Review: #3.17 Inglourious Bass-terds

Nachdem in den letzten paar Folgen ja schon deutlich ein Aufwärtstrend zu erkennen war und ich bereits wieder geglaubt hatte, dass die Serie doch nur wieder unmittelbar vor dem Abstieg steht, bringt sie diese Woche wirklich das Kunststück fertig, sich erneut zu steigern und eine fast niveauvolle Stunde Fernsehen zu liefern, was für "Gossip Girl" ja definitiv nichts Gewöhnliches ist...

I feel very bad wishing Mr. Nate not happy birthday or bringing him polish breakfast sausages in his bed.

Schon die Hommage an Oscar-Abräumer "Inglourious Basterds" indirekt in den Titel eingearbeitet (bezogen auf die Bass-Familie), als auch Serenas Idee für die Geburtstagsfeier von Nate, haben mir sehr gut gefallen, vor allem die Aufmache war wirklich genial und einmal etwas anderes, als das, was die Show einem sonst so zu bieten hat. Für zusätzliche Unterhaltung sorgte dann noch die schwangere Dorota, die nicht nur ihre reinste Freude an den Spielzeugwaffen zu haben schien, die sich Serena für das Spiel über – im wahrsten Sinne des Wortes – Leben und Tod besorgt hat, sondern auch eine Reihe von sehr witzigen Dialogen brachte, wie unter anderem der folgende:

Vanya: "Hello Dorota!"

Dorota: "What are you doing here? I will be killed if someone finds me here!"

Vanya: "Why would somebody kill you? [looks confused] Is it that royalist from Russa?"

Dorota: "No... in game!" [shows Vanya her picture]

Auch für einen süßen Awww-Moment fand man Zeit, als Vanya ihr, wenn es auch irgendwie gequetscht und fehl am Platz gewirkt hat, den Heiratsantrag machte (Vanya: "Dorota, the first moment I saw you, I knew you were princess"). Da bin ich mal gespannt, inwiefern Dorotas Hochzeit und natürlich auch der weitere Schwangerschaftsverlauf mit einbezogen wird, so ganz links liegen gelassen wird es wohl nicht werden, wenn in den letzten Folgen doch schon sehr darauf gebaut wurde.

I didn't know you were applying the Tisch Writing Program! – I'm kinda not telling anyone.

Ganz okay waren diese Woche auch Vanessa und Dan, die auf ihren üblichen Kinderkrams verzichtet und die Rasseln daheim liegen lassen haben, und jetzt auf wirklich harten Stoff übersteigen, wenn alles so abläuft, wie ich es mir bereits zusammengereimt habe... Dass Vanessa sich nun auch für das Tisch Writing Program angemeldet hat, war nicht nur klar wie Kloßbrühe, sondern wird natürlich für einigen Ärger sorgen, insbesondere Dans Vertrauen in Vanessa (oder so etwas in der Art *hust*) könnte geschwächt werden und die Konsequenzen wären vielleicht sogar so fatal, dass es zur Trennung kommt... Des einen Freud, des anderen Leid blicke ich anhand meiner Prognose schon mal sehr zufrieden in die Zukunft, ganz abgesehen davon, dass ich den Plot ganz ehrlich – ohne den üblichen billigen Sarkasmus – tatsächlich zufriedenstellend fand, weil man ihn schon allein aufgrund des Themas ernster nehmen konnte, da es nicht immer nur um die Beziehung ging, die ja sonst bisher im Vordergrund stand und mein Interesse bekanntlich gar nicht geweckt hat...

Jenny, us hanging out was... just as friends!

