Gotham in Film und TV - Die vielen Gesichter von Batman, Catwoman und Co.
Gotham City und die Figur des Batman, ein Superheld der im fledermausähnlichem Gewand die Armen und Schwachen schützt und gegen Bösewichte kämpft, hat schon eine sehr lange Geschichte hinter sich. Batman als Figur tauchte zum ersten Mal 1939 in einem Comic der Reihe "Detective Comics" auf und wurde von den beiden Comic-Autoren Bob Kane und Bill Finger entwickelt.
Aus den "Detective Comics" entwickelte sich das Imperium DC, dessen wichtigste Superhelden Batman und Superman sind, aber auch außerhalb der Comic-Szene weniger bekannte Figuren wie The Flash, Green Arrow, Green Lantern und Wonder Woman umfasst.
Ab 1940 erhielt Batman dann seine eigene Comic-Reihe unter seinem Namen, zum festen Repertoir gehörten dabei von Beginn an die Figuren des Batman-Sidekicks Robin, sowie die beiden Bösewichten Catwoman und der Joker. Alfred Pennyworth, der Butler von Batmans zivilem Alter Ego Bruce Wayne stieß nach einigen Ausgaben hinzu. Es sollte aber nicht lange dauern, bis Batman und die Gotham City, das zum ersten Mal in der vierten Ausgabe der "Batman"-Reihe namentlich erwähnt wurde, als seine Spielwiese nicht nur auf Comic-Erscheinungen begrenzt war. Bereits 1943 erschien die erste Adaption der Batman-Geschichte fürs Kino, der als Abenteuer-Serial bezeichnete Film "Batman und Robin" (Originaltitel: "Batman"), bestehend aus 15 Einzelepisoden. Lewis Wilson als Bruce Wayne ist damit der erste Schauspieler, der Batman im Kino verkörperte. 1949 schlüpfte dann Robert Lowery in die legendäre Rolle, in dem ebenfalls als "Batman und Robin" (Originaltitel: "Batman and Robin") bezeichneten Kinofilm. Obwohl diese beiden Filme nur mit einem sehr geringen Budget produziert wurden und sowohl aus finanziellen, als auch aus rechtlichen Gründen zahlreiche Abstriche gemacht werden mussten, verhalfen sie der Figur dennoch über das Comic-Publikum hinaus zu großer Popularität.
"Batman" die Serie und "Batman hält die Welt in Atem"
Diese Popularität sorgte unter anderem dafür, dass sich ABC 1966 bei einer Wahl zwischen drei Superhelden, von denen der Sender einen auf die TV-Bildschirme schicken wollte, gegen Superman und Dick Tracy entschied und stattdessen "Batman" produzierte. Mit Adam West als Batman, Dick Grayson als Robin und Yvonne Craig als Supergirl erlangte die Serie bald Kultcharakter, was auch an der großen Portion Ironie lag, mit der man sich der Vorlage widmete. Neben zahlreichen übertriebenen Anspielungen auf aktuelle Kinohelden wie auch James Bond, die trotz widrigster Umstände immer unbesiegbar waren, gehörten auch die eingeblendeten Sprechblasen, die vor allem bei Kampfszenen genutzt wurden, zum Stil der Serie. Mit dieser Version der Geschichte veränderte sich das Bild von Batman hin zum Camp, der stilistisch vollkommenen übertriebenen Darstellung des Geschehens zum Zwecke der Selbstparodie, welches auch Einfluss auf die Batman-Comicgeschichten hatte. Lange Zeit galt dieses oftmals in den Trash abgleitende Image von Batman als bestimmend.
"Batman" lief zwischen 1966 und 1968 über drei Staffeln und 120 Episoden, die jeweils 25 Minuten lang waren, im US-Fernsehen. 1966 wurde außerdem ein Kinofilm mit gleicher Besetzung unter dem Namen "Batman hält die Welt in Atem" produziert und in der ab 1976 produzierte Zeichentrickserie "Ein Fall für Batman" (Originaltitel: "The New Adventures of Batman") nahmen die Originaldarsteller ihre Rollen als Synchronsprecher zumindest in der US-Version wieder auf.
Tim Burtons "Batman" und "Batmans Rückkehr"
In den 80er Jahren erlebt Batman dann sowohl in den Comics, als auch im Kino eine Renaissance. Comic-Autor Frank Miller erlangte mit seiner Storyline "Die Rückkehr des dunklen Ritters" (Originaltitel: "The Dark Knight Returns"), die 1986 in den USA veröffentlicht wurde, einen großen Erfolg und machte eine neue, düstere Version des mittlerweile in die Jahre gekommenen Superhelden populär. Dies wurde auch innerhalb der Geschichte reflektiert, denn hier war Bruce Wayne bereits 55 Jahre alt und kehrt aus seinem Ruhestand als Batman zurück. Weitere sehr erfolgreiche und auch für die Kinozukunft des Superhelden maßgeblich beeinflussende Storylines waren Frank Millers "Batman: Das erste Jahr" (Originaltitel "Year One"), Alan Moores "Batman: Bitte lächeln!" (Originaltitel: "The Killing Joke") und Grant Morrisons "Arkham Asylum" (Originaltitel: "Arkham Asylum: A Serious House on Serious Earth"), die alle in den 80er Jahren veröffentlicht wurden.
