angraulen und dann Schluss machen. Zusammenhänge gab es wenig, verstanden habe ich dann zwischendurch auch kaum jemanden. Nett war jedoch, dass zwei Mal Georginas Name gefallen ist, die ja nach #1.18 Abschied plötzlich vom Erdboden verschwunden ist. Vielleicht kommt zu diesem Thema in geraumer Zukunft noch ein wenig mehr, wir werden sehen.

Am Ende war das Licht

An Stelle des Fünf-Buchstaben-Wörtchens "Fazit", kommt dieses eine Mal "Am Ende war das Licht" zum Zug. Denn genauso sieht es nun, nach der dritten Episode der zweiten Staffel, aus. Es gibt Hoffnung, dass es den Autoren gelingen könnte, auch wie mit dieser Folge, konstante, wenn nicht sogar (was auch auf jeden Fall erwünscht wäre) grandiose Leistungen zu bringen. Also, liebe Schreiberlinge, kurz gesagt: weiter so und vielleicht auch hier und da übers Ziel hinausschießen - Lasst die Show endlich (wieder) beginnen!

"X.O.X.O, Gossip Girl"

Niko Nikolussi - myFanbase

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