Bewertung

Review: #4.09 Ein schwarzer Tag

Ja, es gab wirklich schon einmal bessere Episoden von "Grey’s Anatomy". #4.09 Ein schwarzer Tag war eine sehr schwache Folge. Was mir sofort durch den Kopf schoss, nachdem die Episode mit einem uninteressanten Cliffhanger endete, war, dass in der Episode die medizinischen Fälle eindeutig im Vordergrund standen, während die Charakterentwicklungen ungemein in den Hintergrund traten. Das ist trotzdem nicht der größte Schwachpunkt, denn leider haben mich auch die meisten anderen außer-medizinischen Storys wenig angesprochen. Möchte die vierte Staffel dieser einst wirklich genialen Serie nur durch potenziell gute medizinische Fälle und schlechte Charakterentwicklungen glänzen?

Die Geschichten um die Patienten waren recht langweilig angelegt, denn es gab kaum eine Patienten-Story, die wirklich mein Interesse weckte. Dieses Krankenwagen-Unglück war wenig spektakulär, so auch die Story um den Nazi, der sich weder von Richard, noch Miranda berühren lassen wollte.

Dass Seth Green, der diesmal als Patient mit einer offenen Arterie im Seattle Grace gelandet ist, mich mit seiner Darstellung so gut wie gar nicht beeindrucken konnte und dieser Fall wohl mitunter der Langweiligste war, wurde mir leider schmerzhaft bewusst. Immerhin war es schon sehr lächerlich, als Seth alias Nick mit Lexie Rachepläne schmiedete und seine Arterie gerade im richtigen Moment aufplatzen lassen wollte, damit sich seine Ex-Freundin zu Tode erschreckt. Das ist wirklich keine Art und wenn ich ehrlich bin, kann ich Nicks Ex-Freundin verstehen: er hat eigentlich nur genervt! Wie es in der nächsten Episode weiter geht, interessiert mich – um die Karten offen auf den Tisch zu legen - so gut wie gar nicht.

Dass gerade Lexie dann noch in Nicks Gegenwart vermutet, Alex hätte mit ihr eine ernst zu nehmende Beziehung, ist doch wirklich zum verrückt werden. Es war immerhin Alex selbst, der Lexie damals in #4.06 Hardcore erklärte, dass er Gefühle für eine Andere – nämlich Ava – hätte und auf nichts außer Sex aus ist. Lexie ist doch wirklich nicht so dumm, um zu denken, Alex würde es richtig ernst meinen. Manchmal habe ich ehrlich gesagt die Nase gestrichen voll, mir diese unglaublich langweiligen Geschichten anzusehen.

Aber das Dumme dabei ist nun mal, dass "Grey's Anatomy" eine Serie mit viel Potenzial ist, das in letzter Zeit stark nachgelassen hat. Ich hoffe jedoch weiterhin, dass "Grey's" wieder zu seinem Ursprung zurückkehrt.

Nun, zur Zeit steht es in den Sternen, wie Shonda Rhimes den weiteren Verlauf ihrer Serie geplant hat, denn alles scheint aus den Fugen zu geraten: sind George und Izzie nun überhaupt noch zusammen? Was sollen diese ständigen Konkurrenzkämpfe zwischen Izzie und Cristina (ich konnte mir ein langes Stöhnen nicht verkneifen, als es zum wiederholten Male "Kampf der Streithennen" hieß)? Muss diese mittlerweile recht unnötige Geschichte zwischen Mark und Dr. Hahn sein? Kommt es nun zu einer Einigung zwischen Derek und Meredith, damit endlich darüber entschieden wird, ob die beiden wieder eine Beziehung führen sollten? Und ist Dereks Flirt mit Rose, der Krankenschwester, nun nur einer dieser McDreamy-Flirts zwischen Arbeitskollegen oder entwickelt sich daraus doch eine ernsthafte Beziehung – eine Beziehung, die ernst zu nehmen ist?

Die einzige Story, die mich zumindest ansatzweise angesprochen hat, war die von mir bisher unerwähnte Beziehungskrise um Bailey und ihren Mann Tucker. Okay, auch hier gibt es wenig Neues, doch trotzdem nimmt diese ernst zu nehmende Storyline Gestalt an. In anderen Episoden konnte man sich nur vorstellen, mit welchen Problemen Bailey und Tucker zu kämpfen haben, doch nun wird es sichtbar. Neben der grundlegenden Tatsache, dass mich Chandra Wilson wieder einmal überzeugen konnte, gefiel mir Baileys Geschichte am besten.

Fazit

Ich bin sehr enttäuscht. Mittlerweile glaube ich kaum mehr, dass es die Serie schafft, auf das Niveau der ersten drei Episoden der vierten Staffel zurückzukehren und noch weniger auf das Niveau der ersten zwei Staffeln. Dafür ist zu viel Uninteressantes und Vorhersehbares geschehen – sowohl was die medizinischen Fälle, als auch die privaten Geschichten der Ärzte betrifft. Vielleicht geht's in Staffel 5 wieder bergauf.

Niko Nikolussi - myFanbase

Die Serie "Grey's Anatomy - Die jungen Ärzte" ansehen:


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