Review: #3.13 Gute Zeiten, schlechte Zeiten
Nachdem ich, so gut es ging, versucht habe, diese Review hinauszuzögern, weil ich mir bei der Bewertung der Folge ursprünglich mehr als unsicher war, habe ich es nun endlich geschafft, an den Punkt zu kommen, mich daran zu wagen. Die Folge war tatsächlich nicht so schlimm wie erwartet, aber dennoch lassen mich bereits die ersten drei Minuten gerührt auf die letzten drei Monate zurückblicken, in denen die Serie pausierte und off-screen mal wieder angenehmer war. Ihr fehlt es weiterhin an Biss und Intelligenz in den Storylines (man darf ja wohl noch träumen...), um nicht so schnell abzuflachen und ins Lächerliche abzudriften. Genau das geschieht nämlich auch hier wieder, sodass es letztendlich doch nur für fünf Punkte gereicht hat. Stephanie Savages positive Voraussagungen und Huldigungen der zweiten Staffelhälfte haben sich damit bisher also mehr oder weniger nicht bewahrheitet...
Why don't you exactly tell me what happened?
Hm, Lily und Rufus... Seltsame Storyline, um die genauso wie im letzten Jahr, als Bart in Lilys Vergangenheit nachforschte und herausfand, dass sie mit Rufus einen gemeinsamen Sohn hat, ein riesiges Geheimnis um nichts gemacht wird. Dementsprechend nervt mich schon jetzt, dass Rufus sich immer mehr von Lily abwendet, anstatt, dass er - zum Beispiel - in der Zeit, die er mit Skifahren zugebracht hat, sie hätte fragen können, was zwischen ihr und ihrem Exmann wirklich vorgefallen ist, als gleich vom Schlimmsten auszugehen und sie komplett zu meiden und sich von einer Frau, die er kaum kennt, Ratschläge geben zu lassen. Klar ist jedoch zumindest jetzt schon, dass die Autoren mal wieder äußerst abstruse, für mich unklare Wege einschlagen und meinen, damit, dass sie am laufenden Band Paare, an denen die Fans so hängen, und Figuren, die so geliebt werden, auseinanderbringen oder unsympathisch machen, tatsächlich noch viel mehr weiterkommen. Egal was kommen mag, es ist zu erwarten, dass Rufus seiner neuen Freundin höchst wahrscheinlich sogar näher kommt und man uns bis zum Finale mit frischem Drama heiter zu halten versuchen wird, bis die beiden sich wieder versöhnen und alle glücklich sind... Was die Autoren sich auch ausgedacht haben, es kann nicht anspruchsvoller als meine intelligente Idee sein!
You are right. The last thing I'd wanna do is rush into something.
Ich habe es kommen sehen. Die Autoren machen es sich wieder einmal sehr einfach, springen ein wenig in der Zeit herum und werfen uns schließlich zurück ins Geschehen. Was ist überhaupt passiert? Während weder über Trip, noch über den Unfall, der Serena sogar ins Krankenhaus brachte, ein Wort verloren wird, haben sich Serena und Nate tatsächlich angenähert und sind kurz davor, eine Beziehung zu beginnen. Was ja für ein paar Fans ganz nett ist, ist storytechnisch gesehen mal wieder ein gewaltiger Rückschritt, einfach weil man den Autoren zumindest ein einziges Mal zutrauen hätte können, dass sie eine Story erstens vernünftig beenden und dann auch noch den neuen Plot langsam angehen, es dann aber doch nicht getan haben.
Stattdessen schlafen die beiden kurzerhand miteinander, streiten sich, zicken ein wenig rum und vertragen sich am Ende erneut. Damit ja für Spannung gesorgt ist, verabredet sich Fräulein van der Woodsen dazwischen auch noch aus Trotz mit Damien, der sie in einer Szene auch noch fast zu sexuellen Handlungen zwingt, um ihrem Prinzen Nate im übertragenen Sinne die Chance zu bieten, sie zu retten und zurückzuerobern. Man darf ja gespannt sein, wohin uns das wundersame Märchen von Serena und Nate in dieser restlichen Staffel noch führen wird, zumindest eine Sache ist bereits sicher: Dan, der in dieser Season schon viel zu oft das Opfer meines Gespöttes wurde, kann sich vorläufig in Sicherheit wiegen. In nächster Zeit wird wohl eher dieses fairy tale meinen Spott zur Gänze beanspruchen.
Jenny goes wild 3.0
Ebenfalls äußerst unspektakulär ging es diese Woche mit Jenny und Damien weiter. Wie erwartet ist Jenny inzwischen in so einige dunkle Machenschaften verwickelt, dealt mit Drogen und bandelt dann auch noch an einen bad guy wie Damien an. Klingt ganz danach, als wäre es für Rufus mal wieder an der Zeit, seine Tochter zurück auf den Boden der Tatsachen zu holen, wie er es bereits die beiden Staffeln zuvor – wenn öfters auch eher indirekt – geschafft hat. Man sieht also: Meine Begeisterung hält sich in Grenzen; dass Jenny ein wenig wilder werden kann, wussten wir auch schon und auch der Rest ist aus anderen Serien bekannt, vor allem in den CW-Produktionen ist es ja nicht allzu selten, dass so schwierige Themen wie Drogen, Sex und Alkohol angesprochen werden... Und ja, das war sarkastisch...
If you got a minute, I could use a friend.
Auf zum nächsten Plot, der zurückdenkend irgendwie in dieser Episode gar keiner war, weil Dan bis auf den ein oder anderen Dialog nicht wirklich viel zu melden hatte. Auch auf Vanessa, für die er neuerdings ja so großartig viel empfindet, wurde gleich ganz verzichtet und alles, was wir dann zu sehen bekommen, ist ein leidender Dan, der es nicht auf die Reihe kriegt, mit Vanessa zu sprechen und ihr zu erklären, was nun los ist. Zwar hat er ihr seine Liebe damals im Krankenhaus gestanden, aber bis vor kurzem waren die beiden ja bekanntlich noch beste Freunde und da sie sich schon sehr lange kennen, wird sie wohl auch nichts hineininterpretiert haben... Wo wir gerade bei Freunden sind! Hatte Vanessa nicht Kontakt mit jemandem, mit dem sie sich für Dans Verhältnisse zu gut verstanden hat, woraufhin ihre toughe Mutter sofort geschaltet hat, dass er in ihre Tochter bindungslos verliebt sein muss? Kontinuität, liebe Autoren, Kontinuität!
I don't have a real mother, Blair. I never will.
So, und damit auch zu Blair und Chuck, die natürlich (natürlich!) wieder dafür gesorgt haben, dass die Episode kein sogenannter Totalverlust für den totalverlustgewöhnten Fan wurde und trotz einiger Dinge, die mich einfach nerven, in der ein oder anderen Szene geglänzt haben. Wir wissen nun also, dass Elizabeth wirklich Chucks Mutter ist (anders kann ich auch die Szene am Ende wiederum nicht interpretieren), was zwar schön für unseren Chuck sein mag, aber eigentlich schade für den Charakter aus Zuschauersicht ist, weil er uns als inzwischen elternloser Typ präsentiert wurde und wir ihn aufgrund seiner traumatischen Vergangenheit vielleicht sogar auch mehr mochten, als wir es sonst getan hätten, und nun alles, was wir in den letzten Jahren über ihn gelernt haben (ich will nur an das tolle, für den Zuschauer letzte Gespräch zwischen Chuck und Bart erinnern, als der sich zum ersten Mal in seinem Leben Chuck öffnet und ihm sagt, warum er so ist, wie er ist, und warum er ihn so behandelt; hauptsächlich ging es dabei auch um seine angeblich tote Mutter, was nun ja eben nicht mehr so ist), null und nichtig ist. Interessant finde ich an dem plötzlichen Auftauchen von Elizabeth eigentlich auch nur, warum sie verschwunden ist, und ob Bart davon wusste, was uns für den Rest der Staffel, wie es die Autoren wohl beabsichtigen, auf Trab halten wird - außer sie, was auch meine Angst ist, weil man aus der Story vielleicht sogar etwas herausholen könnte, verschießen das Pulver schon nach drei Episoden und lassen die ganze Geschichte, wie leider so Vieles, doch wieder schnellstens in Vergessenheit geraten.
Wie Blair Chuck unterstützt hat, fiel mir ebenfalls sehr negativ auf und bestätigte nur wieder einmal, wie sehr sich Blair doch verändert hat – und des eben traurigerweise nicht zum Guten, sondern in eine andere Richtung, was mir ganz und gar nicht gefällt. Lässt sich hoffen, dass sie nun im Laufe der Storyline ein wenig verständnisvoller gegenüber Chuck wird und ihm öfters den Rücken stärkt, wie sie es zum Beispiel am Ende getan hat, als sie zuerst – wenn auch ohne Chucks Wissen – seine Mutter zur Rede gestellt hat und ihm anschließend in einer schönen Szene gesagt hat, dass er zumindest auf sie immer zählen kann…...
Fazit
Wenn es so viel schneit, dass man nicht mehr weiß, in welcher Jahreszeit man sich überhaupt befindet, wenn die Temperaturen von hohen Plusgraden bishin zu niedrigsten Minusgraden springen und die Blumen wieder so schnell verwelken, wie sie erblüht sind, dann fängt nicht der April an, sondern eindeutig die zweite Staffelhälfte von "Gossip Girl". Ich sehe schon voraus, dass es in den nächsten zwei Monaten stürmisch werden wird, wie stürmisch wird sich aber noch erst herausstellen. Bis dahin also durchwachsene fünf Punkte, in der Hoffnung auf viele schöne Frühlingsüberraschungen...
Niko Nikolussi - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Hurt LocketErstausstrahlung (US): 08.03.2010
Erstausstrahlung (DE): 20.06.2011
Regie: Tony Wharmby
Drehbuch: Sara Goodman
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