Review: #3.09 Jagd auf Jenny

An sich wieder eine äußerst durchwachsene Folge, bei dir sich aber dennoch teilweise das lang vermisste "GoGi"-Feeling oberflächlich wieder einstellt. Trotzdem bin ich nicht überzeugt, vor allem die Entwicklung von Jenny und Serena (in Bezug auf Trip) ist mir erneut äußerst suspekt und macht kaum Lust auf mehr, nachdem man die Grenze bereits vor einiger Zeit längst überschritten hat.

Did you ever have a threesome before?

Die mieseste Storyline haben in dieser Folge mal wieder Dan, Vanessa und Olivia bekommen. Der Dreier der Drei (wirres Wortspiel...) wurde ja mehr oder weniger bereits in den Promos angekündigt, aber es wird einem dann doch noch ein Stückchen lächerlicher zu Mute, wenn sowas dann auch wirklich in das Geschehen eingebaut wird und nicht nur ein billiger Trick war, um Zuschauer anzulocken... Dass man dadurch wohl nur einen Streit zwischen Olivia und Dan - die ja schon länger in der Serie ist, als es der Status Quo zulässt *hust* - vom Zaun brechen möchte, ist mehr oder weniger offensichtlich, was für eine Rolle Vanessa in der ganzen Sache spielt, brauch ich schließlich wahrscheinlich kaum noch zu erläutern. Wie auch immer, wir lesen hierüber mehr im kommenden Jahr, wenn myFanbase wieder nach der schlechtesten Storyline sucht...

It's time for Cotillion!

Unspektakulär wurde hingegen Jennys Debütantinnenball inszeniert, da ziehe ich lieber die zehnte Episode der Serie vor, die es damals auf allen Gebieten geschafft hat, mich zu begeistern, was dieser – schon allein wegen Jenny – herzlich wenig gelingt. Die Entwicklung, die Jenny wiederholt durchmacht, gefällt mir immer weniger und auch wenn ich mich bezüglich der damals in meinen Augen durch Autorenhand bereits beendete Streit-Storyline von Jenny und Eric geirrt habe, lässt auch das, was passiert ist zwischen den beiden, kaum Gutes anmuten. Es verwirrt insbesondere, wie schnell Eric Jenny vergibt, wollte er doch zwei Folgen zuvor rein gar nichts mehr mit ihr zu tun haben. Auch der Streit von Jonathan und Eric war mir dann doch etwas zu sehr vom Zaun gebrochen, nur um am Ende noch einen "dramatischen" Konflikt zwischenschieben zu können. Das ginge deutlich besser, keine Frage.

Ironisch ist – ganz nebenbei gesagt -, dass Jenny in der Debütantinnenball-Folge, in der Serena und Blair debütierten, so langsam mit der großen Blair-2.0-Veränderung begonnen hat und nun endgültig zu ihrem großem Idol transformiert ist. Der ein oder andere mag von Weiterentwicklung reden, ich finde es einfach nur traurig, wie Jenny sich verändert und letztlich auch ihre Wurzeln verleugnet hat. Hier hätte ich mir vielleicht auch eine Reaktion von Seiten Rufus' gewünscht, weil er doch sonst immer so darauf bedacht war, dass Jenny nicht vergisst, wer sie ist und woher sie kommt. Beide scheinen das aus den Augen verloren zu haben.

Nicht wirklich rausgekommen ist, ob Blair und Jenny weiterhin auf Kriegspfad sind oder nicht (was ja in dieser Serie generell schwer zu kapieren ist, da jeder in jeder Folge mal mit irgendwem aneinander gerät...). Ich tendiere persönlich zu ersterem, aber wie des Öfteren, wäre es zu verschmerzen, wenn man die Wiederaufnahme unwichtiger Plots lassen würde. Wenn es jedoch wirklich sein muss, würde ich mir schon wünschen, dass man sich beim nächsten Mal etwas Originelleres einfallen lassen würde; schon allein deshalb, weil es nicht das erste Mal ist, dass Blair eine ähnlich kindische Storyline bekommt...

Not knowing you... is your father's loss!

Wow, großartige Szene im Fahrstuhl, die die Folge insgesamt noch sehr aufgewertet hat und teilweise an gewisse Momente der ersten Episoden dieser Serie erinnert. Zwar war der Plot insgesamt wieder total dämlich, aber man konnte sich vor allem mit Serena toll identifizieren. Außerdem wurden mir mal einige Dinge klarer, vor allem weil mir bisher doch noch der Zusammenhang gefehlt hat, warum Serena so oder so handelt, auch wie es ihr damit geht. Nun, da das Thema Vater wieder angesprochen wurde, konnte man sich ja denken, dass es im Laufe der Folge noch einmal wichtig sein können wird bzw. einfach mal zur Sprache kommen könnte, was schließlich tatsächlich auch am Ende passierte. Bisher hege ich ja die Vermutung, dass Lily ihrer Tochter den Brief vorenthalten wird, bis dann Mr. van der Woodsen wirklich endlich mal auftaucht, aber die GoGi-Autoren haben erst durch ihre hyperintelligente Idee eines Dreiers mit Dan, Olivia und Vanessa bewiesen, zu was für Überraschungen sie gut sind (und nein, ich hab nichts von "zu was für guten Überraschungen sie gut sind" gesagt...).

Serena hatte zwar ihre starken Momente in der Folge, aber mir gefällt nicht, in welche Richtung sich ihre Storyline mit Trip manövriert. Auf eine Affäre zwischen den beiden kann ich wirklich verzichten und das aus dem einfachen Grund, weil es ein absolutes Klischee ist und ich endlich (wieder) eine Storyline in dieser Serie sehen will, die nicht absolut einem Klischee entspricht und nicht so vorhersehbar und dämlich aufgezogen wird wie so ca. über drei Viertel der Plot Twists... Ganz nebenbei gesagt, kauf ich weder Trip, noch Serena (was ausnahmsweise nicht mal an Blake selbst liegt...) ab, dass die beiden so starke Gefühle haben, die möglicherweise über Freundschaft hinaus gehen. Die beiden hatten doch bisher null Kontakt und dann plötzlich ist es die große Liebe?

Fazit

Zwischenzeitlich recht ordentliche Folge, die es zumindest teilweise schafft, alte Gefühle hervorzuholen, vor allem die erwähnte Szene mit Serena und Blair im Aufzug wird mir vielleicht ja doch noch länger in positiver Erinnerung bleiben. Mal sehen, was die nächste Woche bringt, bis dahin aber nur vier Punkte, weil der Rest leider wieder zu unausgegoren war.

Niko Nikolussi - myFanbase

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