Bewertung

Review: #5.22 Jäger des verlorenen Jacks

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Was für eine Folge! Was für ein Durcheinander! Und das auf eine so großartige Art und Weise. Nach langer, langer Zeit gab es bei "Gossip Girl" mal wieder das zu sehen, was so lange gefehlt hat: Tolle Interaktionen (fast) aller Charaktere, Intrigen, die immerhin nicht hauptsächlich unlogisch waren und gut eingesetzte Portionen Humor. Diese Folge hat wirklich durch und durch Spaß gemacht, auch wenn ich zugegebenermaßen einige Male zurückspulen musste, um gänzlich durchzublicken.

"I can't tell you how glad I am at this moment that Diana isn't really my mother."

OGB-Original Gangster Blair is back! Gibt es jemanden, dem es keinen riesigen Spaß gemacht hat, sie wieder in ihrer alten, intriganten und herrlich unterhaltsamen Rolle zu sehen? Ich bezweifle es. Denn es war einfach nur eine Freude, Blair zusammen mit der Clique wieder beim Durchführen von irgendwelchen verqueren Plänen zu sehen. Viel zu lange waren die Freunde nicht mehr alle zusammen und konnten ihre Dynamik unter Beweis stellen, die eindeutig noch vorhanden ist. Ob es die zahlreichen liebevollen und leider auf den Punkt gebrachten Seitenhiebe von Chuck und Blair gegenüber Nate waren oder die Tatsache, dass Blair Lola mehr als passend als "Serena light" bezeichnete - ich konnte kaum genug bekommen von den Wortgefechten. Außerdem waren es eben ausnahmsweise nicht nur die verbalen Schläge, die punkten konnten, sondern auch die auf der Handlungsebene. Lassen wir mal beiseite, dass ich es etwas weit hergeholt fand, dass Diana Payne ihren persönlichen Terminplaner vollkommen verschlüsselt - schließlich ist auf der Upper East Side wie wir wissen alles möglich - und konzentrieren wir uns auf den Enthüllungsplan der Freunde. Hier war Blair eindeutig in Höchstform, die Art und Weise, wie sie sich in Diana Payne "hineingefühlt" hat, war einfach nur zum Schießen! Hut ab übrigens auch für die Selbstironie der Autoren, die nervigen, typischen Diana-Gesten hat Leighton Meester excellent nachgeahmt! Die ganze Komik wandelte sich dann nach und nach in eine immer dramatischere Auflösung.

"Admit it. You're the one that has been lying the lies all these years.

Why do you have to be so melodramatic about everything?"

Jack Bass ist einfach immer da, wenn absolut komische Sprüche in absolut unpassenden Momenten gebraucht werden. Hier war er nur einige Minuten zu sehen und konnte in diesen mehr überzeugen als in der gesamten letzten Folge. Doch der wirklich interessante Twist bezog sich dann gar nicht direkt auf ihn, sondern auf - haltet euch fest! - Bart. Bart Bass, Chucks vermeintlicher Vater, lebt! Endlich, endlich, endlich gab es bei "Gossip Girl" einen Moment, der einen wirklich schockieren konnte, einen Moment, mit dem man wirklich nicht gerechnet hat! Aber schon die Hinführung zu dieser Enthüllung war wirklich gekonnt inszeniert. Diese riesige Villa, in der Diana eine Art Edelpuff führte, bot natürlich viel Spielraum für gute Szenen. Sowohl Blair und Chuck als auch Nate konnten sich hier - im übertragenen Sinne - so richtig austoben. Und dann hat Blair eine Entdeckung gemacht, die sie so sehr geschockt hat, dass ich mich dabei erwischt, aufgeregt, ja fast nervös wissen zu wollen, um was um Himmels Willen es sich dabei gehandelt hat. Chuck ging es ähnlich, was uns eine Gänsehaut-Szene zwischen den beiden bescherte. In dieser Folge war die Chemie zwischen den beiden einfach nicht zu leugnen und ich muss zugeben, dass auch ich als bekennender Dan-Fan jede dieser kleinen Annäherungen genoss. Auf Blairs Ratschlag hin begab sich Chuck noch einmal in die Villa, als alle anderen Gäste schon verschwunden waren. Die Spannung auf seinem Weg zu dem geheimnisvollen Zimmer war kaum auszuhalten und ich hoffte nur innigst, dass die Autoren nicht die ganz Folge wieder damit ruinieren würden, dass man uns bis zur nächsten Woche auf die Folter spannen würde. Doch das taten sie nicht. Sie ließen Chuck das Zimmer betreten, ließen uns genau die richtige Anzahl an Minuten herzklopfend wartend und uns dann genau wie Chuck entsetzt in Barts Gesicht blicken. Wahnsinn! Was bedeutet das denn jetzt? Wieso hat Bart damals seinen eigenen Tod vorgetäuscht. Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass wir den Autounfall niemals gesehen haben, weshalb es immerhin möglich ist, dass er alles nur vorgetäuscht hat. Doch warum? Und heißt das jetzt, dass er wirklich Chucks Vater ist? Ein Beweis ist dies eigentlich nicht. Aber wirklich wichtig scheint es auch nicht mehr zu sein. Wichtig ist jetzt, dass er lebt und die große Frage, warum er uns alle hat glauben lassen, dass er seit Jahren tot ist. Ich bin hin- und hergerissen zwischen Entsetzen und Begeisterung und freue mich einfach nur noch darauf, mehr zu erfahren, auch wenn ich hoffe, dass das Ganze nicht noch verwirrender wird, als es schon lange ist.