Damit gleich zum eigentlichen Punkt, den ich im obigen Absatz ansprechen wollte: Serena und Nate. Und jetzt auch Jenny. Es war natürlich abzusehen, dass man Jenny kurzfristig, nachdem es mit Damien nicht geklappt hat, ins ungemein beliebte Beziehungsdreieck-Boot holen würde. Und nun, da es mit jeder neuen Folge einen Schritt mehr auf das Finale zugeht, sind auch die Autoren wieder gewillt, möglichst viel Unheil im Liebesleben ihrer Figuren anzustellen. Bisher stört mich das anbahnende Triangle jedenfalls nicht, da Nate seinen Standpunkt ja ziemlich deutlich klargemacht hat und es mich nun überraschen würde, wenn er plötzlich einsähe, dass er doch Jenny als die Frau seiner Träume an seiner Seite haben möchte, während Jenny mehr das eigentliche Problem zu sein scheint. Ich hoffe mal, dass Eric, der ja bemerkt hat, dass Nate in Jennys Aufmerksamkeitszentrum wieder eine größere Rolle eingenommen hat, etwas dagegen tut und im Notfall auch Serena einbezieht, weil es nicht nur keine Art ist, der Halbschwester (!) den Freund auszuspannen, die einen auch wirklich immer nur gut behandelt hat, sondern auch, weil Serena und Nate ein sehr konstantes Paar wären und ich auf unnötige Beziehungsschwierigkeiten eigentlich verzichten könnte.

Einen neuen Freund könnte Eric derweil in Elliot gefunden haben, den er während des Spieles kennenlernt, nachdem er scheinbar trotz einiger kleinerer Techtelmechtel immer noch nicht den Richtigen gefunden hat. Finde ich etwas schade, dass das mal wieder so alles ziemlich nebenbei passiert, vor allem auch damals bei Jonathan hätte man gut den ersten Kuss in einer richtigen Beziehung näher thematisieren können, während es nun so scheint, als würde Eric inzwischen perfekt mit seiner Homoxsexualität umgehen können, war er doch vor gar nicht allzu langer Zeit unsicher und wusste selbst nicht, was tun. Welches Potenzial da mal wieder hinter all den Geschehnissen der Hauptfiguren verloren ging und geht, ist schade und ich hoffe, dass es dieses Mal ein wenig anders laufen wird, wenn man uns die beiden wirklich langfristig als Paar verkaufen möchte.

The worst thing I ever did, the darkest thought I ever had. You said you would stand by me through anything. This, Blair, is anything. – I didn't think that the worst thing you would ever do would be to me!

Eine noch so gute Episode dieser Serie wäre nichts wert, gäbe es da nicht Chuck und Blair, die beide in dieser Folge wirklich so ziemlich alles überschattet haben und mit ihrem Gespräch am Ende auch für den zweitgrößten Gänsehautmoment der Staffel gesorgt haben: nämlich der Augenblick, in dem sie sich ganz offensichtlich trennen. Traurig, aber leider auch die einzige mögliche Konsequenz, nachdem, was Chuck Blair, als die bereit war, sich für ihn und sein geliebtes Hotel Jack hinzugeben, angetan hat. Wie die Autoren nun gedenken, die beiden wieder zusammen zu bringen, wird sich zeigen, aber für alle Fans des Paares sei natürlich gesagt, dass die Staffel noch nicht um ist und vor allem in "Gossip Girl" in wenigen Folgen sehr viel geschehen kann – es wäre also durchaus möglich, dass wir die Wiedervereinigung der beiden noch in dieser Season erleben werden.

Jack war dann auch zum ersten Mal richtig überzeugend bzw. hat Desmond Harringtons endlich mal das Bitterböse in seinem Charakter rübergebracht, ohne, dass es mich mit negativen Eindrücken zurückgelassen hätte: Jack ist und bleibt nun mal ein ekelerregender Arsch, was die Episode dem Zuschauer zum Schluss noch einmal sehr schön vor Augen geführt hat. Nun scheint es ja so, als ob wir von Jack nicht mehr viel zu sehen bekommen werden, nachdem er selbst sagte, alles gehabt und besessen zu haben, was Chuck je etwas bedeutet hat, und keinen Grund mehr hätte, zu bleiben, aber eine versöhnliche Rückkehr oder zumindest ein endgültiger Abgang für die Figur, der besser und nicht so übereilig eingeleitet wird, und die Storyline, die irgendwann in Staffel 2 begonnen und relativ abrupt geendet hat, wäre in die kommende Staffel bestimmt nicht schlecht…

Fazit

Man darf also durchaus gespannt sein, mit was die Autoren in den letzten Folgen vor der Sommerpause noch kommen werden. Bisher gefällt mir aber das, was mir geboten wird, ausgesprochen gut, und solange auch die nächste Folge überzeugen kann, sehe ich keinen Grund, dass die finalen Episoden nicht die vielleicht besten in einer langen, langen Zeit sein werden...

Niko Nikolussi – myFanbase

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