Review: #21.14 Love in the Ice Age

Wie bereits befürchtet geht "Grey's Anatomy" bei der offenen Beziehung von Owen Hunt und Teddy Altman den offensichtlichen Weg. Teddy hat einen Rückzieher gemacht und ist – Überraschung, Überraschung – alles andere als begeistert, dass Owen das nicht getan hat. Normalerweise habe ich ja nie Schwierigkeiten damit, irgendwelche Fehler bei Owen zu finden, aber in diesem Fall trifft ihn nun wirklich keine Schuld. Dabei reagiert er sogar noch besser, als ich es gedacht hätte, denn anscheinend ist er zur gleichen Erkenntnis gekommen wie Teddy – er liebt nur sie. Problem gelöst, oder? Oder eben nicht. Stattdessen hält ihm Teddy vor, dass er gleich nach ihrer Vereinbarung mit jemandem geschlafen hätte. Ähh, wollte sie nicht genau das Gleiche mit Cass Beckman tun? Fair klingt das ja nicht. Fürs Erste gelingt es Owen noch, Teddy zu beruhigen. Nur wurde in der Folge eine Kleinigkeit ausgespart. Die beiden sprechen zwar immer von einer Person, mit der Owen geschlafen hat - Nora Youngs Name wird dabei aber betont nicht erwähnt. Das ist doch bestimmt kein Zufall. Entweder will man das Drama hier stückeln – erst einmal ist Teddy nur wegen der Aktion an sich verletzt, und dann, wenn die Wogen wieder geglättet sind, kommt Nora als zweiter Anlauf hinterher, da das Ganze damit noch eine persönliche Komponente bekommt. Ebenso eine Möglichkeit wäre es, dass Owen die Sache mit Nora eben doch nicht so vergessen kann. Wobei mir seine Versicherung von heute, dass er nur Teddy liebt, eigentlich schon aufrichtig vorkam. Wilde dritte Theorie, die ich einfach mal in den Raum werfe: Alles scheint erstmal wieder gut, bis Nora in ein paar Wochen zum Staffelfinale auftaucht und verkündet, dass sie schwanger ist. Ich hoffe sehr, dass uns das erspart bleibt, denn wir haben echt schon mehr als genug Patchwork in dieser Serie. Wie dem auch sei, gut wird es für ihre Beziehung glaube ich nicht enden. Da fand ich das Sinnbild von Brendan ganz treffend, der gewissermaßen an seiner großen Liebe stirbt und von Teddy nicht mehr gerettet werden kann. Owens "Teddy, it’s over. You've done all you can war schon fast ironisch.

Abgesehen von der Owen-Sache habe ich mit Teddy noch ein Hühnchen zu rupfen: Nach wie vor lässt ihr Umgang mit Ben Warren mehr als zu wünschen übrig, der sein Bestes gibt, sich an die Regeln zu halten. Geradezu lächerlich, wenn man bedenkt, dass sie und Owen ihre privaten Probleme parallel bei der Arbeit ausfechten, aber hey, Teddy misst ja gerne mit zweierlei Maß.

Während die andauernden Beziehungsprobleme der beiden einfach nervig sind, war die große Storyline von Miranda Bailey und Simone Griffith eher ernüchternd. Dabei hätte sie es überhaupt nicht sein müssen! Ohne die letzte Szene mit Simone und Dr. Chase wäre es ein echter Erfolg gewesen. Ich konnte gut verstehen, dass Bailey nur das Beste für ihre Patientin wollte und in Dr. Chase einen Hoffnungsschimmer gesehen hat, der ja allem Anschein nach auch nachweisbare Erfolge erzielt hat. Trotzdem ist Dr. Chase ein dermaßen unangenehmer Zeitgenosse, dass es gar nicht seine gemeinsame Vergangenheit mit Simone gebraucht hätte, um ihn mir unsympathisch zu machen. Alleine schon sein Verhalten während des Beginns der Operation, als noch alles gut war, und er dennoch kein kritisches (oder auf nur aufmerksam machendes) Wort von Bailey oder Simone hören wollte. Seine Reaktion auf die aufkommenden Probleme bei Gabby waren dann aber der Gipfel. Auch so kann man natürlich zu positiven Ergebnissen bei den Studien kommen. Zum Glück waren mit Bailey, Simone und später auch Richard und Lucas Adams genug talentierte Ärzt*innen vorhanden, um Gabby doch noch zu retten. Anstatt dass man das aber als großen Sieg Baileys zeigt, die schnell gedacht und improvisiert hat, bleibt mir das Gespräch von Simone und Dr. Chase im Gedächtnis. Denn der reagiert einfach nur ekelhaft und beleidigend, indem er ihre und Baileys Fähigkeiten kleinredet. Ich hoffe, dass Simone sich das nicht zu Herzen nimmt, sondern die Sache nun ein für alle Mal als abgeschlossen ansieht und froh ist, am richtigen Krankenhaus gelandet zu sein. Richard Webber ist Dr. Chase gleich suspekt, allerdings zeigt er das in einer Art und Weise, dass es eher so erscheint, als würde er als alter Mann gegen die Medizin der Zukunft wettern (und die Videokassetten haben da sicher nicht geholfen). Zwischenzeitlich hatte ich schon gefürchtet, dass seine Eifersucht da wieder hervortritt, glücklicherweise wurde er dann aber ganz gut von Lucas abgelenkt. Dessen Fleiß zahlt sich aus und Richard will nun doch mit Catherine Fox sprechen, nachdem er seine Versuche doch zuerst noch so vehement abgewehrt hat. Anfangs habe ich Lucas' Bemühungen noch für vergebene Mühe abgetan, doch allmählich könnte ich mir gut vorstellen, dass es hier in den nächsten Episoden noch spannend wird. Schade, dass sich Simone nicht so recht für seinen Erfolg freuen kann. Klar, es ist ein vergleichsweise kleiner Sieg, aber trotzdem wichtig für ihn. Abgesehen davon freut es mich sehr, wie nahe sich Simone und Jules Millin inzwischen stehen. Die beiden vertrauen sich einander an und sind füreinander da. Gerne mehr davon.

Fazit

Diese Episode konnte mich nicht so recht überzeugen. In der Beziehung von Teddy und Owen ist jetzt irgendwie mehr kaputt als vor ihrem Arrangement und es stellt sich die Frage, wieso das dann überhaupt nötig war. Auch Bailey und Simones Zusammentreffen mit Dr. Chase hinterlässt einen faden Beigeschmack, währen die anderen Geschichte eher zu vernachlässigen waren. So ist es vor allem Lucas, der weiterhin darum kämpft, das Jahr nicht wiederholen zu müssen, wo ich am meisten Potenzial gesehen habe.

Denise D. - myFanbase

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