Review: #2.18 Zeit der Missklänge
Das war dann mal wieder ein Griff ins Klo...
Groß weiterentwickelt haben sich die Autoren auf jeden Fall nicht, denn die Serie kehrt nun gewohnt schwach ins Programm zurück und in naher Zukunft sehe ich wirklich kaum eine Chance auf einen Hoffnungsschimmer. Denn das einzige, was die Show momentan echt gut kann, ist, sich selber zu promoten und die "Speak of the Week", die ich in der Überbrückungszeit gesehen habe, waren definitiv das Beste seit vielen, vielen Episoden. Ich weiß ja nicht, wie es anderen "Fans" geht, aber mir gibt das schon etwas zu denken...
The Story of Vanessa and the Man Next Door...
Denjenigen, die vermuten, dass es sich dabei um Nate handeln könnte, sei gesagt, dass es zwar irgendwie einleuchtend wäre, aber nicht der Fall ist. Die Rede ist von Julian, einem homosexuellen Künstler, of course. Von Anfang an hat die Chemie zwischen Vanessa und ihm gestimmt, zwar war sie nicht so anziehend, dass sie sich, wie Chuck und Elle zuvor, gleich die Zunge in den Rachen gesteckt haben, aber sie war definitiv spürbar. Natürlich.
Genie und Schnelldenker Nate, raffiniert wie er eben ist, kapiert das auch ganz schnell und lässt die Storyline zu einer üblich-schlechten, zum Nachdenken anregenden Sache (neueste "Simpsons"-Episode: Wie kann Homer Maggie, den Hund und das Rattengift über einen Fluss bringen, ohne dass das Baby und der Hund zu raufen beginnen oder sich Maggie das Gift schnappt? Wer's weiß, kann mir ne PN bis zum nächsten Mal schreiben…) werden. In einem ernsten – nicht auf den ersten Blick mit "ersten" zu verwechseln - Gespräch müssen dann die beiden geschockt erkennen, dass sie mit ihren Interessen an andere Ufer zu schwimmen und so gar nichts gemeinsam haben. Mir jetzt noch die Frage zu stellen, warum den beiden das erst nach rund eineinhalb Jahren Beziehung in den Sinn kommt, wo sie doch jede freie Minute miteinander verbringen, halte ich für sinnlos – aber okay, das war der Plot sowieso…
She was working as a sect member in Upper East Side, that's not in Queen, til she found someone, a businessman, so everyone called her the Nanny named Elle.
Gnadenlos setzt sich auch die Storyline um Elle und dem von der Schönheit seiner neuen Bekannten geblendeten Chuck fort und besser wird es nicht. Einfach furchtbar, vor allem die Szene in Lilys Apartment, als Chuck sein "I know a guy…" loslässt und die beiden sich in der nächsten Sequenz schon die Zunge in den Hals stecken… Uah, das geht schon sehr an die Grenze des Erträglichen und falls diese Storyline nur dazu da war, um Chuck die Augen über seine Liebe zu Blair zu öffnen, muss ich schon sagen, dass ich mir das nur zu gerne erspart hätte, denn es gäbe zu hundert Prozent viele andere Wege, um diesen Plot in Bewegung zu setzen. Hoffentlich war es das letzte, was wir jemals von Elle gesehen haben, andererseits gesellt sich nun doch wieder eine Figur in die bedenklich große Gruppe der nervenaufreibenden Charaktere hinzu. Bravo!
There's always a woman…
Die Storyline mit Dan und Rachel nahm bereits am Ende der letzten Episode eine nicht unbedingt sympathische, neue Richtung ein und sympathisch war mir dieses Mal weder der Plot, noch beide Figuren. Gleich der zweite Charakter wird nach der raschen Einführung in #2.16 You’ve Got Yale in dieser Folge schnell aus der Show gekickt, was in mir verständlicherweise sofort die ein oder anderen Erinnerungen an Aaron "Schneckschchen" Rose hochkommen ließen und an all die anderen Figuren, die dasselbe Schicksal erleiden mussten und miteinander teilen dürfen. Gut, Rachels Abgang stimmt mich nicht wirklich traurig, aber dass sie ab sofort nicht mehr an Dans Seite ist, bedeutete ja folglich, dass es wohl ganz bald wieder einen schrecklichen Serena/Dan-Rerun geben wird (das bewegt mich übrigens dazu, an meine vorherige Review zu erinnern: Eine Mail aus den Vereinigten Staaten steht weiterhin aus, also ein wenig plötzlich bitte, denn den vorgezogene Aprilscherz finde ich jetzt noch nicht witzig und Geduld ist sicherlich nicht meine große Stärke…)
Wie auch immer, alles war eben sehr unspektakulär. Zwar gab es ganz nette Szenen mit Jenny, die dankenswerterweise ihren Kopf für Dan hingehalten hat und Rufus, der dem Wort "disappointed" eine neue Definierung verpasst hat, aber mehr hätte ich ehrlich gesagt wohl auch nicht erwarten sollen. Einmal hohl, bleibt hohl.
