Zwischen Herzschmerz, OP-Hektik und weiteren Problemen - Review Staffel 4

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5. Richard Gilmore im SGH (#4.03 Die Wahrheit tut weh)

"Where You Lead I Will Follow"... Nein, Entschuldigung, das nun wirklich nicht! Es sind zwar wahrlich kaum Ähnlichkeiten zwischen dem gutmütigen Großvater Richard Gilmore in "Gilmore Girls" und dem wohl ältesten Assistenzarzt der Welt namens Dr. Norman Shales zu bemerken, aber gespielt werden sie trotzdem von dem Selben: Edward Herrmann – und das auch noch richtig, richtig genial. Wenn man also einmal in "Grey’s Anatomy" nach wirklich witzigen Momenten gesucht hat, dann ist man in dieser Episode richtig, denn diese ist voller solcher Momente, während derer man sich vor Lachen gar nicht mehr in den Griff bekommt.

4. Es ist besser, die Asche ins Meer zu werfen, anstatt sie hinten im Schrank aufzubewahren (#4.05 Asche zu Asche)

...sagt ein kleiner Junge, der mit Meredith durch das Seattle Grace Hospital geht und Ärzte bittet, eine Operation an seinen Ohren durchzuführen. Schließlich macht er Meredith, die sich von der Asche ihrer toter Mutter Ellis verfolgt fühlt, klar, dass sie die Asche besser ins Meer schütten sollte, anstatt sie hinten im Schrank zu vergraben. Meredith beherzigt schließlich diesen Rat und lässt schließlich dort, wo Ellis sich am liebsten aufgehalten hat, die Asche durchs Wasser laufen: im OP.

Der Junge hatte auf jeden Fall etwas Interessantes, aber auch Vorlautes an sich und es machte deshalb auch sehr, sehr großen Spaß, Meredith und ihn miteinander kommunizieren zu sehen. Zudem war der Rat, den er seiner Ärztin dann noch gegeben hat, gar nicht so weit hergeholt, sondern beinhaltete einen wahren Kern...

3. Shut Up! (#4.10 Lebensretter)

Als Dr. Erica Hahn, die in der fünften Episode der vierten Staffel zum Hauptcast der Serie dazu stößt, in dieser Episode eine blöde Bemerkung über einen Patienten von sich gibt, pfeffert Meredith ihr ein gewagtes, aber berechtigtes "Shut Up!" ins Gesicht, was Erica ruhig und nachdenklich stimmt, sie aber - mit Berücksichtigung der weiteren Episoden – nicht zu ändern vermag.

Das waren schon sehr gewagte Worte, die Meredith da von sich gab, aber eigentlich sind sie doch sehr berechtigt und noch sehr höflich formuliert (ich kann mir auch vorstellen, dass Meredith weiter gehen würde...). Erica Hahn ist einfach eine sehr seltsame, leicht verzogene Frau, die immer schnell die Fassung verliert, was auch in dieser Episoden allzu deutlich wird, als sie nicht gerade freundlich versucht, ihren Job zu machen und so gut wie gar nicht auf den im Krankenwagen eingeklemmten Rettungsfahrer achtet.

2. Ein Geständnis, das von Herzen kommt (#4.01 Bambi)

Nachdem Izzie George in der finalen Episode der dritten Staffel ihre Liebe gestanden hat, wartete sie natürlich darauf, dass George ihre Gefühle erwidert. Er ließ lange auf sich warten, als er sich erst nach Wochen der Überlegungen dazu entschließt, es Izzie gleich zu tun. Er sagt ihr schließlich am Ende der ersten Episode von Staffel vier, welche Gefühle er für sie hat. Izzie ist geschockt und erstaunt zugleich, er wirkt entschlossen und entschieden...

Eines der schönsten Geständnisse in der Geschichte von "Grey’s Anatomy", wie ich finde, da nicht nur George endlich seine Gefühle gesteht, was meiner Meinung nach längst überfällig war, sondern auch, weil dieses Geständnis nur noch gefehlt hat, um zu entscheiden, wie es nun weiter gehen soll. Leider musste es ja anders enden, als man es wollte, denn George und Izzie haben sich in der Mitte der Staffel wieder getrennt, da sich die beiden einfach nicht mehr so anziehend fanden.

1. Und sie kriegen sich doch... (#4.16 Freedom)

Als der Tumor einer Patientin geschrumpft ist, will Meredith diese freudige Nachricht Derek überbringen, der jedoch nirgends aufzufinden ist. Auch Derek möchte Meredith freudige Nachrichten übermitteln. Wie es sich herausstellt, sind beide nie am selben Ort zur selben Zeit, bis schließlich Derek auf seinem Grundstück auf Meredith stößt, die aus Unmengen an Kerzen die Umrisse eines Hauses zusammengestellt hat. Sie erklärt, wo welches der Zimmer sein könnte, bis schließlich Derek auf Meredith zugeht und sie leidenschaftlich küsst. Nachdem dies geschehen ist, verspricht Derek wieder zu kommen, da er zuerst noch zu Rose muss, um sich von ihr zu trennen…

Ach, wie romantisch, wunderbar und schön. Man wusste, dass Meredith und Derek früher oder später bzw. besser gesagt, am Ende der Staffel, wieder zusammen sein würden, natürlich, aber dass es so und auf diese tolle Art geschehen würde, hätte man sicherlich nicht vorhergesehen. Im Grunde zeigt dieser Moment dann auch noch einmal, dass Meredith nicht ohne Derek kann und Derek nicht ohne Meredith – ein Liebesgeständnis war da beinahe überflüssig, dass sich beide lieben, wussten sie schon seit der ersten Episode. Auf jeden Fall ist dieser Moment der Moment der Staffel.

Niko Nikolussi – myFanbase