Review: #3.02 Das College geht los
"There's a reason we never went downtown. It's awful"
Das war doch endlich mal wieder eine Folge, die sich wirklich sehen lassen kann! An sich passierte nicht viel, aber es wurde um der langsam noch uninteressanter werdenden Charaktere willen Charakterarbeit betrieben (was man in diesem Ausmaß in "Gossip Girl" schon lange nicht mehr gesehen hat), die Dialoge waren äußerst amüsant und einige Storylines gingen endlich mal voran oder wurden ziemlich ordentlich abgeschlossen, um Platz für neue zu machen.
I just wanna be with you right now.
Interessiert haben mich Scott und Vanessa kein bisschen, aber ich kann nicht behaupten, dass sie mich so dermaßen genervt haben wie jemand Anderes in dieser Episode - obwohl ich nicht ganz nachvollziehbar finde, warum sich Vanessa keine weiteren Gedanken um Scott macht, da dieser ja schon auffällig oft Zeit mit Dan verbringen möchte... Aber okay, es war ja noch nie so, dass ich Vanessa viel Hirnleistung zugetraut habe... seit sie zum ersten Mal mit Nate zusammen war. *hust*
Face it, Blair. Once upon a time in a far old land you were a queen, here you're just a loser who'll never fit in.
Blair hat es ja nicht so einfach. Mit den Männer ist es bisher zumeist nicht gut gelaufen, von Yale wurde sie mal so abgelehnt (auch wenn sich da mein Mitgefühl sehr in Grenzen hält) und jetzt darf sie sich auf einer 0815-Universität nicht nur mit Dan und Vanessa, sondern auch Georgina rumschlagen. Zwar war es nicht ganz die feine englische Art, wie Blair es geschickt eingefädelt hat, um Georgina auf der Party kurzzeitig nicht nur die Show zu stehlen, sondern sie auch noch um ihren Ruf zu bringen, aber es ist einfach zu viel Witziges während dieser Folge geschehen, um das wirklich zu bemängeln, wie ich es z.B. bei Rachel Carr getan habe. Die Witze waren wirklich stark, haben mich sehr oft zum Lachen gebracht und ließen ganz nebenbei die Herzen von "O.C., California"-Liebhabern höher schlagen. Es wäre echt schön, wenn die Show diese Art von Humor wieder fest einführen könnte, weil es doch auch oft die Stimmung auflockert, v. a. dann, wenn die Storyline mal wieder gewaltig zu wünschen übrig lässt.
Bisher kaufe ich Georgina die erneute Wandlung nicht zu 100 Prozent ab. Dafür ist erst zum Ende der letzten Staffel hin zu viel geschehen, zumal die Autoren ihre Figuren ja sowieso von Grund auf jede zweite Episode eine totale Wandlung durchmachen lassen, aber sie scheint wieder zu ihren Ursprüngen zurückgekehrt zu sein (sprich, sie und Jesus haben sich arrangiert, wie sie schön sagte...). Es sieht aber tatsächlich so aus, als würde Georgina auf der einen Seite zwar Reue zeigen, aber auch einen ganz persönlichen Rachefeldzug gegen Blair führen. Noch ist mir nicht ganz klar, was Blair getan hat, um sie gegen sich aufzubringen. Ja, sie hat sie damals an ihre Eltern verraten, aber über sowas sollten die beiden doch inzwischen schon herzlichst lachen können... Aber gut. Es kann ja auch möglich sein, dass Georgina wirklich nur durch und durch gute Ziele verfolgt. Mal sehen, was noch kommen wird, bisher gefällt es mir, wie bereits gesagt, äußerst gut und es macht mir als Zuschauer auch sehr viel Spaß.
Dan und Georgina sagen mir jetzt noch nicht so sehr zu, insbesondere auch, weil ich nicht einsehe, wie sich die beiden – obwohl es auf der Party ein paar kleine Andeutungen gab, dass was kommen könnte – so schnell verliebt haben, aber möglicherweise schafft ja die nächste Episode Klarheit. Da bin ich gespannt, wie Serena darauf reagieren wird, nachdem immerhin damals die Tatsache, dass Georgina mit Dan angebandelt hat, der finale Todesstoß für Darena war. Ziemlich überascht hat mich, wie locker Vanessa auf Georgina reagiert hat, aber um das geht es ja im Moment nicht...
Are you okay? – I am now.
