Review: #5.17 Das Testament
Während es die Serie in den letzten Wochen geschafft hat, ein konstant hohes Niveau aufrecht zu erhalten, war auch diese Folge zufriedenstellend. Allerdings wurden manche Sequenzen einfach viel zu haarsträubend und einige wichtige Charaktere verkommen mal wieder zu unwichtigen Nebendarstellern.
"I can hear my mother laughing from behind the grave."
Freudig habe ich feststellen können, dass CeCes Tod durchaus Auswirkungen auf die Serie hatte und nicht sofort wieder vergessen wurde. Ihre "Abschiedsparty" hatte es schon in sich, das muss man ihr lassen. Durch den Sarg in der Mitte des Raumes erhielt das Ganze einen makaberen Beigeschmack, trotzdem hat es irgendwie zu CeCe gepasst, dass sie noch nach ihrem Tod einen Streit provozierte. Mit ihrem letzten Willen hat sie die Upper East Side dann noch einmal so richtig durcheinander gebracht. Mich hat es genau so wie Lily und Carol gewundert, dass William derjenige war, dem sie ihr Testament anvertraut hat. Sein Wiedererscheinen war zwar logisch nachvollziehbar, kam für mich aber irgendwie trotzdem sehr plötzlich.
Es gab allerdings jemanden, den sein Auftreten mit Sicherheit sehr gefreut hat und das war keine geringere als die allseits beliebte - hust - Ivy. Sie hat also tatsächlich so gut wie alles von CeCe geerbt. Ich muss zugeben, dass ich wirklich überrascht war, hatte ich zwar vermutet, dass CeCe ihr alles vererben würde, doch meine Idee war, dass diese nicht wusste, dass es sich nicht um die echte Charlie Rhodes handelte und so ungewollt Charlie und Carol alles vererben würde. Offenbar hat sie Ivy wirklich ins Herz geschlossen und das, obwohl sie nicht mit ihr verwandt war. Das spricht wirklich für sie, denn die Art und Weise, wie Serena und ihre Familie sie behandelten, war meiner Meinung nach wirklich nicht fair. Als CeCes Wille vorgelesen wurde, tat sie mir dann tatsächlich einen Moment lang Leid, denn dass Serena, Rufus und alle anderen sie auf einmal hassten, nur weil sie keine Blutsverwandte war, war eigentlich eine Frechheit. Kurz bevor ich dabei war, meine Abneigung gegen Ivy möglicherweise etwas zu reduzieren, wurden alle meine Bedenken allerdings wieder über Bord geworfen. Denn nachdem sie erst recht überzeugend argumentierte, sie hätte CeCe geliebt und ihr nur helfen wollen, besaß sie dann am Ende allen Ernstes die Frechheit, Lily und Rufus aus ihrem Apartment zu werfen. Mir blieb wirklich der Mund offen stehen und ich hoffte in dem Moment, einer von den beiden würde auf sie losgehen und sie irgendwie ganz weit weg befördern. Auch wenn es mich freut, dass durch diese Entwicklung Lily und Rufus möglicherweise auch mal wieder eine wichtigere Rolle in der Serie spielen würden, geht mir Ivy einfach nur noch auf die Nerven. Werden wir sie denn niemals los?
"This morning, when I was in the shower at Nate's, Serena, the cousin I just found out I had, tricked me into coming to the wake of the grandmother, who I never knew existed at the house of the family that you hid from me my entire life."
Lola hingegen gefällt mir immer besser. Es hat mir sehr gut gefallen, dass sie der ganzen Upper East Side erst einmal kritisch gegenüber stand und sich auch von Serena nicht sofort hat einlullen lassen. Nachdem der Wille vorgelesen wurde und sie sich auf Ivys Seite gestellt hat, wuchs meine Sympathie für sie, denn auch wenn Ivy im Großen und Ganzen ein furchtbar nerviger und überflüssiger Charakter ist, hätte in diesem Moment jeder mit einem einigermaßen vorhandenen Gerechtigkeitssinn erkannt, dass sie den Hass der Familie nicht verdient hatte. In dem Moment, versteht sich, im Allgemeinen kann ich ihn gut verstehen...