1986 erschien außerdem Tim Burtons "Batman" im Kino. Mit der Batman-Mythologie und Tim Burtons einzigartigem Stil wurden dabei zwei Elemente miteinander vereint, die wie geschaffen füreinander waren. Mit Michael Keaton in der Hauptrolle als Batman aka Bruce Wayne, Jack Nicholson als Joker und Kim Basinger als Vicki Vale wurde "Batman" zum erfolgreichsten Film des Kinojahres und erreichte damals den sechsten Platz in Sachen Einnahmen für einen Kinostreifen überhaupt. Inhaltlich orientierte sich Tim Burton deutlich an den düsteren Handlungssträngen der jüngeren Batman-Geschichte, dabei legte der Film viel Wert auf die Perspektive des Jokers - kein Wunder bei einem Darsteller wie Jack Nicholson - und auf die Ausstattung und die Optik des Endprodukts. Dabei kam die Handlung sicherlich etwas zu kurz, was bei einem derartigen Film aber nicht die Ausnahme darstellt.
Der große Erfolg sorgte dafür, dass 1992 die Fortsetzung "Batmans Rückkehr" (Originaltitel: "Batman Returns") in die Kinos kam. Wieder unter der Regie von Tim Burton und mit Michael Keaton in der Hauptrolle, stießen Danny DeVito als Pinguin und Michelle Pfeiffer als Catwoman zum Cast. Ebenfalls ein großer kommerzieller Erfolg und im Sinne eines solchen Blockbusters durchaus mit respektablen Kritiken, stand einer weiteren Fortsetzung nichts mehr im Wege, außer der Unzufriedenheit des Studios mit dem immer düster werdenden Ton von Regisseur Tim Burton. So gab man den Auftrag weiter an Joel Schumacher, während Tim Burton gemeinsam mit Drehbuchautor Daniel Waters ein Spin-Off für Catwoman, mit Michelle Pfeiffer in der Hauptrolle entwickeln sollte. Dieses stand aber jahrelang unter keinem guten Stern, ging über mehrere Entwicklungsphasen, Drehbuchversionen und zahlreiche potentielle Hauptdarstellerinnen, bis der Film 2004 endlich als "Catwoman" mit Halle Berry in die Kinos kam, von Kritikern und Fans zugleich in der Luft zerrissen und an der Kinokasse zum Totalflop wurde.
Joel Schumachers "Batman Forever" und "Batman & Robin"
Doch der totale Misserfolg von "Catwoman" hatte lange nicht den schlechten Einfluss auf das Franchise, wie es die beiden Kinofilme unter der Regie Joel Schumachers haben sollten. Mit der Vorgabe, aus den düster-pessimistischen Filmen von Tim Burton in eine familienfreundlichere und weniger negative Richtung zu gehen, wurde zunächst 1996 "Batman Forever" mit Val Kilmer als Batman, Chris O'Donnell als Robin, Tommy Lee Jones als Two-Face und Jim Carrey als Riddler produziert. Hier waren die Reaktionen zwar von Fans und Kritikern durch die Bank weg von Enttäuschung geprägt, insgesamt konnte der Film aber halbwegs den Erwartungen, die in ihn gesetzt wurden, gerecht werden, auch wenn wohl Seals Titelsong "A Kiss From a Rose" die einzige dauerhafte Wirkung auf die Popkulturgeschichte bleiben wird. Erst das reine Merchandise-Vehikel "Batman & Robin" aus dem Jahre 1997 schaffe es das Kinofranchise für Jahre zu beerdigen.
Der vierte Batman-Film litt an zahlreichen Krankheiten, beginnend mit der Absicht des Studios, den Film bereits zwei Jahr nach seinem Vorgänger in die Kinos zu bringen, bis hin zu Joel Schumachers Unfähigkeit, den angestrebt ironisch-witzigen Ton der Adam West Fernsehserie zu kopieren, dabei aber nur albernen Schenkelklopferhumor zu produzieren, gilt das fertige Produkt bis heute als einer der schlechtesten Filme aller Zeiten. Auch der Cast spiegelte die Entwicklung hin zum Desaster wider, nicht nur wurde Val Kilmer nach nur einem Film bereits durch George Clooney als Batman ersetzt, lediglich Chris O'Donnell wurde aus dem Kerncast des Vorgängerfilms übernommen. Dazu kamen Bösewichte, dargestellt von Arnold Schwarzenegger und Uma Thurman, die beide aber zu puren Karikaturen von echten Charakteren gerieten. Aber auch die Überbevölkerung auf der Seite der Guten, neben Batman und Robin kam auch noch Alicia Silverstone als Batgirl zum Einsatz, sorgte für reinen Overkill. An den Kinokassen spielte "Batman & Robin" zwar durchaus einen Gewinn ein, aber die Reaktionen auf den Streifen waren derart negativ, dass man die geplante Fortsetzung "Batman Triumphant" daraufhin auf Eis legte.
Cindy Scholz - myFanbase
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