Review: #5.14 Ausgeflittert

Nach der überzeugenden 100. Folge in der letzten Woche schafft es "Gossip Girl", das hohe Niveau aufrecht zu erhalten und wieder gekonnt zu unterhalten. Allerdings gab es doch ein paar Dinge, die einen nicht so ganz befriedigt haben, sodass die Folge an die letzte doch nicht ganz heranreichen konnte.

"I could never have survived this last month without you. I also know you wrote those vows. It's pretty obvious you care way more about me than Louis. As a friend of course. And I care about you, too. Even if I have odd ways of showing it - bossing you around or making fun of your hair - Seriously, you should cut it already!"

Fangen wir mal mit dem Teil der Folge an, der besser nicht hätte gelöst werden können. Der Großteil der Handlung drehte sich diese Woche um Blair und Dan und jede Minute Screentime war es wert. Wie liebenswert sind die beiden eigentlich? Spätestens nach dieser Folge KANN man dieses Pairing nur noch lieben. Der einzige Kritikpunkt wäre hierbei, dass die Autoren den beiden nicht mehr Zeit verschafft haben, ihre Beziehung noch weiter fruchten zu lassen. Wie gerne hätte ich die beiden die Nacht über im Hotelzimmer erlebt! Da hätten wir möglicherweise richtig gute komödiantische Momente a la Seth und Summer erlebt. Doch während uns dies vorenthalten wurde, konnten wir immerhin andere lustige Momente zwischen ihnen erleben. Blair hat sich am Flughafen mehrere Male selbst mit genialen Äußerungen übertroffen. Die reichten von "She refuses to get botox. Her face is an emoticon" über "You think I would be insulted by someone with a Samsonite?" bis hin zu "It's about to get like Bieber fever up in here". Ein Zitat war besser als das andere und ich habe mich köstlich amüsiert. Doch viel wichtiger und schöner anzusehen als ihre Zickereien war die gesamte Entwicklung der Beziehung zwischen Blair und Dan über die Folge. Ich fand es außerordentlich lobenswert und auch unausweichlich, dass Dan Blair endlich mal auf den Pott gesetzt hat, wie man so schön sagt, und ihr klar gemacht hat, dass er in der letzten Zeit alles für sie getan hat und sie ruhig mal ein bisschen Dankbarkeit zeigen könnte. Er hatte mit allem, was er gesagt hat, Recht und auch Blair hat das am Ende eingesehen. Dies führte zu einer sehr rührenden Versöhnung, bei der erneut gezeigt wurde, wie wichtig die beiden einander sind. Ich frage mich allerdings, wann Blair endlich verstehen wird, dass Dan romantische Gefühle für sie hat. Dass sie das nach diesen Ehegelöbnissen immer noch nicht begriffen hat, ist mir irgendwie schleierhaft. Vielleicht tut sie aber auch nur so, weil sie im Moment keinen Kopf dafür hat, sich damit auch noch zu beschäftigen. Eigentlich stört es mich aber auch gar nicht so sehr, denn früher oder später wird das Geheimnis sowieso ans Licht kommen und bis dahin stehen uns hoffentlich noch viele weitere Blair/Dan-Szenen bevor, denn jede einzelne davon ist Gold wert.

"Are you really mad about Blair or is this about us? About what you said at the wedding and that I haven’t given you an answer yet." - "You just did."

Es gibt allerdings jemanden, der über die Kombination Blair und Dan nicht so erfreut ist wie ich. Das ist zum einen Chuck, der Dan aber aus irgendwie verständlichen Gründen nicht als Konkurrenten anzusehen scheint, zum anderen aber natürlich Serena. Wieder tat sie mir ganz schön Leid, denn statt ihr die gewünschte Antwort zu geben, verschwindet Dan mit ihrer besten Freundin von der Hochzeit und lügt sie auch noch an. Serena hatte sogar Recht mit dem Vorwurf Blair gegenüber, trotz ihrer Gefühle für Dan nicht an sie gedacht zu haben und einfach mit ihm verschwunden zu sein. Doch leider ist dies nun einmal im Moment die Realität: Dan liebt Blair und ist eher mit ihren zugegebenermaßen nicht unerheblichen Problemen beschäftigt als sich um Serena und ihr Liebesgeständnis zu kümmern. Arme Serena. Andererseits wäre mein Mitgefühl größer, wäre ihre plötzliche Erkenntnis über ihre grenzenlose Liebe zu Dan nicht so aus der Luft gegriffen und aus dem Nirgendwo gekommen. Nun, im Moment tritt Serena in Liebesdingen etwas auf der Stelle, weshalb sie sich vielleicht anderen Dingen widmen sollte. Wie z.B. ihren freundschaftlichen Pflichten, die sie in dieser Folge erneut rührend erfüllt hat, indem sie vorgab, das Video an Gossip Girl geschickt zu haben. Ich bin übrigens wirklich gespannt, wer dies im Endeffekt wirklich getan hat, denn nur weil bei dieser Frage Dan eingeblendet wurde, heißt das noch lange nicht, dass er es wirklich war.

"Chuck, I need you to let me handle this on my own. What kind of chance do we have if our fresh start is you buying me from Louis? When and if we end up together, it has to be as equals with nothing over our heads."

Am liebsten würde ich den Kommentar zu dieser Storyline auf einen einfachen, genervten Smiley beschränken. Das kann doch irgendwie nicht wahr sein. Natürlich liegt es auch an der langen Vorgeschichte und daran, dass die Nerven von Blair/Chuck-Fans einfach langsam überstrapaziert wurden, aber trotzdem bleibt der Eindruck bestehen, dass die Autoren nur versuchen, die beiden künstlich voneinander fern zu halten. Wären all die schrecklichen, nervigen, unlogischen und komplizierten Probleme zwischen den beiden noch nicht gewesen, könnte ich Blair möglicherweise sogar verstehen. Denn eine Beziehung mit dem "Kauf" seiner Geliebten vom Konkurrenten zu beginnen, ist wirklich etwas unorthodox und wertet Blair etwas ab. Andererseits: Was ist an Chuck und Blair schon normal? Jetzt, wo der Pakt mit Gott offenbar erledigt ist, könnte Blair doch endlich mit Chuck gemeinsam fliehen. Aber nein. Natürlich nicht. Das wäre ja auch viel zu einfach. Stattdessen opfert sich Blair nun und will ein ganzes Jahr an Louis' Seite verbringen. Gut, soll sie das tun. Aber könnte sie nicht nebenbei schon mal trotzdem mit Chuck zusammen sein? Muss ja niemand wissen. Gut, dieses "muss ja niemand wissen" ist an der Upper East Side so selten wie eine Blair Waldorf im bequemen T-Shirt und Leggings-Look, doch wie wir in dieser Folge gesehen haben, kommt auch dies ab und zu vor. Nun gut, ganz so einfach wird es wahrscheinlich nicht sein, sodass sich das Ganze schon wieder in die Länge ziehen wird. Mir geht es langsam wirklich auf die Nerven, denn so süß und knisternd die Stimmung zwischen Blair und Chuck auch wieder war, langsam habe ich genug von dem Zustand, in dem man weiß, dass die beiden sowieso zusammenkommen, man aber ewig darauf warten muss, weil ihnen erst einmal 23478 Steine in den Weg gelegt werden. Und wenn die beiden der Spannung halber voneinander ferngehalten werden sollen, dann soll Blair doch in der Zwischenzeit bitte mit Dan zusammen sein und nicht mit diesem schmierigen, mittlerweile auch noch gemeinen und doch so farblosen Prinzen.

"Your family has to literally pay for the consequences."

Chuck hat es hierbei auf den Punkt getroffen: Eine Mitgift? In welchem Jahrhundert leben wir? Dieser ganze Handlungsstrang diente offensichtlich nur dazu, Chuck von Blair fernzuhalten und wirkte dementsprechend überkonstruiert. Gut gefallen hat mir daran allerdings die Tatsache, dass wir Eleanor als starke Mutter gesehen haben, mit der man es besser nicht aufnehmen sollte. Sophie Grimaldi wirkte gegen sie so klein und schwach, dass man sie kaum ernst nehmen konnte. Mal so als kleine Nebenbemerkung: Wieso um Himmels Willen sprechen Louis und seine Mutter eigentlich Englisch miteinander? Ihre geschickten Pläne könnten sie doch viel besser auf Französisch schmieden, dann würde man sie vielleicht auch ein bisschen mehr ernst nehmen...

"Lily called me. She said I might owe you an explanation for ending our date."

Lily ruft Nate an, um mit ihm zu schimpfen, weil er das Mädchen, das zufällig Lilys Nichte ist, was sie aber noch nicht weiß, verletzt hat? Ernsthaft? Dies könnte eine süße Geste von Lilys Seite her sein, wenn es nicht so wahnsinnig unglaubwürdig und lächerlich wirken würde. Allerdings gefallen mir Nate und Charlie ganz gut zusammen und obwohl sie ihm am Ende der Folge eher eine Abfuhr erteilt hat, haben wir bestimmt noch nicht das Letzte von ihr gesehen. Hoffentlich kommt die Geschichte mit der bisher unbekannten Verwandtschaft auch langsam zur Sprache, denn nur als braves, von der Mutter unverstandenes, armes Mädchen beginnt mich Charlie schon langsam zu langweilen.

"It's a dirty job. But someone’s gotta do it."

Georgina ist also nicht Gossip Girl. Gut, das war keine große Überraschung. Trotzdem spielt sie ihre Rolle als aktuelles Gossip Girl nicht schlecht und auch, wenn die Meinungen diesbezüglich sicher auseinander gehen werden, finde ich doch, dass sie eine Bereicherung für die Show ist. Wenn sie im Spiel ist, ist immer etwas los und ihre Intrigen sind zumindest momentan eher lustig als dass sie Schaden anrichten. Mal sehen, wie es weitergeht. Leid tut mir da eher Philip, der offensichtlich einzig und allein dafür da ist, damit es eine Person gibt, der Georgina all ihre Geheimnisse erzählen kann - wissen tun wir schließlich nichts über ihn und es scheint auch nicht weiter wichtig zu sein. Da allerdings der Schauspieler auch zu denen gehört, deren Gesicht man nach zwei Minuten schon wieder vergessen hat, ist das nicht weiter schlimm.

Fazit

Eine Folge, die vor allem von Blair und Dan getragen wurde, deren Dialoge so herrlich komisch und gegen Ende hin so rührend waren, dass sie der Folge alleine mindestens fünf der Punkte eingebracht haben. Außerdem ist es lobenswert, dass auch die Erwachsenen ausnahmsweise mal wieder mehr zu tun haben, als ein Frühstück zuzubereiten. Trotzdem hat das künstliche Fernhalten von Chuck und Blair den Eindruck ein bisschen getrübt und ich hoffe, dass hier in Zukunft wieder etwas ernsthaftere Konflikte einkehren - wenn es denn Konflikte sein müssen.

Klara G. - myFanbase

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