Review: #5.09 Disco Fieber
Ging es letzte Woche noch richtig voran und machte es wirklich viel Spaß die Folge anzuschauen, gab es diese Woche wieder einmal viele Szenen, in denen man kurz vorm Einschlafen oder Vorspulen war. Dafür kamen Chuck und Blair-Fans mal wieder auf ihre Kosten, denn so wie wir das schon von vielen, vielen "Gossip Girl"-Episoden kannten, waren es mal wieder diese beiden, die uns die Folge retteten.
"No-one can touch me anymore. I'm a Rhodes now."
Fangen wir mal mit der Storyline an, die leider mal wieder den größten Raum eingenommen hat und mir schon wieder auf die Nerven ging. Für einen Moment sah es so aus, als würde Ivys Geheimnis tatsächlich ans Licht kommen und als wären wir sie langsam los. Doch weit gefehlt. Stattdessen sollte uns diese Folge wahrscheinlich am Ende großes Mitleid für Ivy empfinden lassen, die ja eigentlich nur eine Familie haben und glücklich sein will. Doch mir geht ihr verlogenes Gerede derart auf die Nerven, dass ich nicht anders kann, als zu hoffen, dass Max sein Ziel erreicht und sie auffliegen lassen kann. Max, Ivys Exfreund, hat in dieser Folge eine große Rolle gespielt, denn er erpresst Ivy und will ihr Geheimnis ausplaudern. Doch das hat nicht richtig funktioniert. Dabei hat es auch nicht geholfen, dass er sich an Serena geklammert und diese ausgenutzt hat. Ich persönlich bin eigentlich immer noch der Meinung, dass ihm Serena durchaus gefällt und er sie wirklich mag, weshalb ich von seiner Wandlung hin zum eiskalten Erpresser, der im Zuge der ganzen Familie Ivys unglückliche Kindheit ausplaudert, etwas enttäuscht bin. So wird er nicht weiterkommen, denn er versucht es die ganze Zeit auf Ivys Niveau und das scheint nur für sie zu funktionieren. Über die ganzen Ungereimtheiten braucht man sich eigentlich gar nicht mehr auszulassen, doch eines werde ich nie verstehen: Wann zum Teufel hat die ganze Familie Rhodes/van der Woodsen/Humphrey das Kind Charlie zuletzt gesehen? Wie kann es sein, dass NIEMAND im Stande ist, das Mädchen wieder zu erkennen? Und was um Himmels willen ist mit der echten Charlie, dass Carol solche Angst hat, dass die Wahrheit über sie ans Licht kommt? Ich hoffe sehr auf ein baldiges Treffen mit dieser, denn wenn Ivy die Alternative ist, habe ich sie bereits jetzt ins Herz geschlossen. Jedenfalls haben wir mit Sicherheit nicht das Letzte in dieser Hinsicht gesehen, denn auch wenn sich Ivy jetzt sicher fühlt, da sie sozusagen völlig in der Familie aufgenommen wurde, hat Max sicher noch irgendwo etwas in der Hand. Ich finde ihn eigentlich ganz gut und würde mich freuen, ihn noch weiter zu sehen, denn seit er aufgetaucht ist, ist diese Storyline nicht mehr die allerschlimmste, die es jemals gegeben hat, sondern nur noch überflüssig und anstrengend. Schade, dass seine Liaison mit Serena so schnell zu Ende ging, sie scheint in letzter Zeit aber auch wirklich nur Pech mit den Männern zu haben. Moment - sagte ich in letzter Zeit? Oh... Doch wenn sie weiterhin mit solchen provozierenden, goldenen Kleidern auftaucht, mit denen sie auf einer Feier ihrer GROßMUTTER herumstolzierte, sollte es eigentlich nur eine Frage der Zeit sein, bis sie wieder einen Mann einfängt. Achja und CeCe ist übrigens krank und will es niemandem sagen - schnarch. Außer Charlie/Ivy natürlich, denn diese ist ja die vertrauenerweckendste Person, die eine amerikanische Serie je gesehen hat. Na Prost Mahlzeit!
"I told you, I'd do the right thing."
Auch wenn Nates Storyline in dieser Folge wie so oft eher einen Nebenstrang eingenommen hat, konnte er doch zumindest teilweise überzeugen. Nicht in der Hinsicht, dass er wirklich mein Interesse geweckt oder ich tatsächlich mitgefiebert hätte, aber immerhin in der Hinsicht, dass mein Respekt vor ihm, genau wie der seines Großvaters, doch wächst. Ich fand es wirklich anständig von ihm, wie er den Konflikt rund um den Skandal von seinem Cousin Tripp und dessen intriganter Ehefrau Maureen gelöst hat. Allerdings frage ich mich, wie erfolgreich so eine Zeitung wirklich sein kann. Denn seien wir mal ehrlich: Die unverschämten, unerwarteten Skandale sind das, was die Leute lesen wollen und nicht die angedeuteten, gut recherchierten...
Allerdings bin ich gespannt, was noch mit Tripp und Maureen passiert, denn ich glaube nicht, dass wir das Letzte von ihnen gesehen haben. Doch selbst wenn es so wäre, war es doch nett, dass es auch bei "Gossip Girl" Charaktere gibt, die in der Vergangenheit einmal eine große Rolle spielten und dann nicht völlig in der Versenkung verschwinden. Nates Großvater William allerdings ist mir äußerst suspekt und ich kann nicht anders als ihm zu misstrauen, da ich immer noch nicht ganz sehe, was genau er vorhat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass alles, was er wollte, war, Nate groß herauszubringen und dass er jetzt zufrieden ist. Das sähe ihm nicht ähnlich und sein Geheimnis mit Diana muss schließlich auch noch aufgedeckt werden.
"I was trying to get you back on the radar. I knew you wouldn't like the method, but if it makes you feel better: There's a twitter called 'HumphreyLove', too!" - "That's me..."
Gähn... Ich finde es ja im Prinzip sehr gut, dass die Autoren die Geschichte rund um Dans Buch nicht fallen gelassen haben, aber irgendwie ist sie einfach nur langweilig. Ich plädiere ja immer noch dafür, uns mehr Inhalte aus dem Buch zu präsentieren, aber da laufe ich vermutlich gegen eine Wand. Alessandras Idee, das Interesse der Leute an Dans Buch durch schlechte Kritiken zu wecken, ist uralt und kann durchaus funktionieren. Trotzdem ist hier nicht wirklich Stimmung aufgekommen und ich hätte Dan lieber wieder mit Chuck interagieren sehen als mir anzusehen, wie sich gaaanz langsam so etwas wie eine Romanze zwischen ihm und seiner Promoterin anbahnt.
"Are you saying that you want your fiancé to be more like Chuck?" - "No! More like the man Chuck has become. Like Louis used to be, when Chuck was like Louis is now."
Jetzt zu der Storyline, die diese Folge - Überraschung! - wie so oft schon herausgerissen hat. Chuck und Blair waren diese Woche eindeutig mal wieder in Höchstform. Es fing schon bei den Dialogen zwischen Blair und Dorota an, bei denen mir Dotoras Anspielungen auf die vielen Körpertausch-Filme wie "Freaky Friday" oder "Wie ausgewechselt" sehr gut gefallen haben. Aber es wurde immer besser. Blairs und Chucks Besuch bei seinem Therapeuten war anfangs sehr amüsant und man merkte Blair an, dass sie durchaus Erfahrungen mit Psychologen hatte, wobei mich ihre Seitenhiebe auf Psychologen im Allgemeinen und Chucks Therapeuten im Besonderen sehr zum Lachen gebracht haben. Aber auch das bisschen Serienkontinuität, das mit den Anspielungen auf Blairs Bulimie und die Homosexualität ihres Vaters gewahrt wurde, tat sehr gut. Leighton Meester war auf jeden Fall mal wieder in Höchstform, denn sie schaffte es, von den spitzen Bemerkungen gegenüber dem Psychologen von einer Sekunde auf die nächste zu Betroffenheit und trauriger Erkenntnis über sich selbst und ihre Beziehungen zu wechseln. Es war offensichtlich, dass sie enttäuscht war, dass Chuck den Ring zurückgegeben und sie tatsächlich losgelassen hat und sie tat einem in dem Moment einfach nur Leid.
"All this time I blamed you for pulling me into the dark. But I was wrong. It was me who brought out your dark side. And now that I'm with Louis I've done the same to him."
"You never pulled me to the dark side Blair. I only turned dark and desperate because I was afraid of losing you."
Diese Erkenntnis ließ mich schlucken und stimmte mich doch nachdenklich, denn rein von den Fakten her hatte Blair irgendwie Recht. Doch Chuck hat es mal wieder auf den Punkt gebracht. Blair war nicht diejenige, die das Böse in ihm hervorgerufen hat. Denn mal ehrlich: Er hat sie an seinen Onkel verkauft, sie verletzt und schlimme Spielchen mit ihr getrieben - das war nun wirklich ihm zuzuschreiben. Und auch wenn man Blair verstehen kann, dass sie all das nicht von heute auf morgen vergeben kann, hat diese Erklärung und Chucks Geständnis Nate gegenüber, dass er sich nicht vorstellen kann, Blair eines Tages nicht mehr zu lieben, doch Verständnis für ihn hervorgerufen. Chuck ist einfach ein verzweifelter, innerlich zerbrochener Mann, der mit Liebe nicht richtig umgehen kann. Doch nun, da er sich so überzeugend geändert hat und sich offensichtlich immer noch das Beste für Blair wünscht, steht einer Wiedervereinigung der Beiden meiner Meinung nach kaum noch etwas im Wege. Außerdem ist nach dieser Folge wieder klar, dass die beiden einfach zusammen gehören, denn jede Szene zwischen den beiden brachte Gänsehaut hervor und ließ einen auf ein Happy-End hoffen. Das muss sogar ich als eigentlicher Dair-Fan zugeben (apropos: Ich hoffe sehr, dass die Autoren dieses Pairing nicht vergessen haben und wir sie zumindest noch als Freunde vereint sehen können), diese Chemie lässt sich nicht überbieten. Allerdings wäre "Gossip Girl" nicht "Gossip Girl", wenn uns da nicht noch eine böse Überraschung erwarten würde. Ich hoffe nur, dass uns die Autoren nicht mehr allzu lange mit Louis quälen würden, denn mal ehrlich? Wer glaubt noch eine Sekunde, dass Blair schlussendlich mit ihm zusammen bleibt?
Fazit
Hätte es Chuck und Blair nicht gegeben, wäre diese Folge viel zu langweilig und zäh gewesen. So haben die beiden aber wieder Einiges gerettet und die fünf Punkte lassen sich fast ausschließlich auf ihr Konto verbuchen. In Zukunft will ich aber wieder mehr Chuck/Dan-Szenen und etwas weniger Ivy/Charlie sehen - das sollte doch wohl möglich sein, oder?
Klara G. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Rhodes to PerditionErstausstrahlung (US): 28.11.2011
Erstausstrahlung (DE): 29.10.2012
Regie: Andrew McCarthy
Drehbuch: Natalie Krinsky
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