Bewertung

Review: #2.07 Wer ist Chuck?

Überwältigendes Gefühl, das ich hatte, nachdem die Episode schon nach nur einundvierzig Minuten und achtundvierzig Sekunden (= gefühlte vier Minuten) zu Ende war. Insgesamt ist wieder viel geschehen – fast noch mehr als während der Modenschau oder beim Yale-Besuch. Lange Rede, kurzer Sinn: die bisher beste Folge der Staffel - einer Staffel, die nun so richtig losgehen kann.

Whoever said, you can't have it all, must have known the Archibalds...

Hm, interessante Storyline, jedoch ist sie im Blick auf das Endprodukt immer noch die schwächste. Vor allem, da nicht der Pepp drinnen war, den die restlichen Plots hatten. Aber bis auf dieses kleine Manko, gefiel mir die Geschichte. Dan macht sich wirklich Sorgen um seinen besten Freund und versucht, ihm zu helfen. Dass Nate etwas überreagieren würde, als er herausfindet, dass Dan von seiner misslichen Lage erfahren hat, war vorhersehbar. Ich hatte anfangs ja sogar noch den Verdacht, Nates Vater könnte hier wohnen, den Gedanken habe ich aber ganz schnell wieder verworfen, als Dan Nate darauf ansprach. Interessant kann es nichtsdestotrotz werden, wenn die beiden nun in derselben Wohnung leben. Ich stelle mir das in Richtung "Humphrey/Archibald"-WG vor. Könnte recht witzig werden. Ganz große Klasse waren dieses Mal Taylor Momsen und ihr Seriendad Matthew Settle, die dazu beigetragen haben, der Episode einen gewissen amüsant angehauchten Touch zu verleihen. Auf welche Szene ich da anspiele, brauche ich kaum zu erwähnen.

And some things never change... Let a new game begin!

Großartiger Kommentar von Gossip Girl, die wieder einmal alles genauestens auf den Punkt bringt. Chuck und Blair gehen einen Level weiter. Zwar habe ich die Hoffnung mittlerweile aufgegeben und muss wohl auf den Umgang auf Niveau von Erwachsenen verzichten, doch da mich die Episode mit einem so großartigen Gefühl entlassen hat, übersehe ich das einmal und konzentriere mich auf das, was dieses Mal geschehen ist. Und es ist sehr viel geschehen!

Dass sich der Hauptfokus der Episode endlich wieder auf Blair und Chuck richtet, nachdem letztens eher die schwierige Krise von Blair und Serena im Vordergrund stand, fand ich gut und der Deal mit dem Teufel (Chuck) versprach in dieser Hinsicht schon sehr viel. Es ist interessant, wie Blair und Chuck im Laufe der Folge dann miteinander umgegangen sind, die Chemie war da, die Anspannung unbegreiflich und spürbar. Selten, das will ich mal behaupten, haben mich zwei so charismatische Schauspieler so unglaublich fesseln können, was sich letzten Endes auch positiv auf ihre Figuren auswirkt, die wiederum in einem anderen und vielschichtigeren Licht erscheinen. Einmal mehr bekommt man die menschlichen Seiten dieser Charaktere zu spüren und was für Trauergestalten beide doch überhaupt sind. So innerlich kaputt, dass es mich persönlich auffressen würde. Dass das die Quintessenz ist, die die Charaktere dabei nur noch interessanter machen lässt (ich weiß, ich wiederhole mich), ist wohl kein Geheimnis.

Vanessa und Chuck als Paar kann ich mir im Moment noch schwer vorstellen, aber so ganz abgeneigt wäre ich diesem Pairing keinesfalls. Natürlich werden es letzten Endes nicht Vanessa und Chuck sein, die für immer und ewig zusammen sein werden, aber bis aufs Weitere sah das doch schon mal recht viel versprechend aus, besonders da Chuck nicht nur Spielen im Kopf hat. Gut dass Chuck Blair im Übrigen auch zeigen kann, wie sehr es einen trifft, nicht so von einer Person geliebt zu werden, wie man es sich wünschen würde, und wie es sich anfühlt, nicht mit der Frau bzw. dem Mann zusammen sein zu können, mit dem/der man sich eine Beziehung so sehr erhofft. Die beiden lassen wirklich nichts aus, um es dem anderen heimzuzahlen und ich bin schon sehr aufgeregt, welches neue Verhalten beide Charaktere in der nächsten Woche an den Tag legen.

Zu keiner direkten Auflösung kam das von mir in meiner letzten Review als Kritikpunkt angesprochene Thema "Catherine & Marcus", doch zumindest der Erwähnung wegen, sollte ich es hier gleichtun. Ich bin froh, dass man zumindest etwas getan hat, um den Plot in Richtung Ende zu führen, als komplett gar nichts zu machen. Ob Vanessa dieses Mal etwas zu weit ging, als sie Blair mit dem Foto erpresste, weiß ich nicht so recht. Vielleicht ist das ja die Richtung, in die sie sich verändern wird - oder aber sie hat gelernt, wie sie Blair ausstechen kann. Das schreit ja geradezu nach einer Queen V...

Family van der Woodsen/Bass in trouble...

Nicht weniger überzeugend war der zweitgrößte Part, der von den Problemen in der van der Woodsen/Bass-Familie handelte. Ich konnte Serena zumindest dieses eine Mal sehr gut verstehen und nachvollziehen, dass sie so die Probleme mit ihrem Stiefvater hat. Etwas überraschend kam dann für mich ihre Erkenntnis, dass es anscheinend immer nur Lily war und ist, auf die sie sauer sein müsste, da sie nie da war, ihre Kinder jedes Mal auf’s Neue aus einem Leben gerissen hat, welches sie gerade erst begonnen hatten zu führen.

Also kaum haben sich Serena oder Eric an ihr neues Leben mit ihrer Mutter und ihrem neuen Mann gewöhnt, flog schon die nächste Trennung ins Haus und so ging es kaum vorstellbar auch die nächsten zwei oder drei Male. Erschwerend hinzu kommt auch der Vorwurf, den Serena immer wieder geäußert hatte, Lily würde das Schlechte pausenlos unter den Teppich kehren, um den perfekten Schein ihrer Familie zu wahren. Und wenn sich Kinder dabei nicht schlecht oder sogar etwas gedemütigt vorkommen, weiß ich auch nicht so recht weiter. Alles in allem ungemein knifflig, ich bezweifle aber, dass das Ende einer Problemwelle war. Lilys und Barts Ehe ist sicherlich bei weitem nicht so perfekt, wie sie sie uns dieses Mal gezeigt wurde und in der Hoffnung, noch Dinge zu dem rätselhaften "Etwas" zu erfahren, das Bart über Lily herausgefunden hat, bin ich sehr zufrieden.

Fazit

Großartige Episode, mehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen. Abschließen würde ich gerne ganz unabhängig mit diesen Zitat von Lily:

"Our family is our family, that's just how we are." – Ich finde, das sollten sich so manche Menschen das ein oder andere Mal zu Herzen nehmen.

Niko Nikolussi - myFanbase

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