Viele Momente hatten Chuck und Blair nicht, aber die wenigen, die sie zusammen hatten, gefielen mir durchaus sehr. Es ist einfach schön zu beobachten, wie vertraut die beiden sind und wie viel sie einander bedeuten – und dass sie das nun endlich auch zeigen können. Besonders die letzte Szene hat mir vor Augen geführt, dass sich die Figuren durchaus teilweise zum Besseren verändert haben. Früher wäre Chuck nach einem geplatzen Meeting bestimmt als Allererstes in die nächste Bar und Blair hätte nach einem schrecklichen Tag wohl eher alles in sich reingefressen, als jemandem von ihren Sorgen zu erzählen. Shit happens, ja, aber manchmal kann also auch das Gegenteil eintreten.
Thanks for bringing me, Humphrey.
Sehr genial waren wieder Dan und Blair, die dieses Mal zu meiner Freude um Welten mehr Screentime hatten, als noch in der Folge zuvor. So zähle ich auch die Szene, als sie sich bei ihm fürs Bringen bedankt und er überrascht antwortet, dass er in einem Moment wie diesem sagen würde, dass sie dasselbe bestimmt auch für ihn getan hätte, obwohl er weiß, dass dem nicht so ist (ja, kompliziert, ich weiß), zu meiner definitiven Lieblingsszene der Episode. Auch sehr grandios waren die Szenen, als sie ihn davor noch mit bedauernswerter Miene fragt, ob er bereits ein Date für Georginas Party habe, und danach ihr genialer, angewiderter Blick, als sie auf dem Dach ankommt und sich in Mitten von normalen Jugendlichen befindet. Von der Limousinen-Party zu einer Dachparty – das nenne ich mal einen Abstieg!!
And if you and Eric let me I'd really like to be more than just Lily's most recent husband.
Da die Plots von Vanessa und Scott bzw. Nate und Bree so unnötig waren, dass sie schon fast kaum mehr aufgefallen sind, gibt’s dieses Mal doch nur wegen Serenas nervtötender Storyline drei Punkte Abzug. Es ist einfach nur unglaublich, was sich dieses undankbare Gör wieder herausnimmt – weil es ihr eben mal nicht in den Kram passt, geht sie gar nicht erst auf die Uni, sondern hat vor, ein Jahr auszusetzen und lügt den zu gutmütigen Rufus wie gedruckt doppelt und dreifach an. Der Überhammer war ja das bereits erwähnte, geplatzte Meeting von Chuck, auf den sie sauer war, weil sie ihn während einer Besprechung in seiner Wohnung, in die sie sich selbst eingeladen hat, gestört hat. Das abschließende Gespräch von Rufus und Serena war noch sehr süß, aber mir geht es mit ihr ehrlich gesagt inzwischen schon so ähnlich wie mit Nate. Wenn sie leidet, dann leidet sie, aber mein Verständnis hält sich stark in Grenzen.
Carter und Serena kann man so oder so vergessen. Wahrscheinlich war das nur ein kleiner Gag der Autoren... oder auch nicht. Jedenfalls ist eins sicher: größere Bedeutung sollte man dem nicht schenken. In einer der kommenden Folgen werden beide doch wieder getrennte Wege gehen und der Horror wird hoffentlich endlich ein Ende nehmen.
Well, if your family can accept us together, maybe mine will one day, too.
Irgendwo zwischen Zickenkrieg und lästigen Blondinnen hatten wir dann noch Nate und Bree, die sich in einem Hotelzimmer verbarrikadieren und meinen, sie müssten 24 Stunden dort bleiben, um zu sehen, ob eine Beziehung auf lange Dauer auch in Frage käme. Ich weiß auch nicht, was sich die Autoren dabei wieder gedacht haben, aber sie hätten sich sicherlich einen Gefallen mehr getan, wenn sie die beiden in dieser Folge außen vor gelassen hätten... (meinetwegen auch gleich raus aus der Serie, aber man sollte ja bekanntlich nicht zu viel auf einmal wollen). Und die Information, dass Brees Eltern sich nicht damit arrangieren können, dass die mit Nate zusammen ist, hätte man geschickter in einen Plot der nächsten Folge einfügen können. Einen, der dann auch Sinn gemacht hätte.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass die Episode seit langem wirklich wieder eine Folge war, die Spaß gemacht hat und die man sich hier und da auch gerne wieder ansehen kann. Wenn die Serie dieses Niveau für die nächste Zeit beibehalten würde, wäre ich wirklich sehr glücklich, jedoch gehen wir mir ein paar Storylines immer noch zu sehr auf den Geist, um glauben können, dass sich Folgen wie diese wiederholen können...
Niko Nikolussi - myFanbase
Die Serie "Gossip Girl" ansehen:
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The FreshmanErstausstrahlung (US): 21.09.2009
Erstausstrahlung (DE): 02.05.2011
Regie: Norman Buckley
Drehbuch: Amanda Lasher
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