Bewertung

Review: #5.24 Die Rückkehr des Rings

Foto: Blake Lively, Gossip Girl - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Blake Lively, Gossip Girl
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Mit einer sehr durchwachsenen Folge entlässt uns "Gossip Girl" in die Sommerpause. Während die Parallelen zur Pilotfolge als Stilmittel sehr gut funktioniert haben, wurden einige Handlungsstränge überhaupt nicht befriedigend gelöst.

"Dan is my best friend and when we're together, it's great. I feel strong and save - except in his neighbourhood."

Dabei spreche ich natürlich hauptsächlich von Blair und Dan als Paar. Schon seit über einer Staffel wurde darauf hingearbeitet, dass diese beiden zusammen kommen, auch ihre Beziehung hat eigentlich gut funktioniert und dann geht die Trennung so ohne irgendein abschließendes Gespräch über die Bühne... Wirklich enttäuschend. Vor allem hätte ich eindeutig mehr von Blair erwartet. Sie bezeichnet Dan als ihren besten Freund und über eine lange Zeit war er der Einzige, der für sie da war, und dann lässt sie ihn so mir nichts, dir nichts im Regen stehen. Das ist wirklich alles andere als fair. Während der Folge hatte man noch manchmal das Gefühl, sie würde sich vielleicht doch für ihn entscheiden, doch das hat sie dann nicht getan. Nun gut, ich finde es gut, dass sie eine endgültige, klare Entscheidung getroffen hat, doch eine abschließende Erklärung hätte Dan doch wirklich verdient. Ich hoffe sehr, dass wir in der nächsten Staffel dahingehend noch etwas sehen werden, wobei es so aussieht, als wäre Dan alles andere als friedlich gestimmt:

"This invitation isn’t about seduction Georgina, it’s about scandal." - Er hat doch tatsächlich Georgina angerufen, um mit ihrer Hilfe endgültig mit der Upper East Side abzurechnen. Diese Idee gefällt mir eigentlich ganz gut und sie schlägt auch den Bogen zum Anfang der Serie, wo Dan noch ein klarer Außenseiter war und das Ganze nur unbeteiligt beobachtet hat. Allerdings weiß ich nicht, ob Georgina da der richtige Partner für ihn ist, denn sie hat doch immer irgendein Ass im Ärmel, mit dem keiner rechnet. Ach und übrigens: Hat sie nicht noch eigentlich eine Rechnung mit Blair offen?

"You said I always bet against you. But this time I'm all in."

Tja, scheint, als wäre es nun entschieden: Blair ist bereit, mit Chuck in den Sonnenuntergang zu reiten. Natürlich kann ich nicht sagen, dass ich sonderlich überrascht wäre. Weder überrascht noch enttäuscht. Das überraschendste und enttäuschendste an der ganzen Geschichte war die oben genannte Tatsache, dass Blair es nicht für nötig befunden hat, Dan dies mitzuteilen. Während Chuck, worauf er Blair auch in dieser Folge aufmerksam macht, die ganze Staffel auf sie gewartet hat, war er dann letzten Endes doch nicht so einfach bereit, sie sofort zurückzunehmen. Der Anlass ihrer letzten offiziellen Trennung war Blairs Wunsch, eine starke, unabhängige Frau zu sein und nicht nur das Anhängsel an Chucks Seite. Nun ist Chuck derjenige, der erst sein Leben selbst in die Hand nehmen möchte, bevor er zu Blair zurückkehren möchte. Auch wenn ich Chuck einerseits gut verstehen konnte, musste ich doch die Augen verdrehen, denn langsam wird mir das ganze Hin und Her wirklich zu blöd. Blair hat das zum Glück genau so gesehen und tauchte am Ende überraschend bei Chuck im Casino auf, mit der Ansage, nun für ihn zu kämpfen und alles dafür zu tun, wieder mit ihm zusammen zu kommen. Ich war wirklich erleichtert, dass uns die Autoren ein zu langes Zittern hier ersparen, denn jetzt, wo jeder weiß, dass Chuck und Blair das Happy End bevorsteht, muss man es nun wirklich nicht mehr allzu lange hinauszögern. Wirklich gut gefallen hat mir die Tatsache, dass es ausgerechnet Jack war, der Blair angerufen und somit den beiden auf sie Sprünge geholfen hat. Dies bescherte uns einen Gänsehaut-Moment der Extraklasse. Chucks Blick auf Blair im Casino sagte eigentlich schon alles und man konnte nich umhin, als sich zu wünschen, dass die beiden es endlich schaffen würden.

