Bewertung

Review: #5.17 Alle Seelen

Als eine Scully-zentrierte und mythologisch angehauchte Episode über Religion, über den Glauben sowie über Glaubenskrisen entpuppt sich #5.17 Alle Seelen. Dabei lernen wir nicht nur etwas über den Teufel und die Engel, sondern auch etwas über Scullys inneres Seelenleben.

Die Religion und der Glaube

Nachdem es in "Akte X - Die unheimlichen Fälle des FBI" tendenziell um Aliens, Verschwörungen oder klassische paranormale Grenzfälle geht, wartet die Serie auch ab und an mit religiösen und mythischen Themen auf, so wie in dieser Episode. Aufhänger und Hauptprotagonistin solcher Folgen ist meistens Dana Scully. Dana Scully wurde nämlich christlich, um nicht zu sagen streng katholisch erzogen. Dieser Glaube an Gott lässt Scully manchmal an den Rand ihres eigenen wissenschaftlich-rationalen Verstandes stoßen. Dies kann zu Widersprüchen führen; beide "Glaubens-Richtungen" - Religion und Ratio - können sich aber auch einander bedingen. So oder so erhält Scully dank der Arbeit an den X-Akten sowie dank ihres christlichen Glaubens die Fähigkeit auch "outside the box" denken zu können. Dies wird vor allem dann nötig, wenn die reine Wissenschaft keine soliden Erklärungsmöglichkeiten liefert. In dieser Folge, die vom Teufel, von Seraphim und von Nephilim handelt, gereicht Scully ihr Glaube daher als Vorteil, um das für die Nephilim beste Ende herbeizuführen; nämlich die Aufnahme in den Himmel mittels Seraphim statt in die Hölle mittels des Teufels. Mir gefallen die Wendungen in der Episode, also dass der undurchsichtige Pater im Endeffekt doch einer der Guten war und der so harmlos wirkende Sozialarbeiter den Teufel in sich trug. Mulder, der sonst den richtigen Riecher hat, wird dadurch aufs Glatteis geführt und geht dem Teufel auf den Leim, während Scullys Intuition sich als richtig erweist. Im Prinzip wurde das Ganze spannend inszeniert, allerdings gefällt mir nicht, dass Mulder in Religions- und Glaubensfragen per se als Dummer dargestellt wird, während er in anderen Episoden ausschließlich Recht behält. Das Gleiche gilt für Scully: In Folgen, in denen es um die Religion und den Glauben geht, behält sie immer Recht, während sie in anderen Faktor X Geschichten ausschließlich auf dem Holzweg ist. Mag sein, dass es genauso von den "Akte X" - Machern gewollt ist, mir persönlich ist dieser starke Kontrast allerdings zu unrealistisch. Mal abgesehen davon, wirkt #5.17 Alle Seelen recht gelungen.

Scully in der Glaubenskrise

Recht gelungen und durchaus nachvollziehbar, wenn nicht sogar längst überfällig, sind die Auswirkungen auf Scullys inneres Seelenleben, die sich aus #5.05 Emily Teil 1 und #5.07 Emily Teil 2 ergeben haben. Bisher wurden die Auswirkungen auf Scully nur punktuell und subtil dargestellt. In dieser Folge erhält Scully die volle Dröhnung an Emotionen, da sie sich dem Verlust ihrer Tochter stellen muss. Das und die Wirrungen des Falls der Woche führen sie selbstverständlich auch in eine Glaubenskrise. Ich denke jedoch, dass sie mit den emotionalen und seelischen Wunden umgehen lernen wird und ihren Glauben zurückgewinnt. Denn beides wird essentiell sein für die persönliche Weiterentwicklung ihrer Persönlichkeit zum Guten, damit sie am Ende den Kampf gegen das Syndikat übersteht.

Fazit

Als eine Scully-zentrierund mythologisch angehauchte Episode über Religion, über den Glauben sowie über Glaubenskrisen entpuppt sich #5.17 Alle Seelen. Dabei lernen wir nicht nur etwas über den Teufel und die Engel, sondern auch etwas über Scullys inneres Seelenleben, was sich in einer Glaubenskrise äußert, die aber überwunden werden kann.

Alexander L. - myFanbase

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