A Blair Witch-Hunt
Geniale Überschrift, ich weiß, die übrigens kein Kommentar von Gossip Girl ist, sondern ebenfalls aus den Speak of the Week…
Insgesamt wird es aber hier nicht besser, wenn es auch gegen Ende teilweise – und wenn ich teilweise sage, dann meine ich teilweise… - einige gute Ansätze gab, die endlich mal wieder etwas mehr Spannung, und nicht im Sinne von "Blair macht Lehrerinnen das Leben zur Hölle", versprochen und sogar zugegeben etwas meine Neugierde geweckt haben. Aber da muss auf jeden Fall noch mehr kommen, damit ich wieder etwas Vertrauen in die Serie schöpfen kann, denn nur gute Unterhaltung reicht mir auf alle Fälle nicht. Zwei äußerst talentierte Schreiberlinge sitzen hinter der Kamera, die eine nach außen eher mittelprächtige Show durchaus zu etwas Interessanterem machen könnten, aber scheinbar zu – das Wort wollen wir uns einfach mal denken - sind.
Wie auch immer, dass Blair am Ende eingesehen hat, Dinge getan zu haben, die sie nicht dazu qualifizieren, an der Yale University angenommen zu werden, ist immerhin eine der ersten positiven Charakterentwicklungen seit langem. Sie kämpft nicht länger dagegen, sondern akzeptiert tatsächlich die Entscheidung. Was ich aber von ihr und Carter Baizen halte, könnt ihr Euch sicherlich denken, was auch schließlich meiner kurzweiligen Hoffnung einen ziemlichen Abbruch tat. Klischeebeladenste.Show.ever. Außer Blairs spärlicher, aber doch gern gesehener Entwicklung kann meine Resonanz auf diesen Plot einfach nicht positiv sein. Davor gab's eben mal langweilige Auseinandersetzungen zwischen Blair und Vanessa, dann mal mit Nelly, Dan und Serena. Und schließlich mit Rachel, die Böse, die Blairs Zukunft schließlich tatsächlich nieder gemacht hat. Wow, also eines kann die Show sehr gut: Charaktere unbeliebt machen…
Fraglich finde ich übrigens auch, warum denn Rachels Bosheiten auf Vanessas Mist gewachsen sein sollen. Die hat wahrlich besseres zu tun, als solche Nachrichten herumzureichen… Nichtsdestotrotz ist und bleibt die Leidtragende Nummer eins Dorota in rosa Morgenmantel mit einer Schwäche für Ansteckhaar.
Der restliche Müll: Schnipsel
Die Idee mit dem Theaterstück hätte im Nachhinein betrachtet ganz nett werden können, doch insgesamt wurde es mir bald doch zu anstrengend – zu anstrengend, um irgendetwas Positives zu finden. Der Höhepunkt war dann ja, als der Autor vom Stück so hingerissen, weil es so frisch, frei und fröhlich war. Einfallslos.
Wie man sehen kann, ist die Staffel vergleichsweise mit der ersten Season permanent schlecht, was immerhin fast alle meiner guten Hoffnungen restlos zerstört hat, damit ich dann nicht maßlos enttäuscht vor dem Bildschirm sitze. Insbesondere die Plots mit Blair, Chuck und sogar Dan bringen in den letzter Zeit nicht mehr die Qualität, die ich aus älteren Zeiten kannte und die momentanen Entwicklungen lassen größtenteils auf keine große Besserung schließen. Was mich in dieser harten Zeit noch an der Stange hält, ist die geplante Rückkehr von Georgina Sparks, auf die ich schon seit Jahrzehnten warte, nachdem im letzten Jahr doch noch großartig angekündigt wurde, dass Trachtenberg definitiv bleibt.
Fazit
Sofern ihre Geschichte gut umgesetzt werden sollte, könnte ich mir vielleicht sogar vorstellen, dass die Serie zu alter Stärke zurückfindet und nicht weiter in einem drecken Sumpfloch vermodert. Zurzeit deutet leider viel zu viel auf letzteres hin... – um es mit den Worten von Josh Schwartz auszudrücken: "In bestimmten Zeiten ist eine Situation so verheerend ["Gossip Girl"], dass man sich selbst an seinen größten Feind [Georgina Sparks] wendet". Amen!
Niko Nikolussi – myFanbase
Die Serie "Gossip Girl" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Age of DissonanceErstausstrahlung (US): 16.03.2009
Erstausstrahlung (DE): 18.07.2010
Regie: Norman Buckley
Drehbuch: Jessica Queller
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