"Thank you, Chuck, for keeping my seat warm. So starting today, I will be the only Bass in Bass industries."

Chuck wird Jacks Hilfe nicht nur bezüglich Blair in Zukunft bitter nötig haben. Denn in dieser Folge haben wir feststellen müssen, dass sich Bart nicht ganz so sehr geändert hat, wie er vorgab. Obwohl mir Chucks erschütterter Gesichtsausdruck fast das Herz zerriss, muss zu zugeben, dass ich mich über diese Wendung wirklich gefreut habe. Ein Bart Bass, der zurückgekehrt ist und auf einmal wie ein Engel verändert ist, wäre doch wirklich langweilig. So hat er sein wahres Gesicht recht schnell gezeigt und die Tür zu wirklich guter Handlung geöffnet. Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass er die Frechheit besitzen würde, Chuck, der die letzten Jahre so viel für ihn gekämpft hat, die Firma so ohne weiteres aus der Hand zu reißen. Mit seiner Rede bezüglich Blair hatte Bart zwar teilweise Recht, denn Chuck hat so gesehen wirklich einiges riskiert, um sie zurückzubekommen. Aber das gab ihm noch lange nicht das Recht, seinen eigenen Sohn so gemein hereinzulegen und ihm alles wegzunehmen, nur weil er der Meinung ist, dieser hätte sich zu sehr in seine Liebe hineingesteigert. Wirklich wütend bin ich auf Bart allerdings nicht, da ich mich viel zu sehr darauf freue, Jack, Chuck und möglicherweise auch Blair zusammen gegen ihn arbeiten zu sehen. Außerdem bietet die Enthüllung seines wahren Charakters noch anderes Konfliktpotential..

"I can only have one marriage. And this just isn't one anymore."

Eine weitere Wandlung, die ich nicht unbedingt habe kommen sehen, die mich komischerweise aber auch nicht wirklich berührt hat: Lily hat sich tatsächlich gegen Rufus und für Bart entschieden. Abgesehen davon, dass das angesichts der Tatsache, dass die Ehe von Lily und Bart nie wirklich leidenschaftlich war und sie ihn sowieso damals für Rufus verlassn hat, etwas lächerlich erscheint, kann ich über Lily nur noch den Kopf schütteln. Sie hat so eine traurige Wandlung durchgemacht, dass sie jemanden wie Rufus wirklich nicht mehr verdient hat. Auch wenn das heißt, dass Rufus wahrscheinlich in Zukunft noch irrelevanter wird, als er es in der letzten Zeit sowieso schon war, ist es wirklich besser, wenn die beiden nun getrennte Wege gehen. Doch eine Frechheit ist es schon. Wo ist die zwar ehrgeizige und auf die Meinung der Mitmenschen bedachte, aber doch liebenswürdige Mutter geblieben, die Lily einmal war? Die Julie Cooper der Upper East Side? Anscheinend gibt es sie nicht mehr. Es gibt nur noch die kaltherzige, berechnende Frau, die zu dem passenden Mann zurückgekehrt ist, ihre verrückte Vergangenheit voller Liebe mit einem anständigen Mann vergessen hat und unter anderem dafür sorgt, dass ihre Schwester keine gute Chance auf Freilassung aus dem Gefängnis hat. Oh je Lily, das wird noch ein Nachspiel haben!

"I just need you to keep our agreement." - "Take down Lily. I'm looking forward to it."

Und um dieses Nachspiel wird sich offensichtlich niemand anderes als Ivy kümmern. Ich war wirklich erschüttert von mir selber, als ich mich dabei erwischte, fast einen Anflug von Freude beim Anblick von Ivy zu verspüren. Denn sie hat nun etwas vor, das im Interesse von einigen Beteiligten ist: Lily fertig machen. Das Geld dazu hat sie auch, schließlich hat Lola es ihr gegeben, nachdem sie herausgefunden hat, dass Lily die Verteidigung ihrer Mutter sabotierte. Lily schreckt aber nun wirklich vor nichts zurück. Man kann schon verstehen, dass Lola mit der ganzen Gesellschaft nichts zu tun haben möchte. Trotzdem war ich überrascht, dass sie sich dazu entschlossen hat, doch die Upper East Side zu verlassen und Nate zurückzulassen.