"The old Gossip Girl hurt people, but I'm different." - "No, you are not, Serena. Just look at what's happened to you. You've cut yourself of from everything and everyone that you care about. That's not right."

Und ein weiterer Punkt, warum mich diese Folge so sehr unterhalten und zufrieden gestellt hat: Das ganze Hin- und Her mit Gossip Girl und den wechselnden Besitzerinnen der Seite hat endlich ein Ende! Serena wurde überführt und quasi vor sich selbst bewahrt. Hier spielte mein neuer Lieblingscharakter Nate ein sehr wichtige Rolle. Ich glaube, ich darf es offiziell als eine Prämiere bezeichnen, wenn man als Zuschauer kurz innehalten muss und angesichts einer Handlung von Nate kurz überlegen muss, wie alles zusammen hängt. Nate als treibende Kraft einer Intrige? Dass ich das noch einmal erleben darf! Sehr gut haben mir außerdem seine Interaktionen mit Lola und eben die Tatsache gefallen, dass er Serena einmal ins Gesicht gesagt hat, was wir alle denken: Sie hat sich so stark verändert, dass man sie nicht mehr wieder erkennt und muss schleunigst daran arbeiten, wieder ein Charakter zu werden, den man auch nur ansatzweise gern haben kann. Nates und Lolas Plan war wirklich nicht schlecht, außerdem finde ich es beachtlich, dass die beiden jetzt schon eine ganz Weile zusammen sind, ohne dass sich irgendwelche größeren Dramen abgespielt haben. (Nates kurzen Ausflug in Dianas Bett vergessen wir einfach mal, das war ja schließlich auch nur ein taktischer Schachzug). Jedenfalls kann man aus dieser Storyline, die sehr solide nebenbei ablief, als Fazit herausstreichen: Nate hat sich vom unwichtigen, Mädchen verführenden Deppen zum loyalen Freund entwickelt, der sich sogar halbwegs intelligent für andere einsetzt und Serena hat nun, da Gossip Girl endlich ihre Seite wieder zurück erhalten hat, die Chance, wieder ein normaler Mensch zu werden. Na wenn das kein gutes Ergebnis ist!

"We are good with each other. We help each other grow, we don't hold each other back."

Die Beziehung von Dan und Blair spielte in dieser Folge wieder einmal eine sehr untergeordnete Rolle, was ja im Prinzip nichts Schlechtes sein muss. Leider muss man aber sagen, dass Dan durch die Tatsache, dass er an den Gruppenaktionen schlicht und einfach nicht beteiligt war, wenig Pluspunkte sammeln konnte. Auch wenn ich zugeben muss, dass er mich in dieser Folge ein bisschen gelangweilt hat - mal ehrlich: hätte er das Schreibseminar nicht einfach annehmen können? -, finde ich es schade, dass die Autoren offenbar genau dies mit den Zuschauern vorhaben. Denn wir wissen alle, dass auch Dan im Kreise der Freunde immer viel Humor und gute Sprüche in die Gruppe eingebracht hat und ein wichtiger Bestandteil guter Szenen war. Mir kommt es vor, als wolle man ihn absichtlich ausschließen, um ihn und Blair so weiter voneinander weg zu treiben. Das ist schade, denn wie man am Ende der Folge wieder gesehen hat, ist die Beziehung zwischen den beiden eigentlich eine sehr harmonische und vor allem - sehr selten für die Upper East Side - eine ehrliche. Zwischen den beiden herrscht Vertrauen und sie geben ein gutes Paar ab, auch wenn die Beziehung leider nicht an die Chemie von Chuck und Blair herankommt. Auch wenn ich in dieser Folge wieder einmal selbst gemerkt habe, dass Chuck und Blair zusammen beim Zuschauen mehr Spaß machen, weil einfach mehr Spannung in der Luft ist, finde ich es schade, dass die Serie hier den allzu populären Weg einschlägt. Wieso kann nicht einmal eine Beziehung gewinnen, die ohne ständige Dramen und Spannungen auskommt? Ich will natürlich nicht den Teufel an die Wand malen, wer weiß, vielleicht entscheidet sich Blair ja am Ende doch noch endgültig für Dan, doch im Moment sieht es leider nicht danach aus.

Fazit

Eine Folge, die schon in den ersten Sekunden erahnen ließ, wie gut sie werden würde und uns dann nicht im Stich gelassen hat. Action, Humor, Spannung und eine unglaublich Enthüllung - was will man mehr? Volle Punktzahl und viel Vorfreude für die nächste Woche gibt's von mir.

Klara G. - myFanbase

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