Bewertung

Review: #1.13 Nadeln des Feuers (2)

Zu Beginn dieser Folge war ich sehr gelangweilt. Der erste Teil dieser Doppelfolge endete sehr spannend, nämlich mit der Frage, ob Sydney jetzt von Coles Männern im Lüftungsschacht gefunden wird. Doch anstatt die Spannung fortzusetzen, wird man zunächst mit dem irre langen Vorspann und anschließend mit einem viel zu langen Rückblick auf die Folter gespannt. Würde hinter diesen beiden Folgen ein Zeitraum von einer Woche liegen, wäre der Rückblick sicher eine gute Sache. Doch sieht man beide Folgen hintereinander, geht die Spannung einfach verloren.

Ebenfalls recht unspektakulär ist, dass Jack Sydney rettet, indem er sich den Bösewichten stellt. Damit wird meiner Meinung nach eine super spannende Szene total langweilig gemacht, da sie so ein abruptes und einfallsloses Ende nimmt. Ich hätte viel lieber gesehen, wie Sydney die Männer, die ihr dicht auf den Fersen sind, verprügelt. Allerdings ist der Ausgang, den man für diese Szene wählte, anscheinend der einzig logische, da Coles Männer ja nicht erfahren dürfen, dass sich noch jemand dort versteckt hält. Aufgrund dieser Erkenntnis kam ich auch zu dem Schluss, dass die letzte Szene der vorigen Episode einfach nur dazu da war, ein spannendes Ende zu haben, um aus dieser Folge wirklich eine richtige Doppelfolge zu machen.

Obwohl die Story durch diese Handlung ein wenig an Spannung verliert, bleibt sie dennoch weiterhin aufregend. Denn Sydney muss schließlich immer noch die Sprengsätze entschärfen, ohne dass jemand davon erfährt. Dabei arbeitet sie gegen die Zeit, also gegen die Öffnung des Tresors und somit gegen die Explosion der ganzen Einrichtung. Währenddessen sieht man immer wieder die Folterung Sloanes. Ich war total verwundert, worüber Cole und Sloane da redeten. Sloane erscheint irgendwie ein wenig nett, da er Coles Handlungen kritisiert, als dieser zur Rettung eines Lebens viele andere zerstörte.

Neben der Handlung, die sich bei Sydneys und Coles Leuten, sowie bei Cole und Sloane abspielt, sind außerdem noch Dixon, Marshall und Jack im Mittelpunkt, die die ganze Situation der Entführung natürlich zu retten versuchen: Jack, indem er Sydney Zeit lässt und dafür sorgt, dass sie bei der Entschärfung der Sprengsätze nicht entdeckt wird und Dixon, indem er der echten CIA, also Vaughn, eine Email schickt, in der er um Hilfe bittet. So wirklich gefallen tun mir keine der beiden Ideen. Vaughns Plan ist auf jeden Fall besser und auch viel typischer für "Alias", denn schließlich geht er einfach ins Hauptquartier (natürlich bevor er Verstärkung anforderte) und tötet erst einmal den ersten Wachmann von Cole. Genau solche Handlungen mag ich bei "Alias", schließlich ist es eine Actionserie!

Neben der Spannung und der Action sind jedoch auch die Dialoge in "Alias" oft einfach super. In dieser Folge, wie auch schon in der letzten, ist Quentin Tarantino dabei - eine tolle Idee, ihn in der Doppelfolge als Gastdarsteller dabei zu haben! In der Folge wirkte er als Bösewicht Cole etwas verwirrter als zuvor. Vermutlich, da er unter unglaublichem Stress steht. Gerade so gefällt er mir besonders gut, unter anderem da Tarantino wunderbar überzeugend spielt. Zum Beispiel, als er der einzigen weiblichen Person seines Teams erzählt, dass er sich Sorgen um einen seiner Männer macht, da dieser sich nicht mehr übers Funkgerät meldet. Also erklärt sich Toni bereit, ihn zu suchen. Während sie sich auf den Weg ins Tiefgeschoss macht, ruft Cole ihr hinterher: "Who is more tough-ass than you? Who? Nobody, Baby!"

Tarantino ist einfach genial in dieser Rolle!

Gleich nach dieser Szene wird dem Zuschauer eine mindestens genauso gute und leider auch genauso kurze Szene beschert. Die Rede ist von dem Zusammentreffen von Vaughn und Sydney und ihrem anschließenden Kampf gegeneinander - bis sie merken, wen sie vor sich haben. In dem Moment, genauso wie in der nachfolgenden Szene bei der Bombenentschärfung, wirken die beiden auf mich nicht wirklich wie ein Team, was eventuell an der letzten Folge liegt, in der die beiden sich ja schon nicht so gut verstanden haben. Wenig später, nachdem sie gemeinsam den ersten Sprengsatz entschärft hatten, arbeiteten die beiden schon viel besser zusammen. Unter anderem, als Toni, die Frau aus Coles Team, die beiden erwischte. Nach diesem kleinen Schock kam auch schon der nächste: Toni sagt, würde für den britischen Geheimdienst arbeiten. In dem Moment fand ich das auch gar nicht so abwegig und habe es ihr, im Gegensatz zu Sydney und Vaughn auch geglaubt.

Dann endlich kam für mich eine der besten Szenen dieser Folge: Endo, einer von Coles Leuten, geht einem Lebenssignal nach. Laut Detektor befindet sich jemand in einem Schrank. Er vermutet natürlich, es wäre Sydney und schießt, doch Sydney hat vorher seinen Kollegen Chen in den Schrank gesperrt. Somit hat Endo seinen eigenen Mann umgebracht. Eine geniale Idee von Sydney, beziehungsweise dem Drehbuchautor! Fast so gut wie die Idee des Gesprächs zwischen Cole und Sydney. Dieses Gespräch ist absolut der Hammer! Das liegt weniger an Sydney, die kaum etwas sagt in dieser Szene, sondern vielmehr an Cole, alias Quentin Tarantino. Er ist einfach nur - mir fällt wirklich kein passendes Wort ein - grandios oder perfekt könnte vielleicht passen. Er spielt seine Rolle auch perfekt, als er in einem Wutanfall seine Toni tötet. Die darauf folgenden Minuten werden dann eindeutig zum Highlight dieser Folge! Unter anderem die Szene, in der Sydney sich und die anderen befreit und Dixon einen von Coles Männern noch gerade rechtzeitig erschießt, und als Jack zu Sloane geht um ihn zu befreien. Als Sloane meinte, Jack bräuchte seinen Fingerabdruck, um die Notsicherung zu deaktivieren, rechnete ich wirklich damit, dass Jack Sloane jetzt seinen Finger abschneidet. Doch leider hat Jack es zuerst mit dem Lösen der Fesseln probiert. Und dann tat er es ja doch! Endlich bekommt Sloane einmal das, was er verdient hat.

Von da an ging es wirklich immer weiter bergauf mit der Qualität dieser Folge. Zunächst schlägt Cole Dixon nieder, und anschließend Sydney. So gut wie ich immer dachte ist sie anscheinend doch nicht ganz. Letztlich konnte sie ihn aber ja zum Glück doch noch k.o. schlagen und niemand hat bemerkt, dass die echte CIA dort war. Leider war die Szene, in der alle SD-6-Mitarbeiter wieder gesund im Gebäude waren, für meinen Geschmack aufgrund des Songs "Songbird" von Fleetwood Mac viel zu kitschig. Außerdem erinnerte mich diese Szene sehr stark an #2.13 Phase Eins, welche diese jedoch um ein Vielfaches übertrifft.

Neben der Storyline SD-6 betreffend spielten auch Will und Francie eine kleine Rolle. Allerdings wirklich nur eine eher kleine. Will stochert mal wieder weiterhin in der SD-6-Story herum und Francie plant ihre Hochzeit. Schade war, dass man als Zuschauer nicht wirklich erfahren hat, was im Autopsiebericht von Karen McNeil stand. Es scheint ja irgendwas Wichtiges und Brisantes zu sein.

Fazit

Eine gute Fortsetzung der vorigen Folge. Da dieser zweite Teil jedoch noch spannender war, vor allem durch Quentin Tarantinos grandiose Rolle, bekommt diese Folge jedoch noch einen Punkt mehr von mir.

Vivien B. - myFanbase

Die Serie "Alias - Die Agentin" ansehen:


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