"This came from Diana Payne..."

Nate hat allerdings auch noch anderes zu tun, als sie um Lola zu kümmern, auch wenn es in dieser Folge leider nicht den Anschein hatte. Ich fand es wirklich schade, dass Nate in dieser Woche wieder so eine kleine Rolle gespielt hat, wo er doch in den letzten Wochen bewiesen hat, dass er eindeutig auch mit der Verantwortung einer wichtigen Storyline umgehen kann. Diese könnte ihm jetzt allerdings wieder auferlegt werden. Denn Diana Payne hat ihm ein Video geschickt, auf dem die Person zu sehen ist, die auf der Party von Diana den Laptop von Serena zurückgestohlen hat. Und diese Person sah alles andere als weiblich aus... Ich bin sehr gespannt, was uns die Autoren hier zu bieten haben, denn da die nächste Staffel offenbar die letzte sein soll, könnte man doch eigentlich tatsächlich mal die Identität von Gossip Girl aufdecken. Außerdem wäre es doch eine Freude für uns alle, wenn derjenige, der dieses riesige Geheimnis aufdeckt, Nate wäre.

"As far as I'm concerned, Serena van der Woodsen doesn't exist."

Serena hat in dieser Folge ihren ganz persönlichen Tiefpunkt erreicht. In den letzten Wochen wurde immer stärker darauf hingearbeitet und auch wenn man kurz mal das Gefühl hatte, Serena hätte sich wieder gefangen, war es eigentlich offensichtlich, dass sie mehr als verloren war. Trotzdem hielt ich es wirklich für eine Frechheit, wie sie sich diese Woche verhalten hat. Dan so zu verführen, das ganze noch zu filmen und ihn so zu manipulieren, dass er denken würde, Blair betrüge ihn - Wahnsinn! Dan hat all das zum Glück noch rechtzeitig erkannt und ich konnte nicht anders als zu applaudieren, als er ihr an den Kopf warf "Serena, there is no us!" und sie einfach stehen ließ. Denn so süß Dan und Serena am Anfang auch waren, so wie sich Serena in der letzten Zeit verhalten hat, kann dieser Vergleich einfach nicht mehr gezogen werden. Sie ist die Serena, die wir als Zuschauer eigentlich noch gar nicht kennen gelernt haben, die Serena vor ihrem 16. Geburtstag und vor ihrer Rückkehr an die Upper East Side. Auch wenn mir das Abschlussbild von Serena, wie sie im Zug sitzt und Manhatten hinterher schaut, als Bogen zur allerersten "Gossip Girl"-Folge wirklich gut gefallen hat, so hat mich die Gesamtentwicklung ihres Charakters doch traurig gemacht. Sie ist sicherlich interessanter geworden, doch seien wir mal ehrlich: Haben wir nicht genug interessante Charaktere an der Upper East Side? Nun ja das kann man nicht mehr ändern. Ihr endgültiger Absturz ist nun vorprogrammiert und ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sich die Situation jemals wieder normalisiert. Andererseits ist dies ja schon einmal passiert, man weiß also nie. Dieser Hass auf Blair, der in dieser Folge stärker zu spüren war als je zuvor, ist auf jeden Fall mehr als präsent und ich würde mich nicht wundern, sollte das Video von ihr und Dan doch noch einmal irgendwo auftauchen. Denn dass sie es gelöscht hat, glaubt nun wirklich niemand. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was in der nächsten Staffel mit Serena passiert, eigentlich kann es ja nur wieder besser werden... Oder?

Fazit

Mein persönliches Ergebnis dieser Staffel: Sehr viele verworrene Handlungsstränge, viel zu viele konstruierte Probleme zwischen Chuck und Blair, eine Serena, mit der ich überhaupt nichts mehr anfangen kann, die Rückkehr eines Charakters, der viel Unruhe stiften wird und Nate als konstanter Lieblingscharakter - ein eigenartiges Ergebnis, das in seiner Summe jedoch Lust auf mehr macht und insgesamt die Staffel als eine wirklich gute abrundet. Diese Finalfolge hat geschickt den Bogen zu den Anfängen von "Gossip Girl" im Jahr 2007 geschlagen und einen an die guten, alten Zeiten erinnert, jedoch mit dem Bewusstsein, dass die neuen Zeiten zumindest dieses Jahr keineswegs uninteressanter sind.

Klara G. - myFanbase

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