Doch zurück zu Lola. Ihre Ausstrahlung gefällt mir wirklich gut und ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht, nun da William sie kontaktiert hat und sie möglicherweise mehr über die vergangenen 20 Jahre herausfinden wird. Carol hat hier kurz vor Schluss mal eben die Bombe platzen lassen, dass William nicht nur Serenas, sondern auch Lolas Vater ist. Boom. Das kam wirklich überraschend, da man erstens William schon fast wieder vergessen hatte und sich zweitens eigentlich nicht wirklich Gedanken um Lolas Vater gemacht hatte. Diese Tatsache bietet allerdings wirklich Stoff für gute Konflikte und ich bin sehr gespannt, wie das weitergeht. Lola kann meinetwegen gerne länger bleiben, denn ihre natürliche Art ist wirklich erfrischend und eine Abwechslung. Ihre Interaktionen mit Nate sind süß mit anzusehen und bei ihrem Spruch über das Apartment, das sie kurzerhand als Museum bezeichnete, musste ich sehr schmunzeln. Schade ist es allerdings, dass man Nate wieder einmal nur im Zusammenhang mit einem weiblichen Charakter erwähnen kann, auch wenn er sich als ihr Freund tadellos verhält. Die neusten Entwicklungen werfen übrigens ein noch interessanteres Licht auf seine vergangenen Freundinnen: Nate hat es nun geschafft, mit Serena, ihrer Stiefschwester (Jenny? Wisst ihr noch?), ihrer falschen Cousine (Ivy) und ihrer richtigen Cousine/Halbschwester (Lola) etwas am Laufen gehabt zu haben. Blair und jeden weiteren jemals eingeführten weiblichen Charakter nicht zu vergessen. Hut ab, Nate!
"If this is my last day as Gossip Girl, I'm going out with a bang."
Was bin ich froh, dass ich diese Woche die Episodenbeschreibung nicht schreiben musste. Denn diese ganze Geschichte ergab einfach keinen Sinn. Da kommt Estee daher und macht Blair das Angebot, sich darum zu kümmern, dass die Ehe annulliert wird, indem sie Louis' Familie überzeugt, sie selbst zu Louis' Zukünftiger zu machen. Blair sollte in der französischen Presse als die böse, geldgeile Zicke dargestellt werden und so die Scheidung rechtfertigen. Die einzige Bedingung war, dass Blair nicht in Skandale verwickelt werden dürfte. Oder so. Dies hat Georgina natürlich sofort Chuck erzählt, woraufhin dieser sich bereit erklärte, das Kussfoto von ihr und Dan an Gossip Girl zu schicken. Hinterher hat sich herausgestellt, dass alles nur Georginas Plan war, da ihr bewusst war, dass Chuck etwas Dummes tun würde, sollte er von Blairs Plan der Ehe-Annullierung erfahren. Durcheinander? Ja, das war ich ebenfalls. Dieser Plot war von vorne bis hinten eigenartig und zu verstrickt, um irgendeinen Sinn zu ergeben. Was war überhaupt das Ende dieser Geschichte? Offenbar muss Blairs Familie jetzt tatsächlich den hohen Betrag zahlen. Es sei denn, Georgina eilt ihr zu Hilfe. Georgina als Blairs Verbündete war dann der Abschluss dieser furchtbar albernen Storyline. Blair lässt sich also auf einen Deal mit Georgina ein, die es irgendwie schaffen möchte, Blair aus dieser Ehe hinaus zu helfen. Na, da sind wir aber alle gespannt. Zumindest heißt das wohl, dass Georgina erst einmal eine Pause einlegt, was ihr sicher gut tut, da alles, was mit ihr zu tun hatte, die Grenze von auf eine gute Art und Weise bizarr zu einfach nur gestört eindeutig überschritten hatte. Außerdem war es einfach nur lächerlich, wie Georgina es geschafft hat, IMMER im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu sein. Das fing an mit Dan, der einfach so sein Handy mitten auf dem Tresen liegen ließ und hörte auf mit dem Gespräch zwischen Carol und William über seine Vaterschaft, das genau Georgina mithörte. Ist klar. Das einzig Positive an Georgina war in dieser Folge Phillip, der mit seiner furchtbar doofen Art irgendwie liebenswürdig wirkte. Georginas Kommentar "Phillip is rich - not bright." traf es leider auf den Punkt.
