Bewertung

Review: #3.11 Zeit der Wahrheit

Thanksgiving steht vor der Tür und wie erwartet, schafft es die Serie zumindest da teilweise aus seinem Kellerloch rauszukommen und für kurzweilige Unterhaltung zu sorgen. Doch der Schein trügt für einen Moment, denn wieder einmal zeigt sich in so vielen Storylines die Unoriginalität der Drehbuchautoren.

All I care about is you!

Nun gut. Vielleicht verlief es am Ende der Folge nicht genau so, wie ich es in meiner letzten Review prophezeit habe. Aber nur, weil Serena jetzt doch zu ihrer neuen großen Liebe (so viel zu Seelenverwandtschaft *hust*) in die Limousine gestiegen ist, muss das ja nicht heißen, dass sie und Nate am Ende nicht doch noch zusammenkommen. Und während ich mir noch überlege, ob mich das mehr langweilen würde als im Moment Serena und Trip, kann man nur wieder mal über die Hohlheit der Autoren lachen und wohl der Aussage, dass eine Horde von Affen die Aufgaben der Autoren besser meistern könnte, zustimmen.

Wirklich Spannung hat das Ende dann auch nicht versprochen, da es ja auf der Hand liegt, dass Maureen Serena höchstwahrscheinlich mit dem Brief von ihrem Vater, den Lily ihr wie erwartet vorenthalten hat, erpressen wird. Das einzig Gute an der gesamten Storyline war da noch der endgültige Bruch zwischen Lily und Serena, auch wenn man sich denken kann, dass wieder Wege gefunden werden, die die beiden nach ein oder zwei Folgen (schon) wieder näherbringen.

Well, my mother I were finally connecting. In face of her illness she became a different person. And she was loving and kind and I wanted to stay and enjoy this person for as long as I could.

Auch Lilys Story mit Rufus und CeCe war weitestgehend ziemlich langweilig und bot auch kaum spannende Ansätze. Es ist zwar schön, dass sich Mutter und Tochter nach ihrer Versöhnung in der letzten Staffel immer wieder besser verstanden haben, aber es wäre auf jeden Fall interessanter gewesen, wenn wir davon auch ein bisschen mehr als nur vage Andeutungen mitbekommen hätten. Interessant ist nun, dass Lily im Sommer einen Trip gemacht hat. Da man den Autoren ja nicht mehr viel zutrauen kann, wird sie wohl auch zufällig wie Serena auf der Suche nach Mr. van der Woodsen gewesen sein, etwas anderes kann ich mir im Moment gar nicht vorstellen...

Oh, you're in love with her!

Insgesamt zwar nicht ganz so übel wie in den letzten Wochen (weil nun zumindest endlich Olivia weg ist!), aber trotzdem ist auch dieser Plot immer noch sehr anstrengend. Es fällt einfach weiterhin schwer, zu glauben, dass Dan für Vanessa jetzt ganz plötzlich durch den Dreier seine wahren Gefühle entdeckt hat. Dass nun auch noch Vanessas Mutter auffällt, dass Dan natürlich zu 100% in sie verliebt sein muss, wirkt viel zu konstruiert. Ich bin mal gespannt, wie lange es bei Vanessa braucht, bis die dahinterkommt, dass er sich in sie verliebt hat und ihr Herz natürlich auch nur für ihn schlägt...

Is it me or is my daughter just getting crazier and crazier?

Der große Pluspunkt dieser Folge trägt den Namen Margaret Colin. Nach der langen Abwesenheit der Schauspielerin in ihrer Rolle von Blairs Mutter Eleanor, taucht sie pünktlich an Thanksgiving wieder auf und bringt nicht nur eine gewaltige Portion Witz mit, sondern dazu auch noch eine Prise Drama und Wehmut. Witz vor allem durch die Schlagabtausche, die sich Mutter und Tochter dieses Mal wieder liefern – wobei Blair sogar zum ersten Mal seit langem richtig, richtig angenehm war -, Drama durch die Schwangerschaft, in der Eleanor anscheinend gerade stecken soll, und die Wehmut kommt schließlich und endlich ganz meinerseits.

Dass die Autoren wirklich so dumm sind und eine der bei weitem interessantesten und witzigsten Figuren mehr oder weniger aus der Serie schreiben, indem sie den Charakter einfach mal ganzzeitig nach Paris ziehen lassen (und damit auch meinen geliebten Cyrus), ist schlichtweg unglaublich dämlich. Insbesondere die Beziehung zwischen Mutter und Tochter hätte so viel Konfliktpotenzial, weil darauf in der Vergangenheit ja leider wenig eingegangen wurde. Schade, dass die Autoren tatsächlich nur noch falsche Entscheidungen am laufenden Band treffen. Es wäre bestimmt um Weiten klischeehafter (oder sagen wir einfach nur vorhersehbarer) gewesen, wenn Eleanor wirklich schwanger gewesen wäre, aber dafür hätte man darauf einen anständigen Plot ziehen können, in dem auch Blair mal wieder was Anderes zu tun gehabt haben hätte, als Lady-Gaga-Konzert-Besuche und nervige College-Komplotts zu planen.

Dass Dorota nun schwanger sein soll, ist lächerlich. Zwar ist sie auf jeden Fall unter meinen Top 3 der wenigen guten Figuren (und das sind hauptsächlich die Nebencharaktere; ja, sehr bitter!), doch passt das für mich nicht und lässt die ganze Sache um die Schwangerschaft, die in den Promos mal wieder so großartig angepriesen wurde, nur lachhaft dastehen. Ganz abgesehen vom Potenzial, das der Plot gehabt hätte, wenn zumindest einer der Hauptfiguren schwanger geworden wäre. So heißt das aber nur, dass wir sehen, wie Dorotas Bauch wächst und sie irgendwann halt mal ihr Kind bekommt – ohne aber, dass es eine Veränderung für die anderen Figuren bedeuten würde. Es geschieht alles so nebenbei, dass es bald schon in Vergessenheit geraten wird.

Fazit

Kurzzeitig ist es der Serie gelungen, ein wenig herauszustechen, doch die Entwicklung einiger Storylines hat mal wieder gezeigt, dass "Gossip Girl" immer noch nicht aus seinen Fehlern gelernt hat.

Niko Nikolussi - myFanbase

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