Bewertung

Review: #2.19 Der Großvater

Everything new can be old again. Unter diesem Motto ist am Montag eine neue Folge ins Land gezogen und hat gewütet - wie ich hörte, sollen sogar Menschen währenddessen umgekommen sein... Wie ich um Himmels Willen zu dieser Annahme komme? Ganz einfach, weil es mir nach dieser lahmen Folge fast ähnlich erging - Schock lass nach...

Gute Ansätze

Das klingt zugegeben schon alles sehr derb, ja, aber trotzdem gab es - vergleichsweise zur letzten Episode - einige gute Ansätze, die in mir ein wenig die Hoffnung geweckt haben. Zwar haben die Autoren es mit Blairs permanenter Metamorphose etwas zu weit getrieben, aber ein wenig Sinn hat die Storyline immerhin gemacht, ich konnte mich dazu seit langem wieder mit Blair identifizieren und hatte nicht immer nur das Gefühl, mich sofort wieder vor Plattheit übergeben zu müssen. So viel dazu. Aber wo eben Licht ist, ist auch Schatten. Besonders das Ende hat mich in dann wieder rasend gemacht, von Carters schnellem Abgang ganz zu schweigen, als Blair doch tatsächlich wieder mit Nate angebandelt hat.

Foreseeable: The Grandfather

Nate war nie ein wirklich interessanter Charakter, die Drehbuchautoren haben auch nie recht versucht, daran etwas zu ändern. Ein paar Storylines, also zwei oder drei Folgen des Jahres, für ihn freizuschaufeln, ist natürlich kein Problem, nur sollte man dann auch nicht gerade das Beste erwarten. Zwischenzeitlich war der Plot mit seinem Großvater ganz nett, aber schließlich war es mir einfach zu viel Nate, zu viel Vorhersehbarkeit und zu wenig Neues. Dass die Beziehung zur guten Vanessa wohl oder übel in die Brüche gehen würde, war ja mehr oder weniger klar, so kam dann der Rest auch nicht wirklich überraschend. Es ist nur schade, dass die Serie gerade dann, wenn sie endlich mal dabei ist, einiges gut zu machen, gleich wieder alles über Bord schmeißt und uns gleich die nächste Liebesbeziehung verkaufen möchte. Manchmal habe ich schon das Gefühl, dass die Autoren uns Zuschauer für absolut dämlich halten, anders kann ich mir das mittlerweile nicht mehr erklären.

My patience is wearing thin

Ich für meine Begriffe lerne daraus nur wieder einmal, dass ich nicht immer von neuem beginnen sollte, den Hoffnungsschimmer am Horizont zu suchen, um dann enttäuscht zu werden. Vielleicht liegt das daran, dass ich weiterhin Vertrauen in Stephanie und Josh setze, die in meiner Gunst ziemlich gesunken sind, aber dennoch einen hohen Stellenwert besitzen, wenn man sich mal vor Augen führt, dass sie wohl die einzigen kompetenten Autoren der Show sind, die diese mit ein bisschen Mühe, was ja bekanntlich auch dazugehört, wieder zu einer Besseren umformen könnten.

Aber wahrscheinlich wie immer weit gefehlt, also werde ich versuchen, mich einmal nicht so reinzusteigern… Wie auch immer das nun weitergehen wird, bis zum Ende der Staffel werde ich definitiv durchhalten. Um nun nicht weiter vom Thema abzudriften, lässt sich auf die Schnelle nach dem einschlagenden Ende recht wenig Positives zum Blair-Plot vermerken. Doch wie ich erwähnte, gab es zumindest wirklich Momente, in denen ich nach langem wieder lachen konnte, beispielsweise als Blair die Leute auf der Veranstaltung mies gemacht hat, und dabei und danach ebenso von Leightons Darstellung auf eine gute Weise betroffen war.

Leighton selbst spielt zwar immer überzeugend, aber die emotionalen Parts kamen in letzter Zeit einfach zu kurz. Das zeigt sich gut in den Szenen, als sie zuerst in Dean Wheelers Tür stand – ihr letzter Ausweg, von einem College aufgenommen zu werden – und danach im Gespräch mit Nate von einem Erlebnis aus der Vergangenheit erzählte (hierbei wurde ja ein wenig Bezug auf die Bücher genommen; "Frühstück bei Tiffanys", remember?).

Ich zweifle nicht daran, dass Blair Nate in den nächsten Episoden wieder den Laufpass gibt oder dass es der Serie auf eine nicht erdenkliche Weise gelingt, das Paar, nehme ich jedenfalls an, wieder auseinander zubringen, aber hinsichtlich Blairs Zukunft bin ich gespannt. Wird sie wirklich nicht aufs College gehen? Können da möglicherweise nicht Cyrus oder ihre Eltern helfen? Hat sie nicht noch ein Ass im Ärmel? Wird sie in New York bleiben? Wenn ja, was macht sie dann so ganz alleine? Und wird Dorota ein Love Interest bekommen?

Lily and Rufus are going deeper

Lily und Rufus haben die letzten Episoden ohne weitere Krisen überstanden, aber durch Bex' "Ausrutscher" à la "Bitte sag mir nicht, dass er dir nichts gesagt hat [Augenklimpern]! Wenn ich das gewusst hätte, oh mein Gott!" kommt Rufus auf eine Idee, die sich dramatisch auf die beiden auswirkt... Der neueste Plot war also ungefähr so wichtig wie Nates Stellenwert in der gesamten Serie. Wo sind wir hier? Im Kindergarten? Wenn die Leute hinter der Kamera nicht wissen, was sie mit Lily und Rufus tun sollen, wäre es das Sinnvollste, sie einfach nicht auftreten zu lassen. Die Fans werden es verschmerzen können und ich habe etwas weniger, worüber ich mich aufregen müsste.

Serena: Can you see that Blair is changed?

Dorota: Yes! It is old Miss Blair, then new Miss Blair. Like it was old Miss Serena and now new Miss Serena - very hard to keep track!

Serena und Chuck als Team war ganz nett, aber wirklich großartig war das nicht. Wie ich bereits erwähnte, hat man das Thema Carter Baizen recht zügig aus der Welt geräumt, in dem Serena – schnipp schnapp – auf ihr gutes Erinnerungsvermögen zurückgreift und sich an Carters Thing in Santorini beruft. Wie bitte? Was war da? Wie man sehen kann, ist das doch schon etwas unglaubwürdig, vor allem da davor nie wirklich Bezug darauf genommen wurde und das schon ausreichen soll, um einen schlagfertigen und hinterhältigen jungen Menschen aufzufordern, aus dem Land zu verschwinden. Wenn es doch so einfach wäre, meine lieben Autoren, wenn's doch nur so einfach wäre…

Jedenfalls kann man auch hier ausgezeichnet sehen, dass die einfachsten Geschichten an Einfallslosigkeit zu Grunde gehen, und dass sich die so genannten Autoren schlichtweg keine Mühe zu geben scheinen, ein wenig Pepp hineinzubringen. Ich weiß ja auch nicht. Was hätte ich erwartet? Vielleicht nicht nur Chuck und Blair, sondern möglicherweise ein Gespräch zwischen Serena und Blair. Da reicht eines wie "Willst du mit mir shoppen gehen, dann können wir in Ruhe darüber reden und danach darfst du auch die Security rufen. Nein? Okay, dann bis später!" sicherlich nicht aus. Es sagt ja schon viel aus, dass Blair nicht einmal mit Serena darüber reden möchte und ihr stattdessen alles Mögliche an den Kopf wirft, um sie zu verletzen oder um sie loszuwerden.

Blair und Chuck haben sich wie so oft angegiftet, ein bisschen rumgeknutscht und sind dann wieder getrennte Wege gegangen. Chuck hat immerhin klargemacht, wie es für ihn nun ist, also dass er nicht mit ihr zusammen sein möchte, wenn sie sich so anders verhält, was ich vergleichsweise nachvollziehbar fand, aber insgesamt fand ich auch diesen Teil zu konstruiert und mir hat das alte, vertraute Feeling zwischen den beiden ziemlich gefehlt. Ich kann aber sagen, dass ich interessiert daran bin, was Chuck alles in Bewegung setzen wird, um Blair zurück zu gewinnen ("I'm losing her.""Well, then fight for her!")…

Großer Gewinner dieses Plots ist aber schließlich Dorota! Sie brachte eben gewohnt anständige Kommentare, wahre und amüsante. Sie sprach außerdem wahrhaftig Polnisch, was, wer sich an die "Speak of the Week" zurückerinnert, bereits dort angeschnitten wurde. Juhu, auf die geschätzte Dorota kann man sich immer noch verlassen, Gott sei's gedankt!

Schnipsel

Bevor ich es vergesse anzuschneiden, rate ich unbedingt all denen, die meine Reviews lesen, und darüber hinaus, sich bei SOAPnet.com die Puppet Recaps zu den neuesten "Gossip Girl"-Episoden anzuschauen. So viel sei gesagt: Sie sind wirklich sehr komisch, auf Englisch und nehmen zudem Bezug auf einige so wahre und allgemein bekannte Dinge aus dem "GoGi"-Umfeld. Es lohnt sich!

Fazit

Zwar beschränkt sich Blairs Liebesleben neuerdings wieder auf den Main Cast, aber wirklich besser wurde es in dieser Woche nicht. Trotzdem will ich nach den letzten beiden 3 von 9 einmal wieder eine bessere Bewertung vergeben, in diesem Falle vier Punkte, da es trotz einiger Unstimmigkeiten gute Ansätze gab, die ja auch nicht ganz übersehen werden sollten.

Niko Nikolussi - myFanbase

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