"I told Chuck he doesn't have my heart anymore. I realized, it belonged to someone else."
Wie wir es schon in den letzten Wochen gewohnt waren, machte das Liebesdreieck um Chuck, Dan und Blair die Folge mal wieder um Einiges sehenswerter. Allerdings hat mich Chuck ein bisschen enttäuscht, da er genau wie Nate immer mehr zu einem Nebencharakter verkommt, was er einfach nicht verdient hat. Seine Intrigen Dan gegenüber wirkten eher verzweifelt als gemein und man konnte nicht anders als Mitleid mit ihm haben. Als Dan ihm klar machte, was er mit seiner Aktion angestellt hatte, wurde es auch offensichtlich, dass er Blairs Familie niemals so sehr schaden wollte. Süß fand ich es auch, dass er seine Freundschaft mit Dan in Frage stellte, denn das zeigte, dass diese ihm offenbar doch wichtiger war, als er zugab. Leider ist Chuck im Moment aber nur die Nummer zwei in Blairs Leben und es hat mir äußerst gut gefallen, dass sie betonte, dass weder diese alberne Mitgift noch Louis der Grund dafür sind, dass er und Blair nicht zusammen sind. Noch vor einem Jahr hätte wahrscheinlich niemand gedacht, dass es einmal Dan sein würde, der Blair und Chuck an ihrem Happy End hindern würde, doch so wie es im Moment aussieht, scheinen diese beiden tatsächlich eine Zukunft zu haben. Die Szene zwischen Dan und Blair am Ende war aber auch einfach nur herzlich und rührend und man konnte nicht anders, als die beiden gern zu haben. Dans glückliches Gesicht, als ihm klar wurde, dass Blair sich für ihn entschieden hatte und Blair, die ihn auf einmal Dan nannte - ein perfekter Abschluss einer langen, langen Vorgeschichte. Ich bin sehr gespannt, wie es nun weiter geht und freue mich schon sehr darauf, auch wenn mir Chuck natürlich Leid tut.
"Thanks to saint Jack."
Doch Chuck hat im Moment auch noch andere Sorgen. Wir erfahren also, dass es damals im Krankenhaus Jack war, der Chucks Leben gerettet hat. Damit hat wahrscheinlich niemand gerechnet, auch wenn ich schon sehnsüchtig darauf gewartet habe, dass er und Diana endlich mal wieder erscheinen.
Hoffentlich steht uns eine spannende Storyline bevor, die Chuck und Nate wieder dahin bringt, wo sie hingehören, nämlich in den Vordergrund.
"I'm just sick of goodbyes". - "Something new arrives soon. It always does." - "I hope so. I'm ready for it, whatever it is."
Auch Serena hat in dieser Folge einen sehr unwichtigen Nebencharakter darstellen müssen, was ihr dann auch bewusst geworden ist. Als sie am Ende auf dem Bett lag und Dorota ihr Leid klagte, tat sie mir wirklich Leid, denn ihre kurze Rede fasste ihren aktuellen Status in der Serie zusammen: Sie hat keinen Freund, offenbar keinen Job (was ist eigentlich mit der Columbia Universität?) und auch sonst nichts Wichtiges zu tun. Das könnte sich allerdings in Zukunft ändern, da Georgina ihr ihren wichtigen Laptop mit all den Geheimnissen von Gossip Girl zugeschickt hat. Auch hier bekamen wir eine unerwartete Wendung zu sehen, die viel Potential bietet, dass Serena hoffentlich nicht verschenkt, denn sie könnte damit wirklich Spannendes anrichten.
Fazit
Eine solide Folge, deren Stärken eher darin lagen, Grundsteine für zukünftige Handlungsstränge zu legen als selbst zu glänzen. Trotzdem hat CeCes "Abschiedsparty" Spaß gemacht und auch Dan und Blair verhalfen der Folge wieder zu einigen Punkten. In Zukunft wäre aber ein bisschen mehr Drama und Charakterarbeit wieder ganz schön anzusehen.
Klara G. - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Princess DowryErstausstrahlung (US): 27.02.2012
Erstausstrahlung (DE): 14.01.2013
Regie: Andrew McCarthy
Drehbuch: Jake